Donnerstag, Januar 26, 2012

Ein Tango am Ende der Realität

Der Titel des Films Reality XL scheint zu suggerieren, dass die wirkliche Wirklichkeit vielleicht eine Nummer größer sein könnte als gedacht. Zumindest die Physik hat ja immer wieder ein paar Dimensionen mehr als die gewohnten drei parat. Doch welche Tiefe hat man von einem rund 90000 Euro teuren Independent-Film mit Heiner Lauterbach als Physik-Professor zu erwarten? Eigentlich darf man nur so viel verraten: Die Informationen der Filmemacher führen in die Irre. Was quantenmechanisch angehaucht beginnt, wird allmählich mysteriös. Dabei erzeugt das Kammerspiel Spannung durch Atmosphäre und Dialog statt durch kostspielige Effekte. Wer Inception mochte, sollte dieser kleinen, engagierten Produktion eine Chance geben, so lange sie noch in den wenigen Kino zu sehen ist (es sind derzeit nur vier, Stand: 26.1.2012). Bei der Physik drücke man gnädig ein Auge zu.

P.S. Aus dem Film könnte man eigentlich eine dufte Philip Dick-Kurzgeschichte machen.

1 Kommentar:

Kati Taramtam hat gesagt…

Werter Kollege Lösel, haben Sie herzlichen Dank für diesen Appetitanreger. Ich hoffe, es gelingt mir noch, einen der verbleibenden Sichttermine zu erhaschen. Aber eins muss ich doch bemerken: Als ob die Quantenmechanik nicht per se schon mysteriös daherkäme... Herzlichst, Ihre Kati Taramtam