[Enthält Spoiler!] Ja ja, der freie Wille. Wie oft fühlen wir uns ganz und gar nicht frei, sondern eher als Marionetten von sozialen Zwängen oder Mächten, die, wenn man einmal an den Arbeitgeber oder die Familie denkt, gar nichts Übernatürliches haben müssen. Auch der aufstrebende Jungpolitiker David Norris (Matt Damon) kann sich in Der Plan nur nach einer Wahlschlappe endlich einmal von seinen Beratern frei machen, inspiriert von der Begegnung mit der bezaubernden Elise (Emily Blunt). Doch dann macht ein Blick hinter die Kulissen der Realität der aufkeimenden Liebe einen Strich durch die Rechnung. David erhält Einsicht in "Den Plan", dessen Urheber im Nebulösen bleibt, und dessen Handlanger, graue Männer mit Hut, eher bürokratisch und resigniert als auftrumpfend mächtig daher kommen. Momo lässt grüßen, und neben Brazil kommt einem auch Dark City in den Sinn.
Philip K. Dicks Kurzgeschichte The Adjustment Team bietet einen beeindruckenden Blick auf eine zerbröselnde Wirklichkeit, von dem man sich wünscht, dieser wäre einem auch in der Verfilmung vergönnt gewesen. Stattdessen bleiben David und Elise ungewöhnlich unbeeindruckt von ihrem neuen Wissen über die Welt. Selbst wenn einem nicht sofort einleuchtet, warum die beiden füreinander bestimmt sein sollen, reißt einen der romantische Schwung mit, getragen nicht zuletzt von der hinreißenden Emily Blunt. Man muss dabei allerdings leider an die Love conquers all-Version von Brazil denken, die ein Meisterwerk zerstört hätte.
Der Plan ist unterhaltsam und auch ohne große Knalleffekte spannend, aber man wird den Wunsch nicht los, dass sich George Nolfi getraut hätte, mehr verstörende und aufrüttelnde Elemente einzubauen, um den Blick in unsere "subjektiven Realitäten" zu schärfen. So wandelt sich der Film von einer Parabel über freien Willen und Fremdbestimmung zu einer Art "David Almighty" in der Nachfolge von Bruce und Evan. Doch immerhin versöhnt das Ende alle Romantiker im Publikum: Liebe ist einfach Plan los.
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