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Sonntag, Juli 15, 2007

Donnerstag, Juni 21, 2007

Bugs Funny

Ein passenderer Titel für Starship Troopers von Paul Verhoeven wäre vielleicht "Kammerjäger im All". Menschen bekämpfen die riesigen "Bugs" auf deren Heimatplaneten, weil die Monsterkäfer auf Asteroiden vom entgegengesetzten Ende unserer Galaxis zur Erde gelangen (!!!). Damit erhält man einen Film, bei dem sich ein leicht schlechtes Gewissen einschleicht, wenn man sich beim Anschauen köstlich amüsiert. Was hat der Regisseur mit diesem höchst aufwändig produzierten Effektkino eigentlich geschaffen? Eine technisch perfekte Projektionsfläche für faschistische Propaganda? Wohl kaum, denn allein die Distanz zwischen den schwülstigen Liebesverwicklungen (Güteklasse Pearl Harbor), ausstaffiert mit hübsch anzusehenden Darstellern amerikanischer College-Serien, und dem genüsslich dargebotenen Gemetzel der fies-ekligen "Bugs" in den Reihen der verheizten irdischen "Mobile Infantry" baut eine enorme ironische Spannung auf. Vermutlich ist die Romanvorlage von Robert A. Heinlein problematischer, was allerdings noch nachzuprüfen wäre.

Der Film dürfte letztendlich genau so doof sein, wie derjenige, der ihn sich ansieht. Man kann genau so gut dumpf die Splatter-Szenen goutieren wie über augenzwinkernd-postmodern verpackte Kritik am Militarismus schwadronieren. Doch Paul Verhoeven ist es irgendwie gelungen, jede reflexive Ebene aus dieser "invertierten Invasion" herauszuhalten und seine Hände in Unschuld, Kunstblut und Käferschleim zu waschen. Wer z. B. Spaß an Filmen wie From Dusk Till Dawn (insbesondere der zweiten Hälfte) oder Independence Day hat, der dürfte sich auch an Starship Troopers erfreuen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

Montag, Februar 12, 2007

"First we burn the books...

...and then we burn the ashes." Das Credo der Feuerwehrleute in Ray Bradburys berühmtem Roman "Fahrenheit 451" lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Bücher lesen ist verboten. Denn Bücher setzen Gefühle frei und regen zum Nachdenken an - individuelle Regungen, die eine Massengesellschaft unkontrollierbar machen. Die Verfolgung und Vernichtung derer, die sich dem widersetzen, ist Aufgabe der Feuerwehr, die als Exekutivmacht des totalitären Staates in das Gegenteil ihres ursprünglichen Zwecks pervertiert ist.

Francois Truffaut verfilmte den Roman 1966, mit Oskar Werner und Julie Christie in den Hauptrollen. Zunächst bedrückend realistisch gelingt sein Bild der Überwachungsgesellschaft, in der Feuerwehrmann Guy Montag, heimlich das Lesen beginnend, vom enthusiastischen Bücherbrenner zum zweifelnden Revolutionär wird und schließlich als Flüchtling eine neue Heimat bei den Buchmenschen findet. Abgehoben und beinahe surreal wirkt der Schluss des Filmes: Die Ausgestoßenen der Gesellschaft hausen als Nomaden in den Wäldern vor der Stadt, um als lebende Bücher das Wissen der Welt zu bewahren.

Auf das Wesentliche reduziert und gekonnt in Szene gesetzt ist Bradburys Klassiker in der aktuellen Inszenierung der American Drama Group Europe, die mit nur vier Schauspielern und minimaler Requisite in äußerst unterhaltsamen 90 Minuten und in beeindruckender Dichte Bradburys Erzählung auf die Bühne bringt. Gesehen diese Woche im Stuttgarter Wilhelma-Theater. Weitere Auffühungen gibt es im Februar, März und April, deutschlandweit.

"Fahrenheit 451" hat, obschon bereits 1954 erschienen, nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Der Stoff ist heute populär wie nie - erinnert uns Bradbury doch mit den wandfüllenden Bildschirmen, auf denen unablässig die wohlvertraute Fernsehfamilie flimmert, an die uns ans Herz gewachsenen Protagonisten mancher Seifenoper, und daran, dass wir mit dem sogenannten 'Infotainment' schon seit einigen Jahren oft lieber leicht verdauliche Häppchen statt inhaltsreicher und komplexerer Nachrichtenkost zu uns nehmen...

Sonntag, Dezember 31, 2006

Bleibt der Schirm dunkel?

Es ist wohl zu befürchten, dass es die Verfilmung des Romans A Scanner Darkly (1977, dt.: Der Dunkle Schirm") von Philip K. Dick wohl nicht mehr in die deutschen Kinos schafft. Der Film A Scanner Darkly von Regisseur Richard Linklater mit Keanu Reeves in der Hauptrolle besticht durch eine überraschende Optik, denn er wurde nachträglich in einen "Zeichentrickfilm" umgewandelt. In Deutschland war der Film nur im Rahmen des Fantasy Film Fests 2006 zu sehen. Die DVD ist bereits bei Amazon erhältlich.