Donnerstag, Juni 21, 2007

Bugs Funny

Ein passenderer Titel für Starship Troopers von Paul Verhoeven wäre vielleicht "Kammerjäger im All". Menschen bekämpfen die riesigen "Bugs" auf deren Heimatplaneten, weil die Monsterkäfer auf Asteroiden vom entgegengesetzten Ende unserer Galaxis zur Erde gelangen (!!!). Damit erhält man einen Film, bei dem sich ein leicht schlechtes Gewissen einschleicht, wenn man sich beim Anschauen köstlich amüsiert. Was hat der Regisseur mit diesem höchst aufwändig produzierten Effektkino eigentlich geschaffen? Eine technisch perfekte Projektionsfläche für faschistische Propaganda? Wohl kaum, denn allein die Distanz zwischen den schwülstigen Liebesverwicklungen (Güteklasse Pearl Harbor), ausstaffiert mit hübsch anzusehenden Darstellern amerikanischer College-Serien, und dem genüsslich dargebotenen Gemetzel der fies-ekligen "Bugs" in den Reihen der verheizten irdischen "Mobile Infantry" baut eine enorme ironische Spannung auf. Vermutlich ist die Romanvorlage von Robert A. Heinlein problematischer, was allerdings noch nachzuprüfen wäre.

Der Film dürfte letztendlich genau so doof sein, wie derjenige, der ihn sich ansieht. Man kann genau so gut dumpf die Splatter-Szenen goutieren wie über augenzwinkernd-postmodern verpackte Kritik am Militarismus schwadronieren. Doch Paul Verhoeven ist es irgendwie gelungen, jede reflexive Ebene aus dieser "invertierten Invasion" herauszuhalten und seine Hände in Unschuld, Kunstblut und Käferschleim zu waschen. Wer z. B. Spaß an Filmen wie From Dusk Till Dawn (insbesondere der zweiten Hälfte) oder Independence Day hat, der dürfte sich auch an Starship Troopers erfreuen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

Dienstag, Mai 29, 2007

Avenir incertain


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms in Bezug auf zukunftsgewandte Filme bietet für die Zeit vom 1. bis 14. Juni 2007 wieder einen bunten Strauß von Trash bis Meisterwerk. Bemerkenswerterweise ist nur ein Bruchteil davon bislang Gegenstand eines SfSFF-Sichttermins gewesen:

Fr., 1. Juni, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode VI (USA 1982/1997)**
Fr., 1. Juni, 22:30, Das Vierte: Omega Doom (USA 1996)°
Sa., 2. Juni, 23:50, RBB: Rollerball (USA 1974)*
Sa., 2. Juni, 22:20, Das Vierte: Tank Girl (USA 1994)°
Mi., 6. Juni, 1:00, ZDF: Eiskalt wie die Hölle (CDN 2005)°
Mi., 6. Juni, 22:40, Das Vierte: Dead Weekend (USA 1995)°
Do., 7. Juni, 22:00, VOX: Das Dorf der Verdammten (USA 1995)°
So., 10. Juni, 20:15, RTL 2: Just Visiting (F/USA 2000)°
Mo., 11. Juni, 0:00, ZDF: Die Überflüssigen (D 2005)°
Di., 12. Juni, 0:15, SWR: Die Nacht ist jung (Mauvais Sang) (F 1986)°
Mi., 13. Juni, 20:15, Tele 5: Flucht ins 23. Jahrhundert (Logan's Run) (USA 1976)**
Do., 14. Juni, 22:05, VOX: Alien 3 (USA/GB 1992)*
Do., 14. Juni, 1:00, Arte: Mutant Aliens (USA 2001)°

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Montag, Mai 28, 2007

Star Wars'R'Us

Die Grundidee des Films Transformers ist simpel: Außerirdische Zivilisationen überdimensionierter Klapproboter haben keine bessere Idee, als ihre maßlosen Zänkereien auf unserer Erde auszutragen. Wenn diese bescheidene Idee in die Hände von Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Michael Bay fällt, die uns u. a. mit einem Machwerk wie Pearl Harbor ("... sucks") beglückt haben, dann erwartet uns unsubtiles Popcorn-Kino, dass dank des großen Budgets keinen Effekt scheut, dafür aber jeden intelligenten erzählerischen Dreh mühelos umgeht. Die Tatsache, dass erwachsene Männer mit einem zig-Millionen-Dollar-Etat Spielzeug verfilmen, trägt entscheidend dazu bei, dass der Science Fiction-Film meist eher als unförmiges Geschwulst des Filmwesens, und nicht als gültiges und spannendes Genre wahrgenommen wird.

Samstag, Mai 05, 2007

Tele-Visionäres


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms beschert für die kommenden 12 Tage folgende Auswahl an mehr oder minder wichtigen Science Fiction-Filmen:

So.., 6. Mai, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode 1 (USA 1999)**
So., 6. Mai, 18:30, Das Vierte: Lautlos im Weltraum (USA 1972)*
S0., 6. Mai, 20:15, Das Vierte: Andromeda (USA 1971)**
Mo., 7. Mai, 0:20, Pro Sieben: Alien Jäger (USA 2003)°
Do., 10. Mai, 20:15, VOX: K-Pax - Alles ist möglich (USA 2002)
Fr., 11. Mai, 22:10, RTL 2: Mad Max (Australien 1979)*
Fr., 11. Mai, 23:50, RTL 2: Amazonen auf dem Mond (USA 1987)°
So., 13. Mai, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode 2 (USA 2002)**
Fr., 18. Mai, 20:15, Pro Sieben: Krieg der Sterne (USA 1977)**

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Mittwoch, Mai 02, 2007

Sunspotting

Sunshine hat zwar keine sehr bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler zu bieten, dafür aber einen ausgemachten Star - im wahrsten Sinne des Wortes: unsere Sonne. Warum sie 2057 schon ihren Betrieb einstellen wird, und wie man diesen mit einem Atombömbchen wieder in Gang bringen kann, verrät der Film nicht. Aber es wird eindrucksvoll deutlich: Unser Zentralgestirn ist schon eine feine Sache, man sollte ihm aber besser nicht zu nah kommen. Alles in allem ist die Story nicht so vorhersehbar wie in The Core, wenn auch physikalisch genauso unglaubwürdig. Dass die Geschichte am Schluss ins Horror-Genre kippt (man fühlt sich stark an Event Horizon erinnert) ist dramaturgisch absolut entbehrlich. Wohltuend macht sich jedoch bemerkbar, dass es sich um eine britische Filmproduktion handelt. Patriotischer Schmus und Beziehungskitsch à la Hollywood fehlen gänzlich. Die Protagonisten erleiden jedoch eine cineastische Kneipp-Tortur voller Pleiten, Pech und Pannen. Erreichen sie dennoch ihr Ziel? Das sollte man dadurch herausfinden, indem man sich diesen durchaus sehenswerten und spannenden Film selbst anschaut. Aber bitte Sonnenschutz nicht vergessen ...
"So when you look into the sun
And see the things we haven't done
Oh, was it better then to run
Than to spend the summer crying?"
(Jethro Tull)

Dienstag, April 24, 2007

Gleichgewichtsstörungen...

