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Dienstag, Juni 26, 2018

2001 zum 50sten

Stanley Kubricks Meisterwerk 2001 - A Space Odyssey konnte kürzlich den 50. Jahrestag seiner Premiere feiern. Aus Anlass dieses Jubiläums kommt der Film wieder in die Kinos und zwar sogar in einer originalen analogen 70mm-Kopie, sofern das Kino die dafür nötige Vorführtechnik besitzt. Wie es der Zufall wollte, kam ich in den Genuss einer solch exklusiven Vorführung und zwar im Savoy-Kino in Hamburg. Danke, Christopher Nolan!

Dienstag, Januar 06, 2015

Das Wurmloch im Bücherregal


Interstellar von Christopher Nolan war als Science Fiction-Film mit fast schon dokumentarischen Qualitäten angekündigt: Schwarze Löcher und Reisen durch Wurmlöcher sollten dort auf wissenschaftlich korrekt zu sehen sein. Die Vorschusslorbeeren verleiteten die Medien nach Filmstart dazu, sich hauptsächlich damit zu beschäftigen, ob der Film nicht doch einfach nur unrealistisch sei, was bis zum (ziemlich überheblichen) Nolan-Bashing führte.

Wurmlöcher, durch die man wahnwitzige Entfernungen in Nullkommanichts überbrücken kann, sind aber nur eine mathematische Denkmöglichkeit. Zwar kann man sich überlegen, wie die Raumzeit für eine solche kosmische Abkürzung zurechtgebogen werden müsste, doch die Sache hat einen Haken: Man benötigt dafür eine „negative Energie“, und die gibt es nun mal nicht. Zum Glück lässt sich im Film die Raumzeit mit einer anderen Kraft beliebig krümmen und verzerren: der Fantasie. Die nutzt Regisseur Christopher Nolan, um Menschen in gar nicht so ferner Zukunft in eine andere Galaxie zu senden. Dort sollen sie nach Alternativen für die vom Untergang bedrohte Erde suchen.

Interstellar verneigt sich mehrfach vor 2001: ASpace Odyssey. Doch während Kubrick (und Clarke) die Zuschauer mit einem kosmischen Mysterium konfrontieren wollten, nutzt Nolan die seltsamen physikalischen Aspekte von Zeit und Gravitation, um einen außergewöhnlichen Dialog der Generationen zu etablieren. Daher ist Interstellar alles nur keine physikalische Dokumentation. Der Film funktioniert als Meditation über unsere Heimat Erde und als Geschichte von Verantwortung und Liebe sowie – und das ist vielleicht das Ungwöhnlichste – als eine Art „physikalische Geistergeschichte“.

Es sei dahin gestellt, ob man um Christopher Nolan einen Kult basteln muss wie bei Kubrick, aber um es kurz zu machen: Selbst wenn in Interstellar einiges überambitioniert oder forciert wirkt, fesselt der Film, wenn man zur Suspension of Disbelief bereit ist.

Sonntag, August 08, 2010

Dream Team im Team Dream

“Talking about dreams is like talking about movies, since the cinema uses the language of dreams; years can pass in a second and you can hop from one place to another. It’s a language made of image. And in the real cinema, every object and every light means something, as in a dream.” Diese Worte des großen italienischen Regisseurs Frederico Fellini umreißen perfekt, um was es im Film Inception von Christopher Nolan geht. Fast scheint es, als ob Nolan inspiriert von Felinis Worten einen filmischen Essay über das Verhältnis von Kino und Traum drehen wollte, das nicht nur spannend unterhält, sondern auch die Rolle des Regisseurs reflektiert. Dafür spricht, dass er wie mir scheint jeden Ansatzmöglichkeit für die Freudsche Traumdeutung und eine "unwirkliche Traumlogik" vermeiden wollte. Das Unwirklichste was uns Nolan zumutet sind unmögliche Perspektiven und aufgehobene Schwerkraft. Von einer tiefenpsychologischen Dimension ist weit und breit nichts zu erkennen. Nolans Bildsprache ist eher architektonisch, der verwickelte Plot von Inception spielt auf drei Traumetagen, ohne dass man dort immer weiter ins Unterbewusste gelangen könnte. In jedem Fall ist Nolan ein erstaunliches Filmkunststück (mit einem überragendem Schluss!) gelungen, das durch Dom Cobbs (Leonardo DiCaprio) Familiengeschichte die notwendige emotionale Tiefe erhält. Doch was die Objekte und das Licht Inception genau bedeuten, darüber lohnt es sich sicherlich nachzudenken.