Ein passenderer Titel für Starship Troopers von Paul Verhoeven wäre vielleicht "Kammerjäger im All". Menschen bekämpfen die riesigen "Bugs" auf deren Heimatplaneten, weil die Monsterkäfer auf Asteroiden vom entgegengesetzten Ende unserer Galaxis zur Erde gelangen (!!!). Damit erhält man einen Film, bei dem sich ein leicht schlechtes Gewissen einschleicht, wenn man sich beim Anschauen köstlich amüsiert. Was hat der Regisseur mit diesem höchst aufwändig produzierten Effektkino eigentlich geschaffen? Eine technisch perfekte Projektionsfläche für faschistische Propaganda? Wohl kaum, denn allein die Distanz zwischen den schwülstigen Liebesverwicklungen (Güteklasse Pearl Harbor), ausstaffiert mit hübsch anzusehenden Darstellern amerikanischer College-Serien, und dem genüsslich dargebotenen Gemetzel der fies-ekligen "Bugs" in den Reihen der verheizten irdischen "Mobile Infantry" baut eine enorme ironische Spannung auf. Vermutlich ist die Romanvorlage von Robert A. Heinlein problematischer, was allerdings noch nachzuprüfen wäre.
Der Film dürfte letztendlich genau so doof sein, wie derjenige, der ihn sich ansieht. Man kann genau so gut dumpf die Splatter-Szenen goutieren wie über augenzwinkernd-postmodern verpackte Kritik am Militarismus schwadronieren. Doch Paul Verhoeven ist es irgendwie gelungen, jede reflexive Ebene aus dieser "invertierten Invasion" herauszuhalten und seine Hände in Unschuld, Kunstblut und Käferschleim zu waschen. Wer z. B. Spaß an Filmen wie From Dusk Till Dawn (insbesondere der zweiten Hälfte) oder Independence Day hat, der dürfte sich auch an Starship Troopers erfreuen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.
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