Mittwoch, Mai 02, 2007

Sunspotting

Sunshine hat zwar keine sehr bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler zu bieten, dafür aber einen ausgemachten Star - im wahrsten Sinne des Wortes: unsere Sonne. Warum sie 2057 schon ihren Betrieb einstellen wird, und wie man diesen mit einem Atombömbchen wieder in Gang bringen kann, verrät der Film nicht. Aber es wird eindrucksvoll deutlich: Unser Zentralgestirn ist schon eine feine Sache, man sollte ihm aber besser nicht zu nah kommen. Alles in allem ist die Story nicht so vorhersehbar wie in The Core, wenn auch physikalisch genauso unglaubwürdig. Dass die Geschichte am Schluss ins Horror-Genre kippt (man fühlt sich stark an Event Horizon erinnert) ist dramaturgisch absolut entbehrlich. Wohltuend macht sich jedoch bemerkbar, dass es sich um eine britische Filmproduktion handelt. Patriotischer Schmus und Beziehungskitsch à la Hollywood fehlen gänzlich. Die Protagonisten erleiden jedoch eine cineastische Kneipp-Tortur voller Pleiten, Pech und Pannen. Erreichen sie dennoch ihr Ziel? Das sollte man dadurch herausfinden, indem man sich diesen durchaus sehenswerten und spannenden Film selbst anschaut. Aber bitte Sonnenschutz nicht vergessen ...
"So when you look into the sun
And see the things we haven't done
Oh, was it better then to run
Than to spend the summer crying?"
(Jethro Tull)

2 Kommentare:

Esmeralda Beate Skiwskibowski hat gesagt…

Abgesehen davon, daß der Schluß... nun... metaphysisch war, möchte ich doch noch einmal erwähnen, was ich als "Take home message" mitgenommen habe:
Wenn für 4 Personen nur ein rettender Raumanzug vorhanden ist, bekommt der Physiker den Raumanzug, alle anderen Personen sind verzichtbar.
Ich denke, das ist definitiv eine Aussage, mit der man leben kann!

Übrigens, hier noch ein Interview mit dem wissenschaftlichen Berater des Films:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/film/?em_cnt=1117882&

Edgar Loesel hat gesagt…

Sehr geehrte Frau Skiwskibowski, haben Sie herzlichen Dank für Ihre Anmerkung und den Link. Die Erklärungen des wissenschaftlichen Beraters des Films möchte ich kurz zitieren:
"Wir versuchen ja nicht, einen Stern wieder zum Brennen zu bringen, der seinen Treibstoff verbraucht hat - das wäre in der Tat unmöglich -, sondern einen, bei dem etwas schief gelaufen ist. Ich habe aber ganz schön wühlen müssen, um etwas aufzutun, das so etwas herbeiführen könnte. Schließlich bin ich auf die dunkle Materie gestoßen. Sie wird meiner Meinung nach am besten durch die Theorie von der Supersymmetrie erklärt: Gemäß dieser Theorie ballen sich Partikel zu großen Klumpen zusammen, riesigen Atomkernen, die sich Q-Balls nennen. Diese Klumpen können, so die Theorie weiter, herumdriften, und wenn sie dabei mit dem Kern eines schweren Himmelskörpers wie etwa dem eines Neutronensterns kollidieren, können sie, weil sie stabiler sind als gewöhnliche Materie, diesen Stern fressen wie ein Krebsgeschwür, bis dieser Stern nicht mehr schwer genug ist, um ein Neutronenstern zu sein und explodiert - päng! Das ist eine exotische, aber mögliche Theorie. Unsere Sonne ist sehr wahrscheinlich nicht dicht genug, um einen solchen Klumpen tatsächlich zu stoppen."
Mit Verlaub, das ist HANEBÜCHEN!!!!