Montag, April 20, 2015

Wir sind die Roboter!

Das Science Fiction-Kino überrascht derzeit mit einem Reigen von Roboter-Filmen: Chappie von Neill Blomkamp (District 9, Elysium) und Autómata von Gabe Ibáñez und demnächst Ex Machina von Alex Garland.


Chappie kann seine Vorbilder Robocop und Nummer 5 lebt! nicht verhehlen. Blomkamps Film behandelt das Thema mit einem gehörigen Schuss südafrikanischen Lokalkolorits, bringt unerwartet einen Hip-Hop-Act ins Spiel und bietet drolligen bis rührenden Humor. Er fällt aber gehörig ab, wenn es um eine echt intelligente Behandlung des Themas Künstliche Intelligenz geht. Hier herrscht eine "plug & play"-Dramaturgie vor, die dafür sorgt, dass der Film auf dem Niveau von unterhaltsamen Popcorn-Kino stehen bleibt.

Autómata, hierzulande nur bei den verdienstvollen Fantasy Filmfest Nights auf der großen Leinwand zu sehen, gelingt es zwar auch nicht völlig, naive Facetten des Themas zu vermeiden, punktet aber mit einer kontrastreichen Atmosphäre und ist eine deutliche. keinesfalls epigonale Verbeugung vor Blade Runner. Antonio Banderas spielt sehr überzeugend den gebeutelten Versichungsagenten Jacq Vaucan, der einem Exodus von sich selbst entwickelnden Robotern auf die Spur kommt. Patchwork altbekannter Science Fiction-Themen oder Meisterwerk in spe? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten wie die Frage, ob dem Film ein regulärer Kinostart zu Recht verwehrt geblieben ist. Die Antwort ist ganz klar: Nein.

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