...auf PRO7 (Sonntag, 22.4.2007). Als ob wir es nicht schon immer gewusst hätten: Die Gefühle sind an allem Schuld - vor allem am Krieg! Aber auch an Liebeskummer, Schuldgefühlen, Reue und Ehekrach - und auf all dies können die Menschen in Kurt Wimmers Film "Equilibrium" (2002) getrost verzichten. Denn nach dem dritten Weltkrieg hat man diesem Quell allen Übels den Garaus gemacht. Dank der täglichen Ration Prozium II sind die Menschen endlich leidenschaftslos glücklich... - oder nicht? Schwer zu sagen, denn die schöne neue Nachkriegswelt verzichtet nicht auf polizeistaatliche Überwachung, Mord und Totschlag. Menschen, die sich der staatlich verordneten Gefühlskälte widersetzen, werden als sogenannte "Sinnestäter" verfolgt und ausgemerzt. Doch sind nicht auch Machtgier, Grausamkeit und Kontrollwut der Herrschenden letzlich Auswüchse von Gefühlen, von Hass und Angst?
Bis auf diesen logischen Hinkefuß kann sich der Film jedoch sehen lassen, wenngleich er keine hervorstechenden Eigenheiten vorweist, sondern im Wesentlichen Anleihen aus anderen Filmen nimmt (wir fühlen uns an Fahrenheit 451, 1984, ja sogar ein wenig an Brazil erinnert) und damit in einer guten Tradition steht. Es gibt ein futuristisch-nazistisch anmutendes Diktatorenstaatsambiente und einige wohlchoreographierte Kampfszenen, für die wohl Matrix Pate gestanden hat. Dennoch: 'Equilibrium' führt ein Schattendasein unter den Science-Fiction-Filmen. Das wäre wohl anders gekommen, hätte statt Christian Bale der möglicherweise vorgesehene Tom Cruise die Hauptrolle übernommen - so verblüffend jedenfalls ist die Ähnlichkeit. Doch Bale macht seine Sache in bewährter Cruise-Manier recht gut und sorgt somit zumindest auf diesem Wege für ein gewisses Gleichgewicht...

Mittwoch, April 18, 2007

Good Night Sunshine!

Was soll man dazu sagen? Die Sonne macht schlapp, eine Rettungsmission macht sich auf den Weg in ihr Zentrum, um dort mit einer Atombombe das ermattete Zentralgestirn unseres Planetensystems wieder in Schwung zu bringen. Ist das etwa ein verstecktes Pläydoyer für die friedliche Nutzung von Nuklearwaffen? Einen ähnlichen Schmarrn servierte uns bereits der Film The Core. Eine solare Variante dieses Unsinns bietet ab 19. April der Film Sunshine von Danny Boyle, nicht zu verwechseln mit Sunshine von István Szabó. Ach übrigens, 2007 ist das Internationale Heliophysikalische Jahr. ... "Black hole sun, won't you come and wash away the rain, black hole sun, won't you come, won't you come ... "

Dienstag, April 17, 2007

Fernsehen mit Zukunft?


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms beschert für die kommenden zehn Tage folgende Auswahl an mehr oder minder wichtigen Science Fiction-Filmen:

Fr., 20. April, 20:15, Pro Sieben: Signs (USA 2002)**
Sa., 21. April, 20:15, Bayern 3: E.T. - Der Außerirdische (USA 1982)**
Sa., 21. April, 22:30, Bayern 3: Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino (D/USA 1998)*
Sa., 21. April, 00:20, MDR: The 13th Floor (USA/D 1998)°
Sa, 21. April, 01:05, Bayern 3: Letzte Ausfahrt Erde (USA 1998)°
So., 22. April, 22:35, Pro Sieben: Equilibrium (USA 2002)°
Do., 26. April, 20:15, VOX: Planet der Affen (USA 2001)**
Fr., 27. April, 01:10, ZDF: The Quiet Earth (NZ 1983)*

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Freitag, April 13, 2007

Mittwoch, April 04, 2007

Neues aus Milchsesamstraße

Weiß nicht, ist von Lem? Kulupen ja, analoge Haluzinelle? Nicht, ich glaub. Aber ist auch gemacht von Leute, wo gesehen haben Straße Sesam. Merkt man, macht aber nix, sondern ist auch Spaß, weil kürzlich weilig! Dreizimmerrakete, gelacht ich hab. Warum Ijon Tichy in Polen akzentuiert? Klar, ist nicht alles Amerika, was drauf steht auf Weltraum! Nervig mich aber manchmal. Ist wie Akzent in Steve Martin als Inspektor Clouseau betont ist wie in Frankreich. Staubigsauger ist R2D2 gekauft von Bauknecht. Gut gegen Sternenstaub in Straßenmilch. Schade, dass von Sende ist Zeit so viel spät. Hat nicht verdient, sondern früher! Freuen sich auch Kindlichkeiten und Geriatrien! Gut, Tiefes von Philosophie ist sich Verflüchtigung. Rotation von Lem in Begräbnisstätte? Wen kümmert? Aber wo ist Platz in Stundenviertel. Siehst Du?