Mittwoch, Oktober 03, 2018

Verspult: Die vergeigte Chance

Eigentlich wollte er einen Science-Fiction-Film drehen, bekannte Regisseur Johannes Sievert, aber die Eigentümlichkeiten der deutschen Filmförderung boten nur die Möglichkeit, mit Rewind: Die zweite Chance einen Zeitreise-Krimi zu drehen. Der Film beeindruckt durch einen markanten Ermittler und die stylische Inszenierung der Stadt Köln. Der Krimi-Plot und das Polizei-Milieu sind kompentent inszeniert, doch im Physik-Labor wirkt dann alles, also ob Geld und Ideen ausgegangen wären. Zudem kommt die PhysikerDoktorandin blaß und blutleer rüber. Kein Wunder, dass der Komissar bei ihren physikalischen Ausführungen erst einmal auf den Absatz kehrt macht. Gewiss, Zeitreisen sind immer unrealistisch und unlogisch, aber wenn an altmodischen Oszilloskopen herumgefuddelt wird und die Zeitmaschine nicht mehr als ein leerer Raum ist, nützen auch alle quantenphysikalischen Erklärungen und Lichteffekte nichts, die inszenatorische Leerstelle des Films zu füllen. Doch Rewind kann für sich verbuchen, dass er fast die vollständige Besatzung des SfSFF erstmals zum Festival des deutschen Films in Ludwigshafen gebracht hat.

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