Freitag, November 30, 2012

In den Wolken lesen

Wunder müssen in der Ferne gesehen werden,
wenn man sie für wahr, so wie Wolken,
wenn man sie für feste Körper halten soll.
(Georg Christoph Lichtenberg)

Epischer Mummenschanz? Überwältigungskino? Genre-Sampler? Episodenfilm über Jahrhunderte hinweg? Wolkiges Mysterienspiel? Humanitäre Heldensaga? Eins ist sicher, die Tykwer-Wachowski-Verfilmung des Romans Cloud Atlas von David Mitchell ist nicht leicht auf einen Nenner zu bringen und alles andere als klein oder unambitioniert.

Das Kollegium des SfSFF, samt Gästen, war sich einig, dass dieser Film unterhaltsam, bewegend, überwältigend, spannend und stellenweise sogar höchst komisch war. Allen in der Zeit verschlungenen Handlungsstränge und film- wie maskentechnischen Meisterstücken zum Trotz, scheint dieser Film mit seinem überzeugendem Schauspieler-Ensemble geradezu altmodischen Kinozauber zu entfalten.

Die Botschaft mag allzu vordergründig sein, doch haben wir es hier nicht mit einem pseudophilosophischen Wolkenkuckucksheim wie bei den letzten beiden Matrix-Teilen zu tun, sondern mit großem Kino, das nicht zuletzt den Freunden des Science Fiction-Genres faszinierende (und furchterregende) Blicke in die Zukunft bietet.

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