Iron Sky war sicherlich eine Überraschung: Komische Science Fiction, die Nazi-Spuk und groteske Verschwörungstheorien mit durchaus treffenden Satirespitzen gegen gegenwärtige politische Zustände zusammenbringt, finanziert über Crowdfunding und finnische, australische und hessische Geldgeber, das hatte es so noch nicht gegeben. Die visuellen Schauwerte bei kleinem Budget ließen gnädig über etwaige dramaturgische Defizite hinwegschauen., und Udo Kier als Wolfgang Kortzfleisch war allemal das Eintrittsgeld wert.
Der unerwartete Erfolg ließ ein Sequel unvermeidlich erscheinen. Leider haben sich die Macher im Universum der Versatzstücke völlig verlaufen und dabei ständig auf konfuse Art die Tonlagen gewechselt: platter Slapstick, epigonal-pythoneske Passagen, Anleihen aus der utopischen Literatur des 19. Jahrhunderts (allen voran das filmuntertitelgebende The Coming Race von Edward Bulwer-Lytton) versetzt mit Verschwörungstheorien sowie diesmal reichlich aufgesetzter Zeitgeistkritik. Unabhängig davon, ob das trashige Durcheinander gewollt war oder nicht, kommt der Film einfach nicht in Fahrt und verheddert sich letztlich im Zuvril (sic) der Zutaten. Daran kann auch die sympathisch taffe Obi Washington nichts ändern. Ihr Vorname entfaltet beim Gedanken an Bauhaus und Bauhaus allerdings schon eine gewisse Komik.
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