Das Kino des verdienstvollen Deutschen Filmmuseums in Frankfurt brachte im Rahmen der Sonderausstellung Rot im Film ein obskures Werk des Science-Fiction-Films auf die Leinwand: Rakete Mond startet (USA 1950, Rocket-Ship XM), wobei die gezeigte Kopie aus den Beständen des Geheimnisvollen Filmclubs stammt.
Der gezeigte Film war gewissermaßen das billige Pedant zum ambitionierten Destination Moon. Ohne letzteren gesehen zu haben, lässt sich sagen, dass die Rakete Mond erst dann filmisch abhebt, wenn die Portagonisten auf dem Mars fehlgelandet sind. Die rot eingefärbten Sequenzen des Schwarzweißfilms strahlen tatsächliche eine fremdartig-bedrohliche Atmosphäre aus.
Was davor und danach passiert ist eine Lehrstunde in unnachvollziehbaren Treibstoffberechnungen, Triebwerkswartung, Chauvitum und unötigem Süßholzraspeln im Angesicht des sicheren Todes und - dank des einleitendenden Vortrags des Chemikers Ulrich Rüdel - in Bewahrung und Rekonstruktion von Filmfarben.
2 Kommentare:
Die chauvinistische Zitate-Sammlung ist traurig eindrucksvoll. Anscheinend galt auch in der Raumfahrt das Motto: "Frau am Steuer - Abenteuer". Da konnte es mit der Treibstoffberechnung ja gar nicht klappen...
Der versehentliche Flug zum Mars und wieder zruück zur Erde zeigt: Treibstoff war so reichlich vorhanden, dass sich die Dame des Raumschiffs das Berechnen sparen konnte, zumal der Expeditionsleiter väterlich alles nachrechnen musste. Fazit. Da hat einfach die Chemie zwischen den Geschlechterrollen nicht recht gestimmt. Der junge Lloyd Bridges erinnerte übrigens sehr an den jungen Leslie Nielsen in "Forbidden Planet".
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