"Sunny, yesterday my life was filled with rain", diese altbekannte Liedzeile gewinnt eine ganz neue Lesart, wenn man Hell gesehen hat, eine wirklich sehenswerte Produktion, weit weg vom Gute-Laune Kino.
Die Welt ist durch die Sonne verbrannt, die überlebenden Menschen irren umher auf der Suche nach Wasser, Nahrung und Benzin. Das gleißende Endzeit-Szenario hat der junge Regisseur Tim Fehlbaum in seinem ersten Langfilm visuell mehr als überzeugend umgesetzt. Der Film hält konsequent ein hohes Spannungsniveau, die Figuren agieren plausibel, die Trostlosigkeit nimmt einen als Zuschauer durchaus mit.
Doch im Nachhinein überzeugt mehr die formale Leistung, denn überraschend sind die Motive nicht. Zu sehr folgt der Film der Verfilmung des Cormack McCarthy-Romans The Road. Dem deutschen "Remake" fehlt es trotz drastischer Szenen mit einem Bolzenschussgerät an Durchschlagskraft. Die Schwestern Marie und Leonie laden die Handlung emotional nicht so stark auf wie das Vater-Sohn-Gespann in The Road. Hell ist in seinem kompromisslosen Realismus überzeugend, ohne jedoch eine so starke Botschaft wie bei McCarthy zu vermitteln. Die "Hüter der Flamme" werden bei Fehlbaum von der filmischen Sonne überstrahlt.
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