Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
Dienstag, Oktober 31, 2017
Windows of the Soul
Blade Runner 2049 ist das unerwartete Sequel zu Blade Runner, dem Kultfilm wider Erwarten. Denis Villeneuve ist eine Hommage mit zeitgemäßen Update gelungen, die man schon im Kino sehen muss, um all die visuellen Reize auskosten zu können. Die Geschichte hat nun nicht mehr viel mit Philip K. Dicks ursprünglichen Roman zu tun, die Grauzone zwischen Mensch und Android ist breiter, verwirrender und zudem digital geworden, die überlange Geschichte ist um einige Verwicklungen und Vertiefungen (oder Untiefen?) reicher und der trostlose neue Blade Runner ist nicht mehr so hard-boiled wie sein Vorgänger. Der Film ist da am schwächsten, wenn er wie ein Hollywood-Aufguss von Real Humans daher kommt und wenn der ominöse Niander Wallace als unheilschwanger raunender Industrie-Teiresias daherkommt. Ob man das Ergebnis als gelungenen überambitionierten Arthouse-Blockbuster oder verwirrendes Kultfilm-Remake ansehen möchte, liegt - wie die Menschlichkeit seiner Protagonisten - im Auge des Betrachters. Cheers!
Labels:
Denis Villeneuve,
Kino,
Kritik,
Philip K. Dick,
Ridley Scott
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen