Montag, Januar 21, 2008

From Mess to Messias

Diese dritte Verfilmung von Richard Mathesons I Am Legend beginnt vielversprechend: Will Smith erweist sich als talentierter Schauspieler, der die Figur Robert Neville eindrucksvoll (und gut trainiert) verkörpert, begleitet von seiner treuen Schäferhündin Samantha. Das seit drei Jahren sich selbst überlassene New York, das Neville Tag um Tag durchstreift, ist eine eindrucksvolle Kulisse. Neville lässt nicht ab vom Versuch, den grandiosen Fehlschlag medizinischer Forschung wieder ungeschehen zu machen.

Doch das Versprechen, das dieser Film in der ersten überaus spannenden Hälfte gibt, in der er sich Zeit nimmt, um eine überzeugende Atmosphäre aufzubauen, und in der ein dunkles Treppenhaus wirklich Angst erzeugt, löst die zweite Hälfte nicht ein. Als Anna, gespielt von der jungen Brasilianierin Alice Braga, in Wills Leben tritt (und ihm selbiges rettet) gleitet der Film in eine verquaste Religiosität ab. Ebenso wartet man vergeblich auf eine verbale Interaktion mit den "Infizierten", die offensichtlich einen Anführer und eine soziale Struktur besitzen. Hier vergibt der Film die Chance, eine weitere inhaltliche Ebene zu erschließen. Wie die Orks in Herr der Ringe bleiben die Infizierten in I Am Legend degneriert, aber von ungeheurer Kraft und Beweglichkeit.

Und so kommt es, wie es kommen muss: Der Kampf eskaliert und die intellektuellen Fähigkeiten des "Anführers" erschöpfen sich in der unsanften Kontaktaufnahme seines Kopfes mit einer hartnäckigen Scheibe aus Sicherheitsglas. Ein Pluspunkt: Nevilles geradezu messianische Opfer ist angenehm unsentimental inszeniert. Dennoch: Wenn man aus dem Kino tritt, bleibt ein leicht schaler Nachgeschmack ... und der unbezähmbare Wunsch, sich gegen Schaufensterscheiben zu schmeißen.

1 Kommentar:

Edgar Loesel hat gesagt…

Diese Ergänzung erscheint mir bezüglich der unsanften Kontaktaufnahme mit Glasscheiben von Interesse:

Female headbangers better off than men (Posted: 21/1/2008, 9:07)

Women's skulls are thicker than men's, but they both shrink slowly after we reach adulthood. That's the conclusion of a new imaging study of 3000 people published in the Inderscience International Journal of Vehicle Safety. The detailed results could help in the design of more effective devices for protecting the head in vehicle collisions and other accidents.

Quelle:
http://www.alphagalileo.org/index.cfm?fuseaction=readrelease&releaseid=526496