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Sonntag, November 29, 2015

Terrestrische Visionen


Kino, dafür werden Filme gemacht. Aber es gibt auch Filme, die dem Kino nicht zu Ehre gereichen oder erst gar nicht den Weg auf die große Leinwand finden. Das Pantoffelkino bot in den vergangenen Wochen die Gelegenheit, solche Filme in den heimischen vier Wänden nachzuholen. Das Fazit ist eher ernüchternd:
Flash Gordon (1980): Flash Gordon ist der uneheliche Sohn von Barbarella und Rocky (nein, nicht der Boxer, sondern der blonde Hüne aus der Rocky Horror Picture Show). Die Verfilmung von 1980 ist weit weniger unterhaltsam und sexy als Barbarella, dafür hat er auch (trotz Queen) einen weniger spannenderen Soundtrack als die Rocky Horror Picture Show.
Knight Rider 2000 (1991): Unfassbar langweiliger TV-Pilotfilm für ein Reboot (mit „Mannschaftswechsel“) der Knight-Rider-Serie, der zu recht in der SchleFaZ-Reihe auf Tele5 lief. Der Blick neun Jahre in die Zukunft ist unmotiviert und auf visuell belanglose Weise uninspiriert.
Pitch Black (2000): Die Sprüche, die sich mit tiefer Stimme aus dem breiten Brustkorb von Riddick (Vin Diesel) nach außen kämpfen, sind so knallhart, dass man damit Nägel einschlagen kann. Der halbwegs kompetent gedrehte Film sampled schamlos Motive aus anderen SF-Filmen, bietet jedoch  optisch interessante (wenn auch himmelsmechanisch fragwürdige) Kulisse aus drei verschiedenfarbigen Sonnen und einem saturnartigen Planet, der direkt aus der Schlusszene von Quiet Earth zu stammen scheint.

Samstag, April 26, 2014

Die dunkle Seite des Kaleidoskops

Was hat Pink Floyds Dark Side of the Moon (1973) mit der Kurzgeschichte Kaleidoscope (1949) von Ray Bradbury zu tun? Erstaunlich viel, wie die musikalisch-visuell inszenierte Lesung To the Dark Side of the Moon des Schauspielers Daniel Rohr und des Komponisten Daniel Fueter eindrucksvoll zeigt. Kurzgeschichte und alle (!) Songs der legendären Pink Floyd-LP werden dabei so geschickt ineinander verwoben, dass man meinen könnte, sie hätten schon immer eine Einheit gebildet.

Daniel Rohr singt auch die Texte der Pink Floyd-Songs, begleitet von der Pianistin Eriko Kagawa und dem Galatea-Quartett, das auch perkussiv tätig wird. Kurzum: Ein bewegendes Bühnenerlebnis, das große existenzielle Fragen stellt: Welche Ängste quälen uns? Was ist der Unterschied von Leben und Tod? Wie sieht ein gelungenes Leben aus? Was unterschiedet Träume von Erinnerungen?

Freitag, September 02, 2011

Can you hear me, Major Tom?

Ausnahmsweise erlaube ich mir den Hinweis zu einem Buch, das immerhin Science Fiction-Bezug hat. Der Illustrator Andrew Kolb hat den Song Space Oddity von David Bowie so hinreißend als Bilderbuch umgesetzt, das einem ein Mangel aufstößt: Das Buch hat noch keinen Verleger und ist darob nicht erhältlich. Der Bitte von Kolb, dieses der Welt kund zu tun, komme ich gerne nach.

Montag, Juni 25, 2007

From Genesis to Science Fiction

Das komplette SfSFF wird am 28. Juni 2007 einen höchst ungewöhnlichen Termin wahrnehmen und das Konzert der Rockgruppe Genesis in Stuttgart besuchen. Dieses Großereignis scheint mit den üblichen Themen unseres Seminars in keinerlei Verbindung zu stehen. Doch Kenner des Genesis-Oeuvres, insbesondere des Frühwerks, dürften einige Titel in den Sinn kommen, die Science Fiction-Themen behandeln. Bedauerlich nur, dass gerade diese Songs nicht in der aktuellen Tour-Setlist zu finden sind, die ausschließlich Genesis-Stücke ab 1973 enthält. Zu nennen wären:

Stagnation (von der LP Trespass, 1970)
"This song is about the aftermath of a nuclear war. [Note: many theories put forth by fans have said much of Genesis' material is about nuclear war. One rather extreme theory has explained that Invisible Touch was a concept album about nuclear war! Stagnation is the only song that the band has ever specifically said was about the topic of nuclear war.]"

Die Geschichte dieses Stücks mutet an wie eine viktorianisch getünchte Hommage an John Wyndhams Roman The Day of the Triffids (1951), in dem eine Gattung gefräßiger und beweglicher Riesenpflanzen die Menschheit bedrohen.

"Mike and I wrote the lines to WotS in Naples at the back of a hotel, staring out over this landscape. It was totally deserted. It was incredible. We had the idea of an alien coming down to the planet and seeing this world where obviously there once had been life yet there was not one human being to be seen."

Get'em Out By Friday (Foxtrot, 1972)
Eine gallige Satire auf die Wohnungsnot in einer Welt der Überbevölkerung, in der sogar die Größe der Mieter genetisch auf vier Fuß beschränkt wird. Das Stück beinhaltet Anklänge an J. G. Ballards Kurzgeschichte Billenium und Harry Harrisons Roman New York 1999, der später erfolgreich mit Charlton Heston und Edward G. Robinson als Soylent Green verfilmt wurde.