Denis Villeneuve hat gezeigt, dass er neue Tonlagen und einen eigenen, reduzierten visuellen wie inszenatorischen Stil ins Science-Fiction-Genre einbringen kann, opferte allerdings in Arrival unnötigerweise die Pointe der zugrundliegenden Kurzgeschichte und in Blade Runner 2049 die kluge Reduktion des originalen Blade Runner zugunsten einer gewissen Verschwurbelung.
Mit Dune ist ihm auf den ersten Blick eine kompetente Verfilmung eines ersten Teils von Frank Herberts Dune gelungen, die man gern und ohne sich zu langweilen anschauen kann. Auf den zweiten Blick ist der Film allerdings eher ein zeit(geist)gemäßer, dafür aber viel weniger faszinierender Neuaufguss des Films von David Lynch, der mit exotischen, befremdlichen und auch grellen Bildern punktete. Die Figuren sind bei Lynch aus Fleisch und Blut, bei Villeneuve in 3D. Zudem lässt Villeneuve die Wüste wie einen blassen Riesensandkasten wirken, deren Bedrohung und Ökologie zwar immer wieder beschworen, aber nie nachvollziehbar wird. Kurzum: Man gerät weder ins Schwitzen noch Dürsten, es fehlt einfach die Wüstenmacht.
Die Anleihen bei Lawrence von Arabien und Apocalypse Now sind nett, aber eben auch nicht originell. Dazu kommt, dass Hans Zimmers Soundtrack oft als dröhnendes Ungetüm daherkommt, in den Varianten recht laut, ganz laut und zu laut. Dennoch bin ich auf den (hoffentlich!) zweiten Teil gespannt, der vielleicht einiges wett macht, mag aber die Verfilmung von David Lynch weiterhin viel lieber, da sie auch gescheitert gescheiter wirkt.