Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
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Donnerstag, September 23, 2021
Die Gezeiten ändern sich
Tim Fehlbaums zweiter postapokalyptischer Spielfilm nach zehn Jahren ist das nasse Pedant zu Hell. Auch wenn andere Elemente im Spiel sind, wirkt Tides immer noch mehr wie eine Demonstration visueller Ästhetik, zugegeben eine ziemlich gelungene, speziell wenn es um die Außenaufnahmen im norddeutschen Watt geht. Die Story – die Menschheit ist von der unbewohnbar gewordenen Erde zu einem andereren Planeten außerhalb des Sonnensystem geflüchtet, dort unfruchtbar geworden und schickt nach einer ersten erfolglosen Mission eine zweite zur Erde, um die Lage dort zu erkunden – fehlt es bei genauer Betrachtung an logischer Stringenz und die familiären Verwicklungen der Astronautin Blake (Nora Arnezeder) sind etwas an den nassen Haaren herbeigezogen. Aber Tim Fehlbaum gelingt – mit Unterstützung von Roland Emmerich als ausführenden Produzenten und Mentor – letztlich ein sehenswertes Kammerstück, dass sich nicht im Größenwahn à la Waterworld verliert und wesentlich mehr Zuschauer verdient als in der Vorführung, die ich erleben durfte ... ganz allein!
Donnerstag, September 29, 2011
The Road to Hell
"Sunny, yesterday my life was filled with rain", diese altbekannte Liedzeile gewinnt eine ganz neue Lesart, wenn man Hell gesehen hat, eine wirklich sehenswerte Produktion, weit weg vom Gute-Laune Kino.
Die Welt ist durch die Sonne verbrannt, die überlebenden Menschen irren umher auf der Suche nach Wasser, Nahrung und Benzin. Das gleißende Endzeit-Szenario hat der junge Regisseur Tim Fehlbaum in seinem ersten Langfilm visuell mehr als überzeugend umgesetzt. Der Film hält konsequent ein hohes Spannungsniveau, die Figuren agieren plausibel, die Trostlosigkeit nimmt einen als Zuschauer durchaus mit.
Doch im Nachhinein überzeugt mehr die formale Leistung, denn überraschend sind die Motive nicht. Zu sehr folgt der Film der Verfilmung des Cormack McCarthy-Romans The Road. Dem deutschen "Remake" fehlt es trotz drastischer Szenen mit einem Bolzenschussgerät an Durchschlagskraft. Die Schwestern Marie und Leonie laden die Handlung emotional nicht so stark auf wie das Vater-Sohn-Gespann in The Road. Hell ist in seinem kompromisslosen Realismus überzeugend, ohne jedoch eine so starke Botschaft wie bei McCarthy zu vermitteln. Die "Hüter der Flamme" werden bei Fehlbaum von der filmischen Sonne überstrahlt.
Die Welt ist durch die Sonne verbrannt, die überlebenden Menschen irren umher auf der Suche nach Wasser, Nahrung und Benzin. Das gleißende Endzeit-Szenario hat der junge Regisseur Tim Fehlbaum in seinem ersten Langfilm visuell mehr als überzeugend umgesetzt. Der Film hält konsequent ein hohes Spannungsniveau, die Figuren agieren plausibel, die Trostlosigkeit nimmt einen als Zuschauer durchaus mit.
Doch im Nachhinein überzeugt mehr die formale Leistung, denn überraschend sind die Motive nicht. Zu sehr folgt der Film der Verfilmung des Cormack McCarthy-Romans The Road. Dem deutschen "Remake" fehlt es trotz drastischer Szenen mit einem Bolzenschussgerät an Durchschlagskraft. Die Schwestern Marie und Leonie laden die Handlung emotional nicht so stark auf wie das Vater-Sohn-Gespann in The Road. Hell ist in seinem kompromisslosen Realismus überzeugend, ohne jedoch eine so starke Botschaft wie bei McCarthy zu vermitteln. Die "Hüter der Flamme" werden bei Fehlbaum von der filmischen Sonne überstrahlt.
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