Mitteilungen des interdisziplinären, transregionalen und extrauniversitären Seminars für Science Fiction Film und Anverwandtes mit Zweigstellen in Marburg, Heidelberg, Stuttgart, Darmstadt und ehemaligen Zweigstellen in Singapur und Korbach.
Donnerstag, Dezember 29, 2016
Wer war sie?
Sie war wunderschön! ... Das SfSFF trauert um Prinzessin Leia Organa (Carrie Fisher, 21. Oktober 1956 - 27. Dezember 2016).
Mittwoch, Dezember 21, 2016
Übersetzen mit der Hebebühne
Arrival von Denis Villeneuve ist gewissermaßen die Antithese zu Roland Emmerichs tumben Independence Day: Wiederkehr und präsentiert endlich einmal Außerirdische, die viele Lichtjahre zurücklegen, nicht um die Erdenbewohner asuzulöschen, sondern um ... einfach mal zu quatschen. Doch ein trauter Plausch mit den Erdlingen ist aufgrund ihrer grundsätzlich gearteten Sprache knifflig. Daher kommt die Linguistin Lousie Banks (Amy Adams) ins Spiel, der noch der Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner, der Mittelwert aus Martin Freeman und Daniel Craig) an die Seite gestellt wird.
Villeneuve hat die Kurzgeschichte The Story of Your Life von Ted Chiang zu einen ambitionierten, ungewohnt ruhig inszenierten Science-Fiction-Film gemacht, der sich durchaus erfolgreich Mühe gibt, Genre-Klischees zu vermeiden. Dabei ist das, was Villeneuve zu Chiangs Erzählung hinzufügt, unproblematisch, nicht aber das, was er weg lässt. Die dramatische Zuspitzung der Lage durch eine falsche Übersetzung fügt dem Film das Hollywood-Element hinzu, das der Erzählung völlig abgeht. Das Weglassen des Fermatschen Prinzips beraubt die Geschichte jedoch ihres erzählerischen Dreh- und Angelpunkts. Daher ist es im Film gänzlich rätselhaft, warum der Sprachwissenschaftlerin ein Physiker zur Seite gestellt wird. Der Film bleibt daher hinter der literarischen Vorlage zurück und füllt die inhaltliche Lücke mit mehr oder weniger überzeugenden Subplots und allzu viel Kinder-Kitsch auf.
Aber der Film punktet dennoch mit einer packenden Atmosphäre, überzeugenden Schauspieler und einer dezenten, aber wirkungsvollen Musik. Und die Fallhöhe zwischen (bipedaler, zweihändiger) irdischer und (siebenarmiger) außerirdischer Zivilisation ist selten so augenfällig in Szene gesetzt worden wie durch den Kontrast von Hebebühne und aufgehobener Schwerkraft.
Villeneuve hat die Kurzgeschichte The Story of Your Life von Ted Chiang zu einen ambitionierten, ungewohnt ruhig inszenierten Science-Fiction-Film gemacht, der sich durchaus erfolgreich Mühe gibt, Genre-Klischees zu vermeiden. Dabei ist das, was Villeneuve zu Chiangs Erzählung hinzufügt, unproblematisch, nicht aber das, was er weg lässt. Die dramatische Zuspitzung der Lage durch eine falsche Übersetzung fügt dem Film das Hollywood-Element hinzu, das der Erzählung völlig abgeht. Das Weglassen des Fermatschen Prinzips beraubt die Geschichte jedoch ihres erzählerischen Dreh- und Angelpunkts. Daher ist es im Film gänzlich rätselhaft, warum der Sprachwissenschaftlerin ein Physiker zur Seite gestellt wird. Der Film bleibt daher hinter der literarischen Vorlage zurück und füllt die inhaltliche Lücke mit mehr oder weniger überzeugenden Subplots und allzu viel Kinder-Kitsch auf.
Aber der Film punktet dennoch mit einer packenden Atmosphäre, überzeugenden Schauspieler und einer dezenten, aber wirkungsvollen Musik. Und die Fallhöhe zwischen (bipedaler, zweihändiger) irdischer und (siebenarmiger) außerirdischer Zivilisation ist selten so augenfällig in Szene gesetzt worden wie durch den Kontrast von Hebebühne und aufgehobener Schwerkraft.
