Dass ein Haufen Belege einer Steuererklärung eine chinesische Einwanderin, die mit ihren Mann eine Wäscherei führt, in fantastische Existenzen in parallelen Universen katapultiert, klingt nach einer Idee, die Philip K. Dick entsprungen sein muss. Dass sich die Möglichkeiten wie Unmöglichkeiten in den Parallelwelten als Ausgeburten verkorkster familiärer Beziehungen entpuppt, ist ein weiterer Dreh, der Everything, Everywhere All at Once zu einem Schleudergang der Fantasie macht, deren visuelle Überfülle, die einen an Gilliamsche Welten denken lässt, beim einmaligen Schauen kaum zu erfassen ist. Jamie Lee Curtis spielt nicht zuletzt im Wurstfinger-Episode die Rolle ihres Lebens in einer anderen, windschiefen Dimension von Hollywood. Das überrascht, macht Freude, ist aber aber ein paar Schleudergänge zu lang geraten, denn nach normaler Spielfilmlänge hat man den Dreh raus und fürchtet, dass das schräge Garn flusig und fusselig an den Rändern wird. Trotzdem: Eine respektable Kochwäsche der Fantasie, die auch hartnäckige Flecken der Konvention wirkungsvoll entfernt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen