Ex Machina von Alex Garland setzt den diesjährigen Reigen von Roboter-Filmen (nach Chappie und Automata) fort und präsentiert das Thema Künstliche Intelligenz als Kammerspiel, das man sich tatsächlich auch auf einer Theaterbühne vorstellen könnte. Die kleine Schauspielerriege überzeugt: Oscar Isaac (man erinnere sich an seine Rolle als sinistrer Anstaltsleiter Blue Jones) verkörpert den besessenen, intellektuellen wie körperlichen Kraftprotz, Domhnall Gleeson gibt den verschüchterten IT-Nerd, der zusehends an Selbstbewußtsein gewinnt, und Alicia Vikander bringt das fremdartige Sex-Appeal von Ava auf geschmeidige und unterschwellig bedrohliche Weise rüber.
Regisseur und Autor Alex Garland vollbringt das Kunststück, das Thema KI einmal echt intelligent zu behandeln. Natürlich kann er nicht wirklich plausibel machen, wie Ava funktioniert, aber seine Geschichte entfaltet eine große intellektuelle Spannung, denn sie verknüpft die KI-Problematik (speziell den Turing-Test) mit Fragen der Moral, der Emotionen und des Überlebenswillen. Dazu trifft Frankenstein auf Facebook und erzeugt im Zuschauer leicht ein mulmiges Gefühl, dass wir mittlerweile eine digitale Büchse der Pandora geöffnet haben könnten, ohne dass wir wüssten, wo wir den Deckel hingelegt haben. Ex Machina ist definitiv eines der Science Fiction-Highlights des Jahres, ein Film der den Zuschauer nicht mit Action überfährt, sondern wirklich in einen spannenden Diskurs hineinzieht.
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