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Sonntag, Dezember 04, 2016
Autor von Kosmos
Guckst Du!? Auf Planet Erde, genau in Darmstadt ist Festival für Autor nicht von Kosmische Enzyklopädie, aber fast: Stanislaw Lem! Manche meinen, er gewesen nur ein Landegerät auf Mond, aber so sind Menschen. Glauben lieber größtes Blödsinn, als wahre Tatsache.
Samstag, Dezember 03, 2016
Spacepeares abgehobene Werke
Ein Teil der Besatzung des SfSFF ließ sich in das DAI Heidelberg herunterbeamen, um ein verschollenes Stück von William Shatner Shakespeare zu erleben, dass auf verschlungenen Raumzeitpfaden auf unseren Planeten gelangte und von der Dramatischen Bühne in Frankfurt auf die dramatische Bühne gebracht wurde. Das Urteil des größten Teils des Außenteams war: äußerst amüsant ... mit einer Gegenstimme.
"Let all the number of the stars give light
To thy fair way!"
(William Shakespeare, Antony and Cleopatra, Act III, Sce 13)
"Let all the number of the stars give light
To thy fair way!"
(William Shakespeare, Antony and Cleopatra, Act III, Sce 13)
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Sonntag, November 13, 2016
The Incredible Filming Man
Auch wenn es etwas verspätet kommt, möchte das SfSFF es nicht versäumen, an Jack Arnold zu erinnern, der am 14. Oktober 100 Jahre alt geworden wäre. Arnold mag "nur" B-Movies gedreht haben. Doch mit Filmen wie It Came from Outer Space (1953, Drehbuch: Ray Bradbury), Creature from the Black Lagoon (1954), Tarantula (1955) und The Incredible Shrinking Man (1957, Drehbuch: Richard Matheson) gehört er zu den großen Regisseuren des Science-Fiction- und Monster-Films. Arnold vereinigte hier authentische Begeisterung für das Genre, Gespür für unheimliche Atmosphäre und originelle Wendungen sowie last but not least filmische Meisterschaft.
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Sonntag, November 06, 2016
2016 - Odyssee im Iran
Mittwoch, September 21, 2016
The Wells of Foresight
Sonntag, September 18, 2016
Ein Rückblick aus Sternzeit 1809.0 auf 1908.0-2208.0
Anfang August ließ sich ein Außenteam, bestehend aus Cpt.
Idüllüschön, Cnsl. Taramtam, Lt. Skwiskibowski und mir auf den
Klasse-M-Planeten Be-R'lin im Osten des heimischen Spiralarms beamen, um die Dinge,
die da kommen werden, näher zu erkunden.
Der freundliche Empfang der Einheimischen machte uns
Hoffnung, plangemäß vorgehen zu können, doch ein heimtückischer Weltraumvirus
durchkreuzte dies, indem er mich als Wirt auserkor. Dank des beherzten Eingreifens
des Captains konnte die Abwehr-Phalanx meines Immunsystems den Virus innerhalb
eines Tages erfolgreich bezwingen. Während meiner
24-stündigen Inkubationsquarantänerekonvaleszenzphase konnte der Rest des Außenteams die
Gastfreundschaft der Veganer in Anspruch nehmen, die in diesem galaktischen
Quadranten Fuß gefasst haben.
Mit einem Tag Verspätung nahmen wir beherzt unser
Forschungsprogramm wieder auf und erkundeten nicht nur zukünftige Dinge,
sondern auch exotische Projektionstechniken und die bizarre Welt eines Kometen. Die reiche Beute an Eindrücken und wissenschaftlichen Daten wird vermutlich noch viele Sternzeiträume in Anspruch nehmen. Wir kamen in Frieden!
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Montag, August 15, 2016
The Shape of Seminars to Come
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Ist es ein Schriftzug? Nein, es ist das Seminar für Science Fiction Film, das demnächst dorthin aufbrechen wird, wo die Zukunft von Gestern und Heute die filmische Gegenwart der Zukunft erfahren lässt, nämlich in die groß angelegte Ausstellung Things to Come in der Deutschen Kinemathek in Berlin, die sich auf drei Etagen dem Science Fiction-film in all seinen Facetten widmet. Wir sind bereits jetzt fasziniert!
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Mittwoch, August 03, 2016
Beyond .... und darüber hinaus!
Wer kennt das nicht? Die Routine des Jobs nervt, das tägliche Einerlei macht mürbe, und ein gleich morgens verschütteter Becher Kaffee markiert auch schon den dramatischen Höhepunkt des Tages. Wie gut, dass bereits ein neuer böser Bösewicht bereit steht, um die tägliche Routine zu durchbrechen, mit der sich Captain Kirk konfrontiert sieht.
