Arrival von Denis Villeneuve ist gewissermaßen die Antithese zu Roland Emmerichs tumben Independence Day: Wiederkehr und präsentiert endlich einmal Außerirdische, die viele Lichtjahre zurücklegen, nicht um die Erdenbewohner asuzulöschen, sondern um ... einfach mal zu quatschen. Doch ein trauter Plausch mit den Erdlingen ist aufgrund ihrer grundsätzlich gearteten Sprache knifflig. Daher kommt die Linguistin Lousie Banks (Amy Adams) ins Spiel, der noch der Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner, der Mittelwert aus Martin Freeman und Daniel Craig) an die Seite gestellt wird.
Villeneuve hat die Kurzgeschichte The Story of Your Life von Ted Chiang zu einen ambitionierten, ungewohnt ruhig inszenierten Science-Fiction-Film gemacht, der sich durchaus erfolgreich Mühe gibt, Genre-Klischees zu vermeiden. Dabei ist das, was Villeneuve zu Chiangs Erzählung hinzufügt, unproblematisch, nicht aber das, was er weg lässt. Die dramatische Zuspitzung der Lage durch eine falsche Übersetzung fügt dem Film das Hollywood-Element hinzu, das der Erzählung völlig abgeht. Das Weglassen des Fermatschen Prinzips beraubt die Geschichte jedoch ihres erzählerischen Dreh- und Angelpunkts. Daher ist es im Film gänzlich rätselhaft, warum der Sprachwissenschaftlerin ein Physiker zur Seite gestellt wird. Der Film bleibt daher hinter der literarischen Vorlage zurück und füllt die inhaltliche Lücke mit mehr oder weniger überzeugenden Subplots und allzu viel Kinder-Kitsch auf.
Aber der Film punktet dennoch mit einer packenden Atmosphäre, überzeugenden Schauspieler und einer dezenten, aber wirkungsvollen Musik. Und die Fallhöhe zwischen (bipedaler, zweihändiger) irdischer und (siebenarmiger) außerirdischer Zivilisation ist selten so augenfällig in Szene gesetzt worden wie durch den Kontrast von Hebebühne und aufgehobener Schwerkraft.
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