Ein Science-Fiction-Film aus deutschen Landen ist durchaus eine Seltenheit. Wenn er es dann tatsächlich noch in die Kinos schafft, erst recht. In den letzten Jahren gab es durchaus sehr respektable Beispiele dafür, z. B. Hell, Transfer oder Die Wand. Nun ist der Film S.U.M. 1 (lies: Someone) des Regisseurs Christian Pasquariello wie aus dem Nichts in (nicht einmal 30) Kinos gekommen, und wird vermutlich wieder im Nichts verschwinden.
Zu sehen bekommt der unverdrossene Kinobesucher ein Zukunfts-Kammerspiel im düsteren brandeburgischen Wald, das an Oblivion gemahnen würde, wäre die Idee für den Film nicht schon von 2009. Wenn man ein Interview mit Christian Pasquariello liest, versteht man, warum die Inszenierung so sparsam ausgefallen ist. Der aus Game of Thrones bekannte Schauspieler Iwan Rheon agiert wie ein Robinson der Zukunft, den die Isolation seines 100-tägigen Grenzschutzdienstes gegen die "Nonesuch", die außerirdischen Invasoren, zermürbt.
Pasquariellos Film ist ein mutiger, atmosphärisch stimmiger Genre-Film, der aufgrund der bescheidenen Umstände sein Potenzial nicht weiter entfalten durfte. Sein Protagonist S.U.M. 1 ist einer Verschwörung auf der Spur, die einen an Immanuel Goldsteins "The Theory and Practice of Oligarchical Collectivism" (speziell Kapitel III: "War is Peace") denken lässt. Aber wer weiß, ob auch zu recht?
1 Kommentar:
So oder so, jedenfalls und ganz sicher, ohne ein "happy end".
Kommentar veröffentlichen