Damit ist der Plot von Star Trek Beyond eigentlich erschöpfend beschrieben, denn die furiosen Explosionen, wahnwitzigen Stunts und unübersichtlichen Action-Sequenzen lenken eigentlich nur den Blick darauf, was wir an Star Trek so lieben: Die Figuren mit all ihren Ecken, Kanten und neckischen Frotzeleien bei dem erleben, was sie am besten können: bei furiosen Explosionen, wahnwitzigen Stunts und unübersichtlichen Action-Sequenzen überleben und dabei immer einen kessen Spruch auf der Lippe haben. Star Trek, to boldly stay where no man has gone before!
An dieser Stelle verneigen sich die Mitglieder im Andenken an Ensign Pavel Chekov und Botschafter S'chn T'gai Spock.
P.S. Worauf war der Bösewicht Krall noch gleich sauer?
Damit ist der Plot von Star Trek Beyond eigentlich erschöpfend beschrieben, denn die furiosen Explosionen, wahnwitzigen Stunts und unübersichtlichen Action-Sequenzen lenken eigentlich nur den Blick darauf, was wir an Star Trek so lieben: Die Figuren mit all ihren Ecken, Kanten und neckischen Frotzeleien bei dem erleben, was sie am besten können: bei furiosen Explosionen, wahnwitzigen Stunts und unübersichtlichen Action-Sequenzen überleben und dabei immer einen kessen Spruch auf der Lippe haben. Star Trek, to boldly stay where no man has gone before!
An dieser Stelle verneigen sich die Mitglieder im Andenken an Ensign Pavel Chekov und Botschafter S'chn T'gai Spock.
P.S. Worauf war der Bösewicht Krall noch gleich sauer?
Samstag, Juli 23, 2016
Sequel des Entsetzens
Sehr exzellentes Sequel? Nee, extrem elend! Wer extreme
Effekte ersehnt, der erlebt evtl. gern mehrere Szenen. Bemerkt wer reelle Menschen, erregende Elemente?
Nee, dessen Fehlen nebst nervenden Effekten ergeben schlechtes Werk - letzten
Endes Pech dem, der es ersehnte!
Freitag, Juli 08, 2016
Abstieg in die höchste Etage
Nach Empire of the Sun (1987, Steven Spielberg), Crash (1996, David Cronenberg) und The Atrocity Exhibition (2000, Jonathan Weiss) ist High Rise (2015, Ben Wheatly) erst die vierte Verfilmung eines Buches des überaus produktiven englischen Schriftsteller J. G. Ballard (1930-2009). Dieser hat als Science-Fiction-Autor begonnen, aber sich mehr und mehr davon entfernt, indem er sich dem "Inner Space" des modernen Menschen zugewandt hat. Ballards medizinischer Blick auf Zerfall und Perversionen machen seine Bücher zur faszinierenden, aber höchst unbequemen Lektüre.
High-Rise exerziert vor, wie in der erhofften schönen neuen Welt eines hochmodernen Hochhauses nach und nach alle zivilisatorischen Konventionen zerfallen. Die autarke Wohn-Utopie verwandelt sich in eine 40-stöckige Höhlenwelt. Der Siebzigerjahre-Look, den man z.B. aus der Fernsehserie Life on Mars kennt, erfreut sicherlich Nostalgiker, fungiert aber rasch nur noch als stylisher Hintergrund für die Exzesse einer aus dem Ruder laufenden sozialen Ordnung. Ben Wheatleys Film setzt erstaunlich wenig eigene Akzente, sondern kommt als eher akkurate Buchverfilmung rüber, die sich viel Mühe macht, das Zeitkolorit des 1975 erschienenen Romans nachzubilden und Schlüsselszenen "abzuarbeiten". Trotzdem wird man nach diesem Film wohl nicht mehr unbefangen an großen Wohn-Hochhäusern vorbeigehen können. Die Beton-Variante von Lord of the Flies wirft einen sehenswerten und schonungslosen Blick unter die dünne Tünche der Zivilisation.
