Posts mit dem Label Denis Villeneuve werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Denis Villeneuve werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, März 04, 2024

Der Paul grüßt des Volk der Fremen

Ihr lieben Leute, guten Tach!
Ich bin der Kwisatz Haderach,
Warum, ich weiß es net so recht,
Drum fühl ich mich zeitweise schlecht.

Ich bin ja nur e junge Bub,
Uffgewachse inner Stubb,
Doch spür ich hier in diesen Dünen,
Ich werd schon irgendwas hier sühnen.
 
E Stimmche hab ich, kerle kerle,
Die fällt Männer wie ne Axt die Erle.
Mach zum Kampf ne ernste Miene,
Beeindruckt is mei Konkubine.
 
Des Wasser fehlt, ich sach’s Euch ehrlisch,
Der wüste Wurm is arg gefährlich.
Schau’mer ma, was lässt sich reiße,
Wenn ich mich ins Messias-Sein verbeiße.
 
P.S.
Was ich da hab in meine Nase?
Wechen der trockne Luft, so läuft der Hase!
Die blaue Augen? Echt, kein Scheiß,
Die komme von dem viele Spice!

Dune 2, den schauten wir da.

Dienstag, November 29, 2022

Was macht denn der Physiker hier?


Ein Wiedersehen von Arrival zeigt, wie gekonnt Denis Villeneuve die nicht wirklich als Filmvorlage geeignete Kurzgeschichte Story of Your Life von Ted Chiang fürs Kino adaptieren konnte. Aber in seinem anschließenden wissenschaftlichen Kommentar legt der Astrophysiker Matthias Bartelmann den Finger in die Wunde: Dadurch, dass Villeneuve die essenzielle physikalische Pointe der Kurzgeschichte opfert, bleibt die Rolle des Physikers, sympathisch gespielt von Jeremy Renner, letztlich auf die des Samenspenders beschränkt. Mit einem Quäntchen mehr Werktreue hätte aus dem hervorragenden Film ein überragender werden können.

Montag, September 27, 2021

Lawrence von Arrakis


Denis Villeneuve hat gezeigt, dass er neue Tonlagen und einen eigenen, reduzierten visuellen wie inszenatorischen Stil ins Science-Fiction-Genre einbringen kann, opferte allerdings in Arrival unnötigerweise die Pointe der zugrundliegenden Kurzgeschichte und in Blade Runner 2049 die kluge Reduktion des originalen Blade Runner zugunsten einer gewissen Verschwurbelung.

Mit Dune ist ihm auf den ersten Blick eine kompetente Verfilmung eines ersten Teils von Frank Herberts Dune gelungen, die man gern und ohne sich zu langweilen anschauen kann. Auf den zweiten Blick ist der Film allerdings eher ein zeit(geist)gemäßer, dafür aber viel weniger faszinierender Neuaufguss des Films von David Lynch, der mit exotischen, befremdlichen und auch grellen Bildern punktete. Die Figuren sind bei Lynch aus Fleisch und Blut, bei Villeneuve in 3D. Zudem lässt Villeneuve die Wüste wie einen blassen Riesensandkasten wirken, deren Bedrohung und Ökologie zwar immer wieder beschworen, aber nie nachvollziehbar wird. Kurzum: Man gerät weder ins Schwitzen noch Dürsten, es fehlt einfach die Wüstenmacht.

Die Anleihen bei Lawrence von Arabien und Apocalypse Now sind nett, aber eben auch nicht originell. Dazu kommt, dass Hans Zimmers Soundtrack oft als dröhnendes Ungetüm daherkommt, in den Varianten recht laut, ganz laut und zu laut. Dennoch bin ich auf den (hoffentlich!) zweiten Teil gespannt, der vielleicht einiges wett macht, mag aber die Verfilmung von David Lynch weiterhin viel lieber, da sie auch gescheitert gescheiter wirkt.


 

Dienstag, Oktober 31, 2017

Windows of the Soul

Blade Runner 2049 ist das unerwartete Sequel zu Blade Runner, dem Kultfilm wider Erwarten. Denis Villeneuve ist eine Hommage mit zeitgemäßen Update gelungen, die man schon im Kino sehen muss, um all die visuellen Reize auskosten zu können. Die Geschichte hat nun nicht mehr viel mit Philip K. Dicks ursprünglichen Roman zu tun, die Grauzone zwischen Mensch und Android ist breiter, verwirrender und zudem digital geworden, die überlange Geschichte ist um einige Verwicklungen und Vertiefungen (oder Untiefen?) reicher und der trostlose neue Blade Runner ist nicht mehr so hard-boiled wie sein Vorgänger. Der Film ist da am schwächsten, wenn er wie ein Hollywood-Aufguss von Real Humans daher kommt und wenn der ominöse Niander Wallace als unheilschwanger raunender Industrie-Teiresias daherkommt. Ob man das Ergebnis als gelungenen überambitionierten Arthouse-Blockbuster oder verwirrendes Kultfilm-Remake ansehen möchte, liegt - wie die Menschlichkeit seiner Protagonisten - im Auge des Betrachters. Cheers!