Allzu oft wecken packende Trailer Erwartungen, die vom Film nicht so recht eingelöst werden. Das ist ganz sicherlich bei The Day the Earth Stood Still von Robert Wise der Fall. Während der Trailer mit nie gesehenen "thrills" protzt, wird die Geschichte des außerirdischen Gesandten Klaatu (Michael Rennie), abgesehen von der Sequenz, in dem sein Raumschiff landet, - zumindest aus heutiger Perspektive - geradezu kammerspielartig inszeniert (man vergleiche dazu Nicolas Roegs viele Jahre später in postmoderner Attitüde gedrehten Film The Man Who Fell To Earth.) Die großen Schauwerte, ohne welche die Neuverfilmung wohl nicht auskommen wird, fehlen im Original von 1951 fast völlig, der jedoch die Ikonografie des Science Fiction-Films nachhaltig geprägt hat. Tim Burton erweist dem Klassiker in seinem Film Mars Attacks mehr als einmal Reverenz. Die Botschaft von Klaatu ist unmissverständlich: "Wenn die Menschheit nicht zur Vernunft kommt, dann wird sie zerstört." Doch statt eines selbstverschuldeten Armageddons droht nun die Zerstörung der Welt durch außerirdische Mächte (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten). Der Film von Robert Wise spiegelt offensichtlich die atomare Bedrohung des Kalten Kriegs wider. Man darf gespannt sein, ob das Remake von Regisseur Scott Derrickson der Geschichte einen neuen, interessanten Blickwinkel abgewinnen kann, oder ob die klassische Geschichte effekthascherisch zugrunde gerichtet wird.
Michael Rennie was ill
The Day the Earth Stood Still,
but he told us where we stand...
(Science Fiction/Double Feature)
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