Sonntag, Dezember 31, 2017

Days of Futures Passed

2017, ein Jahr mit einem US-Präsidenten wie aus einem Science-Fiction-Film, hat sich für das SfSFF als erstaunlich retrospektiv herausgestellt: Sequels, Sequels zu Prequels, Jubiläums-Wiederaufführungen, museale Sichttermine, filmhistorische Ausstellungen, Klassiker des Genres in Konferenz und auf der Bühne. Halbgaren Novitäten (z.B. Life, Passengers) standen erfreuliche Wiederbegegungen mit unübertroffenen Meilensteinen (Terminator, Blade Runner) gegenüber. Ein ebenso erklärwütiges wie verzichtbares Sequel (Alien: Covenant) verblasste angesichts des affenstarken Finales einer Prequel-Trilogie (War of the Planet of the Apes), und Geostorm unterbot mit einer Lässigkeit das wahrhaft bodenlose Niveau von The Core, dass es einen helle Freude war.

Reset (FFF)
Blade Runner (1982)
Geostorm
1984 (Theater)
S.U.M. 1

Das SfSFF wünschten allen Freundinnen und Freunden sowie wohlgesonnenen außerirdischen Zivilisationen alles erdenklich Gute für das neue Erdenjahr!
Ihr müsst einen Whirlpool bauen!

Montag, Dezember 11, 2017

S.U.M.1 2 K.E.R.4

Ein Science-Fiction-Film aus deutschen Landen ist durchaus eine Seltenheit. Wenn er es dann tatsächlich noch in die Kinos schafft, erst recht. In den letzten Jahren gab es durchaus sehr respektable Beispiele dafür, z. B. Hell, Transfer oder Die Wand. Nun ist der Film S.U.M. 1 (lies: Someone) des Regisseurs Christian Pasquariello wie aus dem Nichts in (nicht einmal 30) Kinos gekommen, und wird vermutlich wieder im Nichts verschwinden.

Zu sehen bekommt der unverdrossene Kinobesucher ein Zukunfts-Kammerspiel im düsteren brandeburgischen Wald, das an Oblivion gemahnen würde, wäre die Idee für den Film nicht schon von 2009. Wenn man ein Interview mit Christian Pasquariello liest, versteht man, warum die Inszenierung so sparsam ausgefallen ist. Der aus Game of Thrones bekannte Schauspieler Iwan Rheon agiert wie ein Robinson der Zukunft, den die Isolation seines 100-tägigen Grenzschutzdienstes gegen die "Nonesuch", die außerirdischen Invasoren, zermürbt.

Pasquariellos Film ist ein mutiger, atmosphärisch stimmiger Genre-Film, der aufgrund der bescheidenen Umstände sein Potenzial nicht weiter entfalten durfte. Sein Protagonist S.U.M. 1 ist einer Verschwörung auf der Spur, die einen an Immanuel Goldsteins "The Theory and Practice of Oligarchical Collectivism" (speziell Kapitel III: "War is Peace") denken lässt. Aber wer weiß, ob auch zu recht?

Montag, Dezember 04, 2017

2017-33=?

Das SfSFF ist trotz seines Namens nicht auf die Leinwand beschränkt, sondern lenkt seine Augen auch immer wieder auf die Bretter, welche die Welt bedeuten. Einer Bühnen-Inszenierung von George Orwells 1984, das im Zuge der Diskussion um "Alternative Fakten" wieder zum Bestseller wurde, können wir uns natürlich nicht entziehen, zumal es bereits mehrere Verfilmungen (1954, 1984 und durchaus auch 1985) sowie bereits 1955 eine Radio-Parodie gab.