Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
Sonntag, Februar 22, 2009
In museum, no one needs to scream
Die SfSFF-Mitarbeiter Idüllüschön (im Bild unten rechts) und Lösel nutzten das verregnete Wochenende, um die H. R. Giger-Ausstellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zu besuchen. Der Schweizer Künstler H. R. Giger ist als Schöpfer ebenso phantastischer wie realistischer Bilder, bevorzugt im Airbrush-Verfahren, berühmt und berüchtigt geworden. Seine Designs für das Filmmonster Alien gelten zu recht als furchterschreckender Meilenstein der Kino-Geschichte. In Frankfurt sind nun Manuskripte, Skizzen, Gemälde und Filme von Gigers Arbeiten zu bestaunen, darunter das Original-Alien-Kostüm des ersten Films. Der Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten für realisierte (Alien, Alien 3, Poltergeist 2, Species) wie unrealisierte (Alejandro Jodrorowskys Dune, The Tourist) Filmprojekte. Die noch bis 17. Mai zu sehende Frankfurter Ausstellung bietet einen lohnenden Blick in die oft morbid-grausame Bilderwelt H. R. Gigers, der sich selbst nie als "Monstermacher" gesehen hat. Die Schau vermittelt zudem einen Einblick, mit welchen Schwierigkeiten und Kompromissen sich Giger bei der filmischen Umsetzung seiner Visionen konfrontiert sah.
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Mittwoch, Februar 18, 2009
Männer im Mond
Der am 29. Januar in deutschen Kinos angelaufene Dokumentarfilm Im Schatten des Mondes setzt dem amerikanischen Apollo-Programm zum 40-jährigen Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung ein filmisches Denkmal. Mit spektakulären und teilweise noch nie gezeigten Aufnahmen ist zu rechnen, mit kritischen Untertönen vermutlich nicht. Wie heißt es so schön in der Ankündigung: Die Apollo-Astronauten "verließen unsere Welt, um sie aus gewaltiger Distanz neu zu betrachten." Dabei ist zu bedenken, dass 400000 Kilometer umgerechnet nur wenig mehr als eine Lichtsekunde sind. Und das ist schon im Rahmen unseres Sonnensystems nur ein Klacks.
Mittwoch, Februar 11, 2009
Happy birthday, Edgar!
Am 19. Januar 2009 jährt sich der Geburtstag von Edgar Allan Poe (1809-1849) zum 200. Male. Aus diesem Anlass möchte ich es nicht versäumen auf die erstmals 1976 bei Penguin erschienene Anthologie The Science Fiction of Edgar Allan Poe hinzuweisen. Es ist sicherlich diskussionswürdig, inwieweit Poe auch als Ahnvater der modernen Science Fiction-Literatur anzusehen ist, aber seine Affinität zu den sich in seiner Zeit etablierenden Naturwissenschaften ist nicht von der Hand zu weisen. Poe gebührt in jedem Fall ein wichtiger Platz, wenn es darum geht, das Verhältnis von science und fiction zu diskutieren.
Dieser Sammelband enthält Poes "Phantastischen Reisen" wie M. S. Found in a Bottle, Unparalleled Adventures of One Hans Pfall oder Mellonta Tauta und die Alexander von Humboldt gewidmete wissenschaftliche Spekulation Eureka. Der Herausgeber Harold Beaver von der University of Warwick hat den Texten ein instruktives Vorwort, fast hundert Seiten ausführliche Anmerkungen und eine Chronologie der Wissenschaft nach Newton beigegeben. Faszinierend ist es, die in den Anmerkungen zitierten Mondschilderungen von Apollo-Astronauten nach der Lektüre von Hans Pfalls Mondfahrt zu lesen.
Dieser Sammelband enthält Poes "Phantastischen Reisen" wie M. S. Found in a Bottle, Unparalleled Adventures of One Hans Pfall oder Mellonta Tauta und die Alexander von Humboldt gewidmete wissenschaftliche Spekulation Eureka. Der Herausgeber Harold Beaver von der University of Warwick hat den Texten ein instruktives Vorwort, fast hundert Seiten ausführliche Anmerkungen und eine Chronologie der Wissenschaft nach Newton beigegeben. Faszinierend ist es, die in den Anmerkungen zitierten Mondschilderungen von Apollo-Astronauten nach der Lektüre von Hans Pfalls Mondfahrt zu lesen.
Montag, Februar 09, 2009
Zone 21 in Stuttgart?
Die Aufdietheaterbühnebringung von erfolgreichen Filmen gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Spielpläne deutscher Schauspielhäuser. Der Regisseur Hasko Weber wagt es nun, Andreij Tarkowskis Film Stalker (1979, recht frei nach einem Drehbuch der Gebrüder Strugatzki, das auf deren Picknick am Wegesrand beruht) am Stuttgarter Staatstheater zu inszenieren. Kann das funktionieren? Fehlen da nicht die hypnotischen Bilder, die meditativen, fast schon quälend langen Bildeinstellungen Tarkowskis? Verwandelt eine Dramatisierung den faszinierenden Stoff am Ende nur in ebenso hochphilosophisches wie anstrengendes Diskurstheater? Und wird diese Inszenierung Schule machen? Die Vorstellung, dass Filme wie Tage der Finsternis oder gar 2001 - Odyssee im Weltraum ihrer hypnotischen Bilder beraubt auf deutschen Bühnen landen, empfinde ich als äußerst gruselig.
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