High-Rise exerziert vor, wie in der erhofften schönen neuen Welt eines hochmodernen Hochhauses nach und nach alle zivilisatorischen Konventionen zerfallen. Die autarke Wohn-Utopie verwandelt sich in eine 40-stöckige Höhlenwelt. Der Siebzigerjahre-Look, den man z.B. aus der Fernsehserie Life on Mars kennt, erfreut sicherlich Nostalgiker, fungiert aber rasch nur noch als stylisher Hintergrund für die Exzesse einer aus dem Ruder laufenden sozialen Ordnung. Ben Wheatleys Film setzt erstaunlich wenig eigene Akzente, sondern kommt als eher akkurate Buchverfilmung rüber, die sich viel Mühe macht, das Zeitkolorit des 1975 erschienenen Romans nachzubilden und Schlüsselszenen "abzuarbeiten". Trotzdem wird man nach diesem Film wohl nicht mehr unbefangen an großen Wohn-Hochhäusern vorbeigehen können. Die Beton-Variante von Lord of the Flies wirft einen sehenswerten und schonungslosen Blick unter die dünne Tünche der Zivilisation.
Donnerstag, Juni 16, 2016
Paketzustellerin von Kosmos
Der Menschheit geht die Puste aus, ein Android tägt Pakete aus, wie für ein kosmisches Amazon.sf ... Selten wurde das Genre der Post-Apokalypse so leise und geradezu Zen-artig inszeniert wie im Film The Whispering Star des japanischen Regisseurs Sion Sono. Sein betont nostalgisch ausgestatter, elegischer (oder lethargischer?) Science-Fiction-Film über eine androidische Paketzustellerin im All scheint sehr an den Ästhetik von Andreij Tarkowski geschult, nicht zuletzt an Stalker. Ebenso lassen sich Motive von Moon, 2001 oder sogar der Fernsehserie Ijon Tichy erahnen.
Doch ist Sonos Film mehr als nur ein japanischer Sampler von Anklängen von Motiven philosophisch angehauchter Science Fiction-Filme? Hat er seinen eigenen Klang über das fortwährende, oft repetitive Flüstern hinaus? Schaut der Film gar kritisch auf die heutige, expandierende Menschheit, bei der sich die zwischenmenschlichen Bande auf den Versand von Erinnerungspäckchen reduzieren? Oder gilt für die Botschaft des Filmes am Ende nur: Eine Dose ist eine Dose ist eine Dose? Kommt wohl darauf an, was die Dose bedeutet.
Doch ist Sonos Film mehr als nur ein japanischer Sampler von Anklängen von Motiven philosophisch angehauchter Science Fiction-Filme? Hat er seinen eigenen Klang über das fortwährende, oft repetitive Flüstern hinaus? Schaut der Film gar kritisch auf die heutige, expandierende Menschheit, bei der sich die zwischenmenschlichen Bande auf den Versand von Erinnerungspäckchen reduzieren? Oder gilt für die Botschaft des Filmes am Ende nur: Eine Dose ist eine Dose ist eine Dose? Kommt wohl darauf an, was die Dose bedeutet.
Sonntag, April 17, 2016
An den Rändern des Genres
Immer wieder begegnen uns Filme, die zwar Science-Fiction-Elemente enthalten, sich aber einer engen Genre-Grenze mehr oder weniger geschickt entziehen. Gelungene Beispiele sind Another Earth oder A World Beyond und neuerdings Midnight Special und 10 Cloverfield Lane. Der erstgenannte Film scheint auf den ersten Blick ein Mystery-Thriller im Fahrwasser von M. Night Shyamalan zu sein, punktet aber mit einer betont nüchtern-realistischen Inszenierung, die durch die Besetzung mit einem überzeugenden "Non-Star-Cast" (abgesehen vielleicht von Kirsten Dunst) noch intensiver ausfällt. Erst mit der Schlusspointe enthüllt sich die Nähe zum Science-Fiction-Genre.
Das gilt auch für 10 Cloverfield Lane, das außer Titel und Produzenten rein gar nichts mit dem Wackelkamera-Godzilla-Film zu tun hat. Das postapokalyptische Bunker-Stück lässt, die einen über die Art der Apokalypse bis fast zum Schluss im Unklaren lässt. Hier beeindruckt John Goodman durch seine bedrohliche Präsenz, die immer zwischen fürsorglicher Vorsicht und paranoidem Wahnsinn hin und her pendelt. Auch hier erlaubt erst die Schlusspointe eine Zuordnung zur Science Fiction.
