Dienstag, August 31, 2010

Metropia in Stuttgart 21

Ein schwedischer Science Fiction-Film ist durchaus eine Rarität. Daher nimmt das gesamte SfSFF die Gelgenheit war, den Film Metropia von Tarik Saleh im Rahmen des Fantasy Film Festivals zu sehen, das in Stuttgart vom 1. bis zum 9. September 2010 gastiert.

Nach allem, was über diesen Film bislang zu erfahren war, handelt es sich um eine filmische Dystopie in der Tradition von 1984 und Brazil, die durch ihre originelle Animationstechnik besticht. Im Rahmen des Fantasy Film Festival stellt Metropia den einzigen Science Fiction-Beitrag dar. Der Rest des Programms ist fast ausschließlich dem Schocker- und Horror-Genre vorbehalten. Von Fantasy-Filmen im landläufigen Sinne weit und breit keine Spur...

Sonntag, August 08, 2010

Dream Team im Team Dream

“Talking about dreams is like talking about movies, since the cinema uses the language of dreams; years can pass in a second and you can hop from one place to another. It’s a language made of image. And in the real cinema, every object and every light means something, as in a dream.” Diese Worte des großen italienischen Regisseurs Frederico Fellini umreißen perfekt, um was es im Film Inception von Christopher Nolan geht. Fast scheint es, als ob Nolan inspiriert von Felinis Worten einen filmischen Essay über das Verhältnis von Kino und Traum drehen wollte, das nicht nur spannend unterhält, sondern auch die Rolle des Regisseurs reflektiert. Dafür spricht, dass er wie mir scheint jeden Ansatzmöglichkeit für die Freudsche Traumdeutung und eine "unwirkliche Traumlogik" vermeiden wollte. Das Unwirklichste was uns Nolan zumutet sind unmögliche Perspektiven und aufgehobene Schwerkraft. Von einer tiefenpsychologischen Dimension ist weit und breit nichts zu erkennen. Nolans Bildsprache ist eher architektonisch, der verwickelte Plot von Inception spielt auf drei Traumetagen, ohne dass man dort immer weiter ins Unterbewusste gelangen könnte. In jedem Fall ist Nolan ein erstaunliches Filmkunststück (mit einem überragendem Schluss!) gelungen, das durch Dom Cobbs (Leonardo DiCaprio) Familiengeschichte die notwendige emotionale Tiefe erhält. Doch was die Objekte und das Licht Inception genau bedeuten, darüber lohnt es sich sicherlich nachzudenken.

Donnerstag, August 05, 2010

Leber und Leber lassen

Immer wieder gibt es Filme, die zwar durchaus unterhalten, dem Zuschauer aber Gewissensbisse verursachen. Repo Men von Miguel Sapochnik ist so ein Film. Die Kombination eines klassischen „Jäger wird Gejagter“-Plots à la Logan’s Run und dem „Live Organ Transplant“-Sketch von Monty Python ist durchaus kein Langweiler, doch die Message des Film scheint über den kernigen Slogan „A job is a job“ (so Jake, sympathisch gespielt von Forest Whittaker) nicht hinauszugehen. Das große kunstblutgetränkte Finale im Tresor der „Union Corporation“ wirkt wie von David Cronenberg in Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino inszeniert und geht im wahrsten Sinne und auf fürchterliche Weise unter die Haut. Bestenfalls ist der Film ein Plädoyer für ein zuverlässiges Gesundheitssystem (Roger Ebert) oder einen verantwortungsvollen Umgang mit Organspenden. Ansonsten lautet das Fazit wohl nur "A film is a film".