Sonntag, Oktober 13, 2024

If I had a T Square...

Es gibt Filme, die sind nicht am Reißbrett, sondern am Verreißbrett entstanden. Dazu gehört sicher Megalopolis von Francis Ford Coppola, dessen letzten großen Erfolge wohl so lange zurückliegen, wie er an die Realisierung seines aktuellen und vermutlich letzten Spielfilms dachte. Hat sich das Ringen und Warten gelohnt? Eher sollte man fragen: Wer oder was hat für dieses Wahnsinnsunterfangen Pate gestanden?

Klar ist: Coppola verkaufte einige seiner Weingüter und machte sich ein Angebot, dass er vielleicht besser hätte ablehnen sollen. Da er aber nicht nein sagen konnte, kollidierten Tomorrowland, Metropolis, die römische Republik sowie Allmachts- und Allmännerfantasien zum Megalon ... ähem, pardon Megalon, aus dem vermutlich die Reißschiene geschmiedet wurde, die Adam Driver auf dem Filmplakat wie bei einer Freimaurer-Zeremonie in die Höhe hält.

Ergebnis ist ein Amalgam, das keiner stimmigen Dramaturgie oder kohärenten Bildsprache folgt, aber dafür erstaunlich kurzweilig ist. Wem der Film gefallen hat, dem empfehle ich Taxandria. Ansonsten lässt sich weitestgehend dem Urteil von Lt. Skiwskibowski folgen: "Das war einfach nur doof."

Would you like to know more?


Paul Verhoevens feinsinnige Zukunftssatire Starship Troopers war im Heidelberger Karlstorkino zu sehen. Es war eine Freude, Verhoevens subtile Bildsprache und fein ziselierten Plot, der von herausragenden Jungdarsteller:innen getragen wurde, nach 27 Jahren endlich einmal auf der großen Leinwand zu sehen. Wollen Sie mehr wissen?

Sonntag, Mai 05, 2024

Ganz nah dran

 

Alex Garland hat als Regisseur hat mit Ex Machina und Annihilation zwei hochoriginelle Science-Fiction-Filme vorgelegt. Nun wagt er sich mit Civil War in eine nahe alternative Zukunft, in der in Amerika ein nicht näher erklärter Bürgerkrieg tobt, in dem sich vier Kriegsjournalist:innen auf eine weite Autorfahrt durch die Kriegsverheerungen machen, um ein (letztes) Interview mit dem US-Präsidenten zu führen - ein Trip in das Herz der Finsternis (der amerikanischen Seele?). Das erinnert in Teilen an The Road oder Children of Men beinhaltet schockierende Sequenzen, unmittelbare Kampfsequenzen und Meditationen über den Job einer Kriegsfotografin in Dialog wie Bild.

Der interessante kontrastierende (Lösel) bzw. unpassende (Idüllüschön) Soundtrack verstärkt bzw. schwächt die Wirkung des Films. Garland scheint sich auf keine irgendwie geartete Seite schlagen zu wollen. Sein gekonnt inszeniertes Nachdenken über Kriegsbilder bezieht sich wohl auch auf sein eigenes Metier, fast vermeint man zu spüren, dass der Regisseur sich bei all seinem Können unwohl in der eigenen Haut fühlt. In jedem Fall lässt er sein Publikum mit einer gewissen Ratlosigkeit zurück - positiv gewendet mit viel Stoff zum Nachdenken.

Montag, März 04, 2024

Der Paul grüßt des Volk der Fremen

Ihr lieben Leute, guten Tach!
Ich bin der Kwisatz Haderach,
Warum, ich weiß es net so recht,
Drum fühl ich mich zeitweise schlecht.

Ich bin ja nur e junge Bub,
Uffgewachse inner Stubb,
Doch spür ich hier in diesen Dünen,
Ich werd schon irgendwas hier sühnen.
 
E Stimmche hab ich, kerle kerle,
Die fällt Männer wie ne Axt die Erle.
Mach zum Kampf ne ernste Miene,
Beeindruckt is mei Konkubine.
 
Des Wasser fehlt, ich sach’s Euch ehrlisch,
Der wüste Wurm is arg gefährlich.
Schau’mer ma, was lässt sich reiße,
Wenn ich mich ins Messias-Sein verbeiße.
 
P.S.
Was ich da hab in meine Nase?
Wechen der trockne Luft, so läuft der Hase!
Die blaue Augen? Echt, kein Scheiß,
Die komme von dem viele Spice!

Dune 2, den schauten wir da.