Beide Filme profitieren jedoch nicht unbedingt von den Pointen. Der finale Schauwert ist eher ein Antiklimax angesichts der bis dahin vorherrschenden subtilen psychologischen Spannung.
Das gilt auch für 10 Cloverfield Lane, das außer Titel und Produzenten rein gar nichts mit dem Wackelkamera-Godzilla-Film zu tun hat. Das postapokalyptische Bunker-Stück lässt, die einen über die Art der Apokalypse bis fast zum Schluss im Unklaren lässt. Hier beeindruckt John Goodman durch seine bedrohliche Präsenz, die immer zwischen fürsorglicher Vorsicht und paranoidem Wahnsinn hin und her pendelt. Auch hier erlaubt erst die Schlusspointe eine Zuordnung zur Science Fiction.
Beide Filme profitieren jedoch nicht unbedingt von den Pointen. Der finale Schauwert ist eher ein Antiklimax angesichts der bis dahin vorherrschenden subtilen psychologischen Spannung.
Sonntag, März 20, 2016
Auf der Suche nach den Verschwundenen
Im Literaturhaus Stuttgart ist noch bis zum 15. April 2016 die sehenswerte Ausstellung Der Mythos Eternauta zu sehen, die einem der berühmtesten argentinischen Comics und seinem Autor, Héctor Germán Oesterheld (1919-1978?) gewidmet ist. Dieser in den Jahren 1957 bis 1959 von Francisco Solano López gezeichnete Science Fiction-Comic besticht nicht nur durch eine klischeearme Darstellung einer außerirdischen Invasion, er scheint auch die grausamen Verhältnisse der Militärdikatur der Jahre 1976 bis 1983 in Argentinien vorauszuahnen, einschließlich des Schicksals von Oesterheld, der zusammen mit seinen vier Töchtern zu den 30.000 Toten und Verschwundenen der Militärdiktatur gehören. Die Ausstellung setzt die Geschichte des Eternauta in Bezug zum Schicksal von Oesterheld. Vergrößerungen geschickt ausgewählter Panels vermitteln einen packenden Eindruck der Comic-Geschichte. Gerne hätte man - sofern überhaupt möglich - noch zeitgenössische Ausgaben oder originale Zeichungen oder Dokumente gesehen.
Fast sechs Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung ist Eternauta im avant-verlag nun auch auf Deutsch erschienen - eine verlegerische Großtat und eine längst überfällige Übersetzung!
Fast sechs Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung ist Eternauta im avant-verlag nun auch auf Deutsch erschienen - eine verlegerische Großtat und eine längst überfällige Übersetzung!
Sonntag, Februar 21, 2016
Ausblicke, Aussichten, Ausstellungen
Wenn die Gegenwart nichts taugt, hat die Zukunft Konjunktur, so mag es zumindest bei einem Blick in die Ausstellungslandschaft erscheinen. Folgende Ausstellungen widmen sich dem Blick in die Zukunft bzw. in die Zukünfte der Vergangenheit und Gegenwart:
Die Roboter - Eine Ausstellung zum Verhältnis von Mensch und Maschine
DASA Arbeitswelt, Dortmund, noch bis 25. September 2016
Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, noch bis 28. März 2016
Der Mythos Eternauta - Héctro Germán Oesterheld
Literaturhaus, Stuttgart, noch bis 15. April 2016
Things to Come - Science · Fiction · Film
Deutsche Kinemathek, Berlin, 30. Juni 2016 bis 23. April 2017
Die Roboter - Eine Ausstellung zum Verhältnis von Mensch und Maschine
DASA Arbeitswelt, Dortmund, noch bis 25. September 2016
Wie leben? Zukunftsbilder von Malewitsch bis Fujimoto
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, noch bis 28. März 2016
Der Mythos Eternauta - Héctro Germán Oesterheld
Literaturhaus, Stuttgart, noch bis 15. April 2016
Things to Come - Science · Fiction · Film
Deutsche Kinemathek, Berlin, 30. Juni 2016 bis 23. April 2017
Well? Bad!
Die 5. Welle ist ein Teenie-Fiction der Güteklasse "weniger als mau". Der Film kommt fast durchgehend ohne Spannung aus und ist von Anfang bis Ende vorhersehbar. Bereits zu Beginn einer neuen Szene, weiß man als Zuschauer bereits, wie die nächste enden wird. Das einzig Gute am Film ist seine Botschaft an schulpflichtige Zuschauer: Die Aliens kommen; die Schule ist aus!
(M. Idüllüschön)
(M. Idüllüschön)
Sonntag, Januar 10, 2016
Das Erbrechen der Macht
Sicherlich hatte Darth Vader seinerzeit triftige Gründe dafür stinksauer auf die ganze Welt, deren Wesen und vor allem von seinen beiden Kindern mächtig enttäuscht zu sein. Deren Existenz wurde ihm nämlich im Auftrag eines kleinen grünen hutzeligen Männchens verheimlicht, weshalb er nicht den geringsten Einfluss auf ihre Erziehung hatte nehmen können. Womöglich wäre sonst alles viel besser verlaufen. Stattdessen aber schließen sich die beiden Blagen einer Rebellenorganisation an, die sich gegen die wohlsortierte Ordnung des prosperierenden Kaiserreichs auflehnt, dessen oberster Hüter ausgerechnet ihr Vater ist.
Sein Sohnemann Luke schlägt
erst die falsche Glaubensrichtung ein, weil er sich von einem Eremiten in der
Wüste Flausen in den Kopf setzen lässt und demoliert dann mit aller Macht die
nagelneue Discokugel des Imperiums. Anschließend lässt er sich von dem bereits
erwähnten kleinen grünen Hutzelmännchen auf die völlig schiefe Bahn bringen,
anstatt an seine Karriere zu denken und in die Fußstapfen seines Vaters zu
treten. Darth Vader hätte allen Grund gehabt seinen Sohn mal kräftig übers Knie
zu legen (Wer nicht hören will muss spüren.), denn jeder noch so gut gemeinte
Rat verpufft bei diesem ins Leere. Gleichzeitig rennt seine Tochter
mit einer total bescheuerten Frisur rum, verarscht zuverlässige Mitarbeiter,
die tagtäglich gewissenhaft ihre Arbeit erledigen und alle eine weiße Weste
haben, um am Ende mit einem Weltraum-Cowboy durchzubrennen, der einen zwei
Meter großen Hund hat und sich „Solo“ nennt, obwohl er dies eben wegen der
Prinzessin ja gar nicht mehr ist. Da muss man als Vadder doch
frustriert sein und kann das kalte Kotzen kriegen. Oder zumindest heftige
Atemnot und fängt an chronisch zu röcheln wie ein kaputter Staubsauger. Wo soll
all das nur hinführen?!? Ins All! – Schnurstracks ins
siebte Kapitel von Star Wars.
„Das Erwachen der Macht“ ist
eine durchaus gelungene Fortsetzung der mittlerweile generationenübergreifenden
Weltraumsaga von George Lucas, die in den Siebzigern begann. Dem Regisseur J.J.
Abrams, der im Jahr 2013 mit „Into Darkness“ schon die Sci-Fi-Parallelwelt von Star Treck erfolgreich wiederbelebt hat, ist mit Star Wars VII eine beachtliche
Fortsetzung gelungen. Obwohl es sich um eine Disney-Produktion handelt,
verzichtet er auf knallbunte Legastheniker wie J.J. Binks (dem Goofie aus dem
vierten Film der Trilogie) und lädt stattdessen die Zuschauer auf ein
Wiedersehen mit alten Bekannten ein: Han Solo, Chewbacca, Prinzessin Leia und
zum Schluss auch noch Luke Skywalker. – Alle gespielt in Originalbesetzung. Wer hätte gedacht, dass man
Harrison Ford noch einmal als Han Solo auf der großen Leinwand zu sehen
bekommt? Die alten Helden sind zurück
und der Millenium Falcon fliegt wieder!
Die neuen Charaktere machen ihre Sache aber auch ganz gut, allen voran Daisy Ridley, die
als Schmugglerin Rey vom Planeten Jakuu ordentlich Gas gibt, um in die
Fußstapfen von Han Solo zu treten, der diesmal leider das Zeitliche segnet.
Auch wenn der ein oder andere Monolog eher Schmarrn ist, so überzeugt doch in
jedem Fall die ausgeklügelte Tricktechnik. Die dreidimensionalen Weltraumbilder
und die rasanten Flugszenen wirken so realistisch, dass man auch mal
zusammenzuckt und aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Da hätte auch Darth Vader
seine dunkle Freude dran. Die Saga wird 2017 und 2019 fortgesetzt und wir sind
gespannt wie es weitergehen wird, denn Opi Wahn hat uns viel gelehrt, doch
Yetis sind wir noch nicht.
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