Montag, März 24, 2008

2046: The Year We Lost Contact

Ist 2046 des chinesischen Regisseurs Wong Kar Wai auf irgendeine Art dem Science fiction-Genre zuzurechnen oder doch eher "Der ultimative Liebesfilm", wie der deutsche Verleihtitel besagt? Der Film bietet zumindest Schauwerte, die jedem Science Fiction-Film gut zu Gesicht stünden, z. B. die Vision eines gigantischen Bahnsystems im Jahre 2046.

Doch die Zahl 2046 bezieht sich nicht nur auf ein Jahr, sondern auch auf ein Hotelzimmer, einen Science Fiction-Roman, einen fernen Ort, von dem niemand zurückkehrt. Viel eher scheint daher dieser bedächtig inszenierte, romantische Film die Science Fiction nur als Projektionsfläche für zutiefst menschliche Leidenschaften und Sehnsüchte zu benützen. Hier scheinen mir Parallelen zu Solaris oder Stalker zu existieren, die im Gewand der Science Fiction grundlegende Fragen des Lebens ausloten.

In 2046 spiegeln sich die Erlebnisse und erfolglosen Affären des Journalisten und Schriftstellers Chow in Singapur und Hongkong ab 1966 in einer fiktiven Zukunftswelt des Jahres 2046. Beide Erzählebenen rahmen gewissermaßen die Gegenwart ein. Wie immer gilt: Das Menschliche bzw. Zwischenmenschliche ist ein zeitloses Thema.

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