Sonntag, Dezember 30, 2007

Legendär? Der neue Omega-Mann

"Bescheidenheit ist eine Zier, doch leichter lebt sich's ohne ihr". - Robert Neville ist und bleibt einfach ein toller Hecht. Wenngleich Will Smith in dieser Rolle doch ungleich sensibler und erschütterter wirkt als der strahlend starke Charlton Heston im Vorbild Der Omega-Mann (1971). I am Legend ist die dritte filmische Adaptation des gleichnamigen Romans von Richard Matheson (1954), in dem es noch galt, Vampire zu bekämpfen. Im Film versucht der letzte Überlebende einer Virus-Katastrophe, aus dem eigenen Blut ein Heilmittel zu entwickeln, während er sich tapfer und unermüdlich gegen die finsteren Gestalten zur Wehr setzt, zu denen die Menschen durch die Katastrophe geworden sind, und die zu heilen er zu seiner Mission gemacht hat.

In bester Tradition der Virenhorror- und Endzeitfilme (atmosphärisch erinnernd an 28 Days later, tricktechnisch blitzt gar einmal Die Mumie durch), bietet der Film alles, was ein guter Streifen braucht: Spannung, Tricktechnik, Action und Gefühl. Fast ein bisschen zu hollywoodesk glatt geraten - doch im Gegensatz zum 70er-Jahre-Vorbild stimmt sogar der Soundtrack. Und Will Smith, dem man ebensowenig wie damals Charlton Heston den wahren Wissenschaftler abzunehmen gewillt ist, ist eben - bei aller Bescheidenheit - einfach ein Held zum Wohlfühlen!

Aber auch die Autorin dieser kleinen Miszelle darf sich ganz unbescheiden ein wenig stolz wähnen, konnte ich doch diesen Blogeintrag mit einer Nasenlänge Vorsprung aus meiner Kurzzeitheimat Singapur verfassen. Ich widme ihn, verbunden mit tropischen Neujahrsgrüßen, aufs herzlichste den werten Kollegen Lösel und Idüllüschön.

Donnerstag, Dezember 20, 2007

The Shape of Christmas to Come...

Im Namen des SfSFF wünsche ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Freundinnen und Freunden und allen mehr oder weniger intelligenten Lebewesen draußen in den unermesslichen Weiten des Alls ein schönes, geruhsames und zukunftsgewandtes Weihnachtsfest!

Ein besonderer Gruß geht an unsere Kollegin Kati Taramtam, die für ein Jahr in Singapur weilt, um den Austausch mit Südostasien zu fördern!

Freitag, Dezember 07, 2007

Perrrrrrrrrr Anhalter ins All

Keine Panik! Zum 30. Geburtstag des Marburger KFZ gibt es Samstag, den 8. Dezember 2007 ab 20 Uhr ein Revival der langen Hörspielnacht mit der fast sechsstündigen deutschen Hörspielversion von The Hitchhiker's Guide to the Galaxy.

Donnerstag, November 29, 2007

A Scanner Blue Yonder After Tomorrow...

ueber morgen ist ein Wander-Filmfestival (von Die Gesellschafter, einer Initiative der Aktion Mensch), das von November 2007 bis Sommer 2008 in hundert deutschen Städten zu Gast sein wird. Unter den 13 Filmen sind auch zwei höchst ungewöhnliche Filme, die im weiteren Sinne dem Science fiction-Genre zuzurechnen sind: Die visuell eigenwillige Verfilmung von Philip K. Dicks Roman A Scanner Darkly (Regie: Richard Linklater) und Werner Herzogs "science fantasy" The Wild Blue Yonder. Dank des Filmfestivals bietet sich somit die seltene Gelegenheit, diese Filme, die ansonsten nur auf DVD zur Verfügung stehen, auch einmal auf der Kinoleinwand zu bewundern.

Montag, November 26, 2007

Komm auf die dunkle Seite der Nacht!

Das SfSFF unterstützt nachdrücklich die Petition zur Lichtverschmutzung, die beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht worden ist.
Helfen Sie mit, damit man nicht mehr die Hand vor Augen, dafür aber die Sternenpracht des Himmelszelts bewundern kann. Abschlusstermin für die Mitzeichnung der Petition ist Donnerstag, der 27. Dezember 2007.

Samstag, November 17, 2007

Realistisch fiktive Realfiktion

Als besonders Schmankerl zeigt das Bayerisches Fernsehen am Samstag, den 24. November 2007 zur besten Sendezeit 20:15 Uhr den Fernsehfilm Das Millionenspiel (1970, Regie: Tom Toelle, Drehbuch: Wolfgang Menge). Die auf die Spitze getriebene Medien-Satire erscheint aus heutiger Sicht nicht mehr als Zukunftsmusik. Zwar müssen Teilnehmer von Quizshows auch heutzutage nicht um ihr Leben fürchten, können aber in zahlreichen Sendeformaten problemlos gesellschaftlichen Selbstmord begehen.

Der Fernsehfilm lag 30 Jahre wegen Rechtestreitigkeiten unter Verschluss. Die urheberrechtlichen Querelen scheinen dabei immer noch nachzuwirken, denn auf der Webseite des WDR, welche die erste Wiederholung des Fernsehfilms 32 Jahre nach seiner Uraufführung 1970 ankündigt, findet sich keine einziges Mal der Name von Robert Sheckley, dessen Kurzgeschichte (und nicht etwa Roman) The Prize of Peril die literarische Vorlage für den meisterhaft inszenierten Film lieferte. Dieter Thomas Heck als Showmaster Thilo Uhlenhort und Dieter Hallervorden als böser Auftragskiller sind beängstigend sehenswert.

Montag, November 05, 2007

Neeeeeee...Will?

Nach dem die Körperfresser ein Comeback gewagt haben, muss nun auch der letzte Mensch auf Erden ein zweites Mal feststellen, dass er nicht allein ist. Und wer könnte besser in die Fußstapfen des Omega-Manns Charlton "The Man" Heston treten als ..., also als, ähem, schon wegen des ähnlichen Typs, nun ja, ..., hüstel, okay, lassen wir es raus, Will Smith. Regisseur Francis Lawrence (Foto), der sich u. a. mit Videos für Britney Spears, Jennifer Lopez und mit dem Film Constantine einen Namen gemacht hat, wagt sich an eine neuerliche Verfilmung von I Am Legend von Richard Matheson und wir dürfen gespannt sein, ob diese Neuauflage (Kinostart: 10. Januar 2008) des Science Fiction-Film-Klassikers neue Facetten der Geschichte zum Funkeln bringen wird. Aber es dürfte kaum zu erwarten sein, dass Will Smith ein noch stärkeres männliches Selbstbewusstsein zur Schau stellen wird als Charlton Heston. Es sei denn, Testosteron gibt es mittlerweile auch in Dolby Surround.

Sonntag, November 04, 2007

Ist da noch jemand?

Überfüllte Kinos und zu lange Laufzeiten von Filmen gehören im DVD-Zeitalter der Vergangenheit an. Anbei dazu ein aktuelles Fotodokument aus dem Kasseler CineStar-Kino. Zu sehen ist der Kinosaal, in dem der Film "The Invasion" zu Beginn der zweiten Woche nur noch um 17:45 Uhr lief. Lediglich zwei Vertreter des SfSFF wagten sich in die unendlichen Weiten des Film-Vorführraumes, dabei war der Film doch gar nicht ganz so schlecht wie der Saal Nr. 6 leer war. Zuschauer, wo seid ihr? Ist da noch jemand? Filme sind zum gucken da oder Kino - dafür werden Filme gemacht.

Montag, Oktober 29, 2007

Comeback of the Body Snatchers

Zwei Fragen stellen sich beim Film The Invasion von Oliver Hirschbiegel: Haben wir einen weiteren Neuaufguss der Körperfresser-Thematik wirklich gebraucht? Und ist dieser Film wirklich so schlecht, wie er in den Kritiken wegkommt? Zur zweiten Frage: Nein. Gewiss hat die erste halbe Stunde ihre Längen. Ein solches Schocker-Thema taugt einfach nicht als behutsam inszeniertes Kammerspiel. Und auch unterkühlte Schönheit Nicole Kidman und der neue James Bond Daniel Craig sind bedauerlicherweise eine ähnliche Fehlbesetzung wie das Gespann Uma Thurman und Ben Affleck in Paycheck. Sicher sind Kidman und Craig keine schlechten Schauspieler, aber in The Invasion gelingt es ihnen nicht, ihre Rollen als treusorgende, allein erziehende Mutter bzw. verständnisvoller Arzt überzeugend zu verkörpern, einfach weil sie gegen ihren Typ besetzt sind. Ein Indiz dafür: Wenn Nicole Kidman in ihrer Filmrolle von ihrem Ex-Mann angerufen wird, wartet man unwillkürlich darauf, dass Tom Cruise um die Ecke biegt. Dennoch: Der Film ist im weiteren Verlauf durchaus spannende und alles andere als hirnlose Kinounterhaltung.

Die neuerlich-erneute Neuauflage des Stoffes von Jack Finney lässt sich eigentlich nur vor dem Hintergrund des 11. September und der amerikanischen Invasion in Irak und Afghanistan verstehen. Das Körperfresser-Thema ist bestens geeