Montag, Februar 09, 2009

Zone 21 in Stuttgart?

Die Aufdietheaterbühnebringung von erfolgreichen Filmen gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Spielpläne deutscher Schauspielhäuser. Der Regisseur Hasko Weber wagt es nun, Andreij Tarkowskis Film Stalker (1979, recht frei nach einem Drehbuch der Gebrüder Strugatzki, das auf deren Picknick am Wegesrand beruht) am Stuttgarter Staatstheater zu inszenieren. Kann das funktionieren? Fehlen da nicht die hypnotischen Bilder, die meditativen, fast schon quälend langen Bildeinstellungen Tarkowskis? Verwandelt eine Dramatisierung den faszinierenden Stoff am Ende nur in ebenso hochphilosophisches wie anstrengendes Diskurstheater? Und wird diese Inszenierung Schule machen? Die Vorstellung, dass Filme wie Tage der Finsternis oder gar 2001 - Odyssee im Weltraum ihrer hypnotischen Bilder beraubt auf deutschen Bühnen landen, empfinde ich als äußerst gruselig.

1 Kommentar:

Edgar Loesel hat gesagt…

An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass Andrej Tarkowskijs maßgebliches und lange vergriffenes Buch Die versiegelte Zeit neu aufgelegt wurde:
http://www.alexander-verlag.com/paymate/
Die+versiegelte+Zeit_AID2442.html

Aus der Verlagsankündigung:
Der russische Regisseur Andrej Tarkowskij gehörte zu den ungewöhnlichsten Filmemachern des 20. Jahrhunderts.
In diesem Buch äußert er sich über seine Berufsauffassung und Regiearbeit, zur Rolle des Schauspielers und des Publikums, zur Kamera, zur Musik, zum Drehbuch, zur Montage etc. Er beschreibt die Entstehung seiner Filme, entwickelt anhand der Filmbeispiele seine Filmtheorie, schreibt über philosophische Strukturen und künstlerische Umsetzung und verteidigt den Film als Kunst, die Lebensaufgabe für ihn ist.