Ist es ein Remake, ist es ein Update oder ein hochpolierter Abklatsch? Die Neuauflage von Paul Verhoevens Verfilmung von Philip K Dicks Kurzgeschichte We Can Remember It For You Wholesale besticht mit Schauwerten, insbsondere dem zukünftigen London, die Themse-Metropole wirkt wie mit einer Blade Runner-Architektur überwuchert. Der Mars ist in Len Wisemans Neuauflage nur ein toter, unbewohnter Planet. Stattdessen saust ein riesiger Aufzug durch die Erde hindurch bis nach Australien, das wie Großbritannien den Dritten Weltkrieg überstanden hat. Doch die Schauwerte trösten nicht darüber hinweg, dass die Geschichte an Komplexität verloren hat. Die verwirrten Wirklichkeiten von Quaid/Hauser verkommen gänzlich geerdet zu einer Realitäts-Matrjoschka.
Ohne die Mars-Exotik ergeht sich die Geschichte allzu sehr in Balkon-Springereien, futuristischen, aber nicht minder banalen "Auto"-Verfolgunsgjagden und einem ausgedehnten Zickenkrieg, ausgelöst durch die wild um sich herumballernde Lori Quaid (Kate Beckinsale). Hier vermisst man die von Sharon Stone so sexy zur Schau gestellte Durchtriebenheit und die von Michael Ironside so überzeugend verkörperte rücksichtslose Bösartigkeit. Farrell macht seine Sache ganz ordentlich, spielt den Kontrast zwischen Quaid und Hauser aber nie so gut aus wie Arnold Schwarzenegger. Die neu konzipierte Cohaagen-Verschwörung bleibt lahm. Trotz diverser Geschmacklosigkeiten ziehe ich Verhoevens Verfilmung, die noch ohne jedwede Computeranimation auskommt, dem Remake vor.
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