Donnerstag, April 23, 2009

The Day Nicolas Cage Stood Still

Die Postmoderne Kinoästhetik gleicht einem Puzzle-Spiel: Man kombiniere die Figurenkonstellation von Film A mit dem Thema aus Film B, bediene sich der Dramaturgie von Film C und spiele dabei auf Film D sowie Buch E an usw. Der Film Knowing von Alex Proyas ist so ein Fall. Ohne das überraschende Ende verraten zu wollen, sei Folgendes gesagt: Bis auf die letzten ca. zehn Minuten erhält der Kinobesucher einen atmosphärisch dichten und keinesfalls effekthascherischen Mystery-Thriller mit einem schauspielerisch überzeugend als allein stehenden (siehe Bild) Vater agierenden Nicolas Cage. Der Schluss des Filmes kommt dagegen einem radikalen Stilbruch gleich und hätte so auch von Steven Spielberg inszeniert werden können (Arbeitstitel: "Hesekiel Reloaded" oder "Paradise Regained"). Doch obwohl der Film schließlich in eine bibeldurchtränkte Science Fiction abgleitet, überzeugt er deutlich mehr als Next und bietet zudem Spannung, einen erschreckend realistischen Flugzeugabsturz sowie nicht zuletzt einen glaubhaften Antihelden aus der astronomischen Fakultät.

2 Kommentare:

simifilm hat gesagt…

Über Geschmack lässt sich ja streiten, aber einen dümmeren Film als «Knowing» habe ich dieses Jahr noch nicht gesehen (und ich hoffe, dass ich es auch nicht tun werde).

Edgar Loesel hat gesagt…

Aber auch dumme Filme können unterhalten. Sicher, "Knowing" ist in Bezug auf Logik und Plausibilität haarsträubend. Als Science Fiction-Film funktioniert der Streifen zudem überhaupt nicht. Vielleicht bin ich ja zu gnädig, aber dass ich den Film spannend fand, kann ich nicht von der Hand weisen. Schlimmer finde ich Machwerke wie z. B. "Babylon A.D." (http://sfsff.blogspot.com/2008/09/babylon-auweh.html), die dumm UND langweilig sind.