Montag, April 01, 2013

Cliffbanger

Die Verfilmungen der Action-Puppen-Serie G.I. Joe sparen nicht mit Superlativen: G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra war 2009 sicherlich der beste Science Fiction-Film, in dem Eisberge im Wasser sinken. Das Sequel G.I. Joe - Die Abrechnung dagegen glänzt als bislang bester Steilwand-Fuchtel-Fiction des Jahres 2013. Da darf man gespannt sein, mit welchem Highlight das nächste Sequel aufwarten wird! G.I. Joe 3 - Ho-haa!, der erste Film, in dem sämtlicher Dialog von Schussgeräuschen überdeckt wird? Das wäre schon bei den ersten beiden Teilen kein nennenswerter Verlust gewesen...

Freitag, März 29, 2013

Vom Mond zum Pazifik

Die Sichttermin-Saison kommt in diesem Jahr relativ spät in Schwung. Einen historisch wertvollen Start boten die diesjährigen Karlsruher Stummfilmtage mit der Aufführung von Fritz Langs Science Fiction-Film Frau im Mond, der auch heute noch fasziniert, selbst wenn seine wissenschaftlicher Akribie rasch einer kolportagehafter Handlung auf einem unrealistischen Mond weicht.

Doch die nächsten Monate versprechen endlich neue Filmstarts: 

28.3. G.I. Joe - Die Abrechnung  (Bruce heißt jetzt Joe.) 
11.4. Oblivion (Tom-E räumt die Erde auf.) 
9.5. Star Trek Into Darkness (Die flotten Stars der Sternenflotte kehren zurück.) 
13.6. After Earth (Ein Held zum Wohlfühlen [K. Taramtam], diesmal mit Sohnemann.) 
22.8. Elysium (Matt Damon!) 
18.7. Pacific Rim (Transformers meet Battleship?)

Die Mitarbeiterin und Mitarbeiter des SfSFF stehen in den Starlöchern, um diesen Filmen eine kritische Sichtung angedeihen zu lassen!

Sonntag, Februar 10, 2013

Haus der Zukunft

Aus allen Winkeln der Galaxis kommen Besucher zur Ausstellung Science Fiction in Deutschland im Bonner Haus der Geschichte. Da durften die Mitglieder des SfSFF natürlich nicht fehlen. Die Ausstellung entpuppte sich als viel reichhaltiger als es der zur Verfügung stehende Raum erwarten ließ. Die Exponate sind nicht zuletzt dank gut bestückter Multimedia-Stationen stets sinnvoll in den jeweiligen Zeitkontext eingebunden und überspannen den weiten Zeitraum von Laßwitz bis zu den Fernsehversionen der Abenteuer Ijon Tichys. Die aussgestellten Dokumente (Drehbücher, Briefe etc.) laden zum Schmökern ein und sind stets klug ausgewählt. Kurzum: eine ebenso kurzweilige wie tiefgründige Geschichte der Zukunft in Deutschland! Also nix wie hin! Die Ausstellung ist glücklicherweise bis zum 1. April 2013 verlängert worden.

Dienstag, Januar 01, 2013

2013 - das Jahr des Briefträgers?

2013, das Jahr in dem der Science Fiction-Film The Postman von Kevin Costner spielt. Ein edler Briefträger durchstreift die zerstörte Landschaft nach einer nuklearen Apokalypse, um weiterhin unbeirrt seinen Dienst zu verrichten. Doch wie sieht die profane Wirklichkeit aus? Wir müssen uns damit abfinden, dass der Standardbrief im Inland 3 Cent teurer wird, während in den USA Präsident Obama nicht gegen die nukleare, sondern gegen die finanzielle Apokalypse kämpft. Soviel zum Thema prophetische Science Fiction...

Dessen ungeachtet wünscht das SfSFF allen Freundinnen und Freunden ein 2013 wie noch nie, das sich gewaschen hat, sich ordentlich zu benehmen weiß und sich sowieso nur von seiner besten Seite zeigen wird!

Nachdem das Jahr mit den Filmen Dredd und Argo endete, wobei letzterer einen überaus erstaunlichen Science Fiction-Bezug hat, bereitet sich das SfSFF-Kollegium auf den Besuch der Ausstellung Science Fiction in Deutschland im Bonner Haus der Geschichte vor.

Was erwartet uns filmisch 2013? Z. B. einen kahlköpfigen Matt Damon in Elysium.

P.S. Aus welchem Film ist das obige, leicht modifizierte Bild? Nein, nicht aus The Postman.

Freitag, November 30, 2012

In den Wolken lesen

Wunder müssen in der Ferne gesehen werden,
wenn man sie für wahr, so wie Wolken,
wenn man sie für feste Körper halten soll.
(Georg Christoph Lichtenberg)

Epischer Mummenschanz? Überwältigungskino? Genre-Sampler? Episodenfilm über Jahrhunderte hinweg? Wolkiges Mysterienspiel? Humanitäre Heldensaga? Eins ist sicher, die Tykwer-Wachowski-Verfilmung des Romans Cloud Atlas von David Mitchell ist nicht leicht auf einen Nenner zu bringen und alles andere als klein oder unambitioniert.

Das Kollegium des SfSFF, samt Gästen, war sich einig, dass dieser Film unterhaltsam, bewegend, überwältigend, spannend und stellenweise sogar höchst komisch war. Allen in der Zeit verschlungenen Handlungsstränge und film- wie maskentechnischen Meisterstücken zum Trotz, scheint dieser Film mit seinem überzeugendem Schauspieler-Ensemble geradezu altmodischen Kinozauber zu entfalten.

Die Botschaft mag allzu vordergründig sein, doch haben wir es hier nicht mit einem pseudophilosophischen Wolkenkuckucksheim wie bei den letzten beiden Matrix-Teilen zu tun, sondern mit großem Kino, das nicht zuletzt den Freunden des Science Fiction-Genres faszinierende (und furchterregende) Blicke in die Zukunft bietet.

Mittwoch, November 21, 2012

Der letzte Gang des Stalkers

Das SfSFF trauert um einen der ganz großen Autoren der wissenschaftlichen Phantastik. 21 Jahre nach seinem Bruder Arkadi verstarb nun auch Boris Strugatzki, im Alter von 79 Jahren. Die beiden Brüder werden als prägendes Autoren-Duo der Science Fiction mit ihrem Werk in Erinnerung bleiben und haben auch im Genre des Science Fiction-Film ihre eindrucksvollen Spuren hinterlassen: Andreij Tarkowskis Stalker und Aleksandr Sokurovs Tage der Finsternis basieren auf literarischen Vorlagen bzw. Drehbuch. P.S.

Freitag, November 02, 2012

Robot & Frank & Eva

Roboter und Androiden gehören mittlerweile fast schon zum altmodischen Inventar des Science Fiction-Films. Die beiden Filme Eva und Robot and Frank nehmen sich dabei aus wie die leisen Alternativen zu solch krachigen Blockbustern wie A.I. oder I, Robot. Vermögen die beiden aktuellen Filme - Eva war in Deutschland nur im Rahmen des diesjährigen Fantasy Film Festivals zu sehen - dem Thema Künstliche Intelligenz neue Facetten abzuringen? Das vielleicht nicht unbedingt, aber beiden Filmen gelingt es, die Thematik auf originelle Weise in einen intimen Handlungsrahmen einzuweben.

Robot and Frank spielt in "naher Zukunft", verbindet die Robotik mit der Problematik des Alterns und entfaltet dabei eine angenehm behutsame Komik. Der spanische Film Eva entwirft eine Welt im Jahr 2041, in der die Robotik so weit gediehen ist, dass sich die Androiden kaum noch von Menschen unterscheiden. Hier ist die K.I. Teil einer tragischen Dreiecksgeschichte. Wer Action sucht, den werden diese beiden Filmen enttäuschen. Wer aber bereit ist, sich auf einen ruhigen Erzählfluss einzulassen, dürfte sich über die Abwechslung zum effekthascherischen Hollywood-Kino freuen.

Dienstag, September 25, 2012

Total Decal

Ist es ein Remake, ist es ein Update oder ein hochpolierter Abklatsch? Die Neuauflage von Paul Verhoevens Verfilmung von Philip K Dicks Kurzgeschichte We Can Remember It For You Wholesale besticht mit Schauwerten, insbsondere dem zukünftigen London, die Themse-Metropole wirkt wie mit einer Blade Runner-Architektur überwuchert. Der Mars ist in Len Wisemans Neuauflage nur ein toter, unbewohnter Planet. Stattdessen saust ein riesiger Aufzug durch die Erde hindurch bis nach Australien, das wie Großbritannien den Dritten Weltkrieg überstanden hat. Doch die Schauwerte trösten nicht darüber hinweg, dass die Geschichte an Komplexität verloren hat. Die verwirrten Wirklichkeiten von Quaid/Hauser verkommen gänzlich geerdet zu einer Realitäts-Matrjoschka.

Ohne die Mars-Exotik ergeht sich die Geschichte allzu sehr in Balkon-Springereien, futuristischen, aber nicht minder banalen "Auto"-Verfolgunsgjagden und einem ausgedehnten Zickenkrieg, ausgelöst durch die wild um sich herumballernde Lori Quaid (Kate Beckinsale). Hier vermisst man die von Sharon Stone so sexy zur Schau gestellte Durchtriebenheit und die von Michael Ironside so überzeugend verkörperte rücksichtslose Bösartigkeit. Farrell macht seine Sache ganz ordentlich, spielt den Kontrast zwischen Quaid und Hauser aber nie so gut aus wie Arnold Schwarzenegger. Die neu konzipierte Cohaagen-Verschwörung bleibt lahm. Trotz diverser Geschmacklosigkeiten ziehe ich Verhoevens Verfilmung, die noch ohne jedwede Computeranimation auskommt, dem Remake vor.

Montag, August 27, 2012

Source Recall

Heute werden die Mitglieder des SfSFF das Remake der ersten Verfilmung der Kurzgeschichte We Can Remember It For You Wholesale (1966) von Philip K. Dick begutachten. Das Plakat lässt zumindest den Hauch eines Zweifels daran aufkommen, ob nicht vielleicht ein anderer Film neu verfilmt wurde.

Montag, August 20, 2012

R.I.P. Tony Scott

Das SfSFF trauert um den Regisseur Tony Scott, der sich am 19. August 2012 das Leben nahm. Der jüngere Bruder von Ridley Scott machte sich mit rasanten Action-Filmen wie Top Gun, Crimson Tide und dem Science Fiction-Thriller Deja Vu einen Namen.

Außerdem trauern wir um den Special Effects-Spezialisten Carlo Rambaldi, dem wir die Modelle des Aliens und E.T. zu verdanken haben, sowie den Science Fiction-Schriftsteller und -Herausgeber Harry Harrison, der die Roman-Vorlage zum Film Solyent Green schrieb.