I am Mother ist der erstaunliche Erstlingsfilm des australischen Regisseurs Grant Sputore, der auch für die zugrundeliegende Geschichte verantwortlich zeichnet. Ihm ist ein atmosphärisch dichtes Science-Fiction-Kammerspiel voller überraschender Wendungen gelungen, das an Ex Machina denken lässt. Doch die robotische Mutter-Tochter-Geschichte in einer postapokylptischen Welt erhält eine zusätzliche transzendente Note, weil sich die Mutter eben nicht nur auf den (genial durch einen Menschen animierten) Roboter beschränkt, sondern wie eine omnipräsente Urmutter einer neuen, perfektionierten Menschheit agiert.
Mutterliebe und Maschinenlogik geraten in Konflikt, als eine verwundete Frau aus der Außenwelt in die hermetische geschützte Welt von Robotermutter und Menschentochter eindringt (und mit ihrer Marien-Verehrung eine religiöse Dimension hineinbringt). Die Geschichte erhält ihre Spannung nicht aus explosiver Action, sondern daraus, dass die Ratio, nach der die Robotermutter handelt, nach und nach enthüllt wird und sich die individuelle Wärme, die sie zu Beginn ausstrahlt, in unmenschlich konsequente Kälte wandelt.
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