Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
Mittwoch, Januar 28, 2009
"Extraterrestrisches Leben live erleben"
Die Außenstelle Korbach des SfSFF befindet sich in der dort ansässigen Jugendherberge. An diesem Ort wurden in den letzten drei Jahren viele Bekanntschaften geschlossen mit Menschen aus diversen Nationen, unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen Religionen, ganz gemäß dem Motto - "Das Leben live erleben" - des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH).
Das DJH feiert im Jahr 2009 sein 100-jähriges Jubiläum. Das SfSFF gratuliert dem DJH ganz herzlich zu dieser Leistung!
Bereits im Jahr 1933 wurde die "International Youth Hostel Federation" (IYHF) gegründet. Deshalb sind Jugendherbergen mittlerweile weltweit Stätten der Begegnung von Menschen aller Art geworden. Um diesen so erfolgreichen und schönen Gedanken auch in die Zukunft weiterzutragen, wurden in Zusammenarbeit zwischen dem DJH und dem SfSFF erste Ideen ausgetauscht, um günstige Übernachtungsmöglichkeiten und Begegnungen der dritten Art miteinander zu verbinden. Ziel ist die Gründung der "Galactic Youth Hostel Association" (GYHA).
Es sollten auch extraterrestrischen Wesen günstige Übernachtungsmöglichkeiten in herzlicher Atmosphäre auf unserem Planeten angeboten werden können; gemäß einem evtl. neuen Motto: "Extraterrestrisches Leben live erleben"
Die Jugendherberge in Korbach (Galaktischer Sektor ZZ9 Plural Z Alpha) hat dazu in 2008 erfolgreich ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen und ist somit wahrscheinlich die erste "Alienfreundliche Jugendherberge" unseres Sonnensystems (zumindest der Erde). Das könnte doch ein echter Beginn sein für interplanetare und auch intergalaktische Gastfreundschaft.
Aber bis dahin erst einmal an das DJH:
"Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!"
Es ist leicht ein GORT zu sein
Die Neuverfilmung des Klassikers Der Tag an dem die Erde still stand hievt die Geschichte durchaus gelungen in das 21. Jahrhundert. Aus dem politischen Hintergrund des Kalten Krieges ist nun ein ökologischer geworden. Die Menschheit bedroht das Leben auf der Erde und soll daher den Platz räumen. Zu diesem drastischen Schritt sieht sich eine außerirdische Macht, deren Gesandter Klaatu ist, gezwungen, da belebte Planeten ein so rares Gut sind.
Vielfach orientiert sich der Film von Scott Derrickson am Original vom Robert Wise. Doch bleibt gerade der Aspekt der Verhandlung zwischen Menschheit und Klaatu vage und unverbindlich. Angesichts der unnachgiebigen Verurteilung der Menschheit, wirkt die glückliche Wendung unverhältnismäßig: Klaatu wagt eine Intervention zugunsten der Menschen, weil er feststellt, dass nur ein Mensch sich "irgendwie doch zu ändern" vermag.
Sympathieträger sucht man in der Neuverfilmung vergeblich, abgesehen von Prof. Barnhardt (John Cleese). Keanu Reeves verzieht als Klaatu keine Miene und Jennifer Connelly entwickelt als Astrobiologin und allein erziehende Stiefmutter nur einen spröden Charme. Jaden Smith (der zehnjährige Sohn von Will Smith) gibt ein höchst renitentes Kind, der inmitten der postmodernen Familienverhältnisse in Klaatu keinen Ersatzvater mehr sieht.
Der überdimensionierte Roboter GORT (nun als "Genetisch Organisierte Roboter Technologie" zu lesen) spielt seine Rolle dagegen äußerst gelassen, weshalb man sich darüber wundert, dass er am Ende des Films in die Luft geht und sich in einen alles menschliche verschlingenden Heuschreckenschwarm auflöst. Hier zeigt sich einer der zahlreichen biblischen Bezüge: Die Raumschiffe der Fremden fungieren als Arche vor der großen Sintflut. Und Klaatu, der dem Planeten Heilung bringen will, kann wie der Messias über Wasser gehen. Amen.
Sympathieträger sucht man in der Neuverfilmung vergeblich, abgesehen von Prof. Barnhardt (John Cleese). Keanu Reeves verzieht als Klaatu keine Miene und Jennifer Connelly entwickelt als Astrobiologin und allein erziehende Stiefmutter nur einen spröden Charme. Jaden Smith (der zehnjährige Sohn von Will Smith) gibt ein höchst renitentes Kind, der inmitten der postmodernen Familienverhältnisse in Klaatu keinen Ersatzvater mehr sieht.
Der überdimensionierte Roboter GORT (nun als "Genetisch Organisierte Roboter Technologie" zu lesen) spielt seine Rolle dagegen äußerst gelassen, weshalb man sich darüber wundert, dass er am Ende des Films in die Luft geht und sich in einen alles menschliche verschlingenden Heuschreckenschwarm auflöst. Hier zeigt sich einer der zahlreichen biblischen Bezüge: Die Raumschiffe der Fremden fungieren als Arche vor der großen Sintflut. Und Klaatu, der dem Planeten Heilung bringen will, kann wie der Messias über Wasser gehen. Amen.
Mittwoch, Januar 14, 2009
"Kirk? You're still alive, my old friend? "
Das SfSFF trauert um den wohl charismatischsten Gegenspieler von Admiral James T. Kirk, Sektenführer Khan Noonien Singh, der am 14. Januar in Los Angeles gestorben ist. Ricardo Montalban, geboren 1920 in Mexico City, verkörperte diesen Schurken mit unerbittlicher Präsenz sowohl in der Original-Serie Raumschiff Enterprise als auch im Star Trek-Film Der Zorn des Kahn: "You are in a position to demand nothing. I, on the other hand, am in a position to grant nothing. "
Freitag, Januar 09, 2009
Gefahr im Anzug?
Das neue Jahr beginnt für das SfSFF mit einem hoch interessanten Sichttermin. Es gilt die Neuverfilmung von The Day the Earth Stood Still einer kritischen und vergleichenden Betrachtung zu unterziehen. Immerhin liegen 57 Jahre zwischen der Erst- und der Neuverfilmung. Der außerirdische Gesandte wird sich jedoch wieder als äußerst dezent und seriös gekleidet erweisen. Schleimig und schrecklich ist für Aliens anscheinend out, der gepflegte Business-Look soll vermutlich Vertrauen erzeugen. Das lässt weitere, modisch korrekte Science Fiction-Filme erwarten, wie z. B. Bügelfalten aus dem All, Star Wear, Spacemen Dont' Wear Plaid und 2010 - das Jahr, in dem wir uns schick machen...
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