Der Titel des Films Reality XL scheint zu suggerieren, dass die wirkliche Wirklichkeit vielleicht eine Nummer größer sein könnte als gedacht. Zumindest die Physik hat ja immer wieder ein paar Dimensionen mehr als die gewohnten drei parat. Doch welche Tiefe hat man von einem rund 90000 Euro teuren Independent-Film mit Heiner Lauterbach als Physik-Professor zu erwarten? Eigentlich darf man nur so viel verraten: Die Informationen der Filmemacher führen in die Irre. Was quantenmechanisch angehaucht beginnt, wird allmählich mysteriös. Dabei erzeugt das Kammerspiel Spannung durch Atmosphäre und Dialog statt durch kostspielige Effekte. Wer Inception mochte, sollte dieser kleinen, engagierten Produktion eine Chance geben, so lange sie noch in den wenigen Kino zu sehen ist (es sind derzeit nur vier, Stand: 26.1.2012). Bei der Physik drücke man gnädig ein Auge zu.
P.S. Aus dem Film könnte man eigentlich eine dufte Philip Dick-Kurzgeschichte machen.
Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
Donnerstag, Januar 26, 2012
Donnerstag, Januar 19, 2012
Von Sinnen
Perfect Sense ist ein philosophisches Gedanken(film)spiel, vergleichbar mit Another Earth. Eine einfache Prämisse, der sukzessive, nie näher erklärte Verlust der Sinne, bringt die Handlung ins Rollen, die trotz globaler Konsequenzen auf die Liebesgeschichte zwischen der Epidemiologin Susan (Eva Green) und dem Koch Michael (Ewan McGregor) fokussiert bleibt. Perfect Sense tastet sich (im wahrsten Sinne des Wortes) sinnlos an die Sinnfrage heran. Drastisch sind die Ouvertüren der Sinnverluste, originell die Strategien, nicht nur mit ihnen fertig zu werden, sondern ihnen sogar gute Seiten abzugewinnen (etwa durch den herzhaften und zudem erotisierende Biss in ein Stück Seife!). Der Plot leidet jedoch etwas daran, dass er auf Dauer etwas überkonstruiert wirkt und die Schlusspointe verglimmt, nicht zündet. Dennoch ein sehenswertes filmisches Gedankenspiel, nicht nur wegen der aparten Eva Green.
Mittwoch, Januar 18, 2012
Angriff der Weltraumstromer
Frechigkeit, Weltraumstromer, mach ich Dich Mikrowelle!
Das Science Fiction-Filmjahr beginnt mit einem Überbleibsel von 2011. The Darkest Hour kann Machwerke wie Skyline oder World Invasion: Battle Los Angeles niveaumäßig nicht unterbieten, setzt aber durchaus eigene Akzente, was filmische Tiefpunkte anbetrifft: Unsichtbare Stromwesen (in 3 D!) wollen ausgerechnet in den Erdmetropolen Rohstoffe klauen. Belanglose Youngster versuchen ihnen Widerstand entgegenzusetzen. Doch Spannung bleibt Fehlanzeige. Das Ohmsche Gesetz geht einfach nicht auf. Über physikalische Plausibilität breite ich sowieso den Faradayschen Käfig des Schweigens. Mit "biomagnetoelektrischer Scheiß" wurden die zugrundeligenden Prinzipien im Film jedoch sehr stimmig umschrieben. Elektrolurch, hilf!
P.S. Um dem Film ein wenig Fairness anzugedeihen: Wo russisch war von Setting, Originaligkeit in Keim, aber dort hat Erstickung. Schade, wäre etwas gemacht von gewesen!
Sonntag, Januar 01, 2012
Happy 2012...
... aber bitte nicht in der Regie von Roland Emmerich! Das Kollegium des SfSFF wünscht alles Gute für die nahe, ferne und gänzlich abgelegene Zukunft! Wir schauen mit stolz auf ein wahres Rekordjahr zurück: 19 Filme aus dem Science Fiction-Genre in insgesamt 17 Sichtterminen! Das zeigt, dass das Genre zumindest im Kino alles andere als tot ist. Wir sind gespannt auf das Filmjahr 2012!
Hier wieder unsere bewährte Liste Science Fiction-Filme des Jahres 2011 gesichtet vom SfSFF.
Hier wieder unsere bewährte Liste Science Fiction-Filme des Jahres 2011 gesichtet vom SfSFF.
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