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Donnerstag, September 23, 2021

Die Nächste bitte!


Der Film Proxima – Die Astronautin der französischen Regisseurin Alice Winocour lässt Eva Green als Astronautin Sarah Loreau den umgekehrten Weg gehen wie Sandra Bullock in Gravity es geht nicht um die heroische Rückkehr zur Erde, sondern um den steinigen Weg in den Weltraum. Dabei sind Sarah der rauhbeinige amerikanische Alpha-Rüde Mike Shannon (Matt Dillon) und der feinfühligen Russen Anton Ocheivsky (Aleksey Fateev) an die Seite gestellt. Alice Winocour verzichtet auf jede Hollywood-Dramaturgie, sondern bietet einen fast dokumentarischen Blick auf Sarahs Vorbereitungen für ihre erste Weltraummission und den ganz irdischen Problemen, die sich daraus ergeben, dass sie eine Tochter hat, aber von ihrem deutschen Mann Thomas Akerman getrennt lebt. Die Mühsal des Astronautentraings, der Zwist zwischen den unterschiedlichen Temperamenten der drei Team-Mitglieder und die familiäre Verantwortung ergeben keinesfalls einen ESA-Werbefilm, sondern machen das Berufsbild Astronautin mit all seinen positiven wie negativen Seiten nachvollziehbar und emotional erfahrbar. Ein kleiner feiner Film auf dem weiblichen Weg ins weite All!

Montag, Dezember 10, 2018

Small Steps

Wer bei Damien Chazelles First Man eine explosive Heldensaga der Apollo-11-Mission erwartet hat, wird sicher enttäuscht und womöglich sogar gelangweilt das Kino verlassen haben. Weite Teile des Films zeigen ein eher nüchternes Zeitpanorama der USA in den Sechzigerjahren mit einem gefühlsreduziert von Ryan Gosling dargestellten Neil Armstrong. Dieses Panorama wird allerdings von meisterhaften Weltraum-Sequenzen unterbrochen, die den Zuschauer wirklich an einem X-15-Flug oder an Gemini 8 und Apollo 11 telhaben lassen.

Doch trotz dieser packenden Action macht Chazelle aus dem Mythos bemannte Mondlandung eine Reise in die Untiefen des Armstrongschen Seelenkraters, die keine patriotischen Untertöne kennt. Das ist eigenwillig und eine unerwartete Perspektive, die sich Mainstream-Vorgaben entzieht und darum hierzulande nur in kleinen Kinosälen zu sehen war. Sehesnwert ist das allemal, auch wenn Gosling es mit der Untertreibung etwas übertreibt. Claire Foy als Janet Armstrong ist die stärkste Figur inmitten des männlichen Raketenfutters. Wer über die emotionalen Aspekte hinaus die menschlichen, metaphysischen, kulturellen und technischen Höhen wie Abgründe von Apollo 11 genauer erkunden möchte, dem sei Norman Mailers meisterhafte Riesenreportage A Fire on the Moon (illustriert als Moonfire erschienen) empfohlen.

Sonntag, Oktober 16, 2011

Lie me 'bout the Moon

Apollo 18 von Gonzalo López-Gallego dürfte mit geschätzten fünf Millionen Dollar Kosten die billigste Mission des Mond-Programms der NASA gewesen sein. Leider ist es auch die Langweiligste. Das ist schade, denn Schnitt und Verfremdung des angeblich gefundenen originalen Filmmaterials der geheimen 7. Mond-Landung deuten darauf hin, dass hier mehr drin gewesen wäre. Mit echtem Filmmaterial von Apollo 14 bis 17 hätte man in vergleichbarer Machart eine ungewöhnliche Dokumentation über die weithin ignorierten letzten Apollo-Missionen drehen können. So landet nur das Blair Witch Project auf dem Erdtrabanten und gruselt sich weniger als bei Peterchens Mondfahrt. Houston, we've had a bore!

Mittwoch, März 11, 2009

The Buzz Aldrin Show

Die Landung von Menschen auf dem Mond ist schon wieder so lange her, dass viele schon gar nicht mehr daran glauben, dass tatsächlich zwölf Männer ihren Fuß auf den Erdtrabanten gesetzt haben. Manchen erscheint es gar plausibel, dass Stanley Kubrick seine Kamera im Spiel hatte. David Singtons Dokumentation Im Schatten des Mondes bringt die Geschichte der Apollo-Missionen in erwartbarer Form auch auf einige wenige Kinoleinwände in Deutschland.
Die Dramaturgie ist bekannt, die Fakten auch, und dennoch packt einen die Faszination für dieses sündhaft teure und waghalsige Unternehmen einmal mehr aufs Neue durch die faszinierenden, zum Teil noch nie gesehenen Filmaufnahmen und durch die persönlichen Kommentare einiger der noch lebenden und in Ehren ergrauten Apollo-Astronauten. Neil Armstrong meldet sich hier erstaunlicherweise nicht zu Wort, dafür umso redseliger Buzz Aldrin, der die Begeisterung (engl. buzz) für die Mondfahrten glaubhaft verkörpert. Dieser Film lässt viele Detailfragen offen, aber er nimmt einen mit auf die Reise zum Mond und in eine Zeit, in der man selbst davon geträumt hat, einmal Astronaut zu werden. Was kann es Schöneres geben, als die Erde über der Mondoberfläche aufgehen zu sehen?

Mittwoch, Februar 18, 2009

Männer im Mond

Der am 29. Januar in deutschen Kinos angelaufene Dokumentarfilm Im Schatten des Mondes setzt dem amerikanischen Apollo-Programm zum 40-jährigen Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung ein filmisches Denkmal. Mit spektakulären und teilweise noch nie gezeigten Aufnahmen ist zu rechnen, mit kritischen Untertönen vermutlich nicht. Wie heißt es so schön in der Ankündigung: Die Apollo-Astronauten "verließen unsere Welt, um sie aus gewaltiger Distanz neu zu betrachten." Dabei ist zu bedenken, dass 400000 Kilometer umgerechnet nur wenig mehr als eine Lichtsekunde sind. Und das ist schon im Rahmen unseres Sonnensystems nur ein Klacks.