Die Filmreihe Apocalyptic Cinema des Käte-Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) brachte mit dem Briefe eine toten Mannes (UdSSR 1986) eine veritable Rarität als 35mm-Archivkopie auf die Leinwand (die synchronisierte DEFA-Fassung findet sich hier). Die Welt nach der nuklearen Katastrophe, die Regisseur Konstantin Lopuschanski (geb. 1947) hier vor dem Tschernobyl-Unglück in Szene setzt (am Drehbuch wirkte Boris Strugatzki mit., lässt einen Film wie Tarkowskis Stalker geradezu idyllisch wirken. In Sepia- oder Blautönen entfaltet sich während des Briefwechsel eines alten Mannes mit seinem (verschwundenen? toten?) Sohn eine Welt, in der auch noch in der fast absoluten Hoffnungslosigkeit eine autoritäre Organisation wirkt. Der entkommen nur einige Kinder, die sich auf einen Marsch begeben, dessen Ziel offen bleibt. Schwere, aber beeindruckende Filmkost mit einer Ästhetik, wie man sie nur russische Regisseure kennt, man denke nur an Aleksandr Sokurovs Tage der Finsternis oder Aleksei Germans Es ist schwer ein Gott zu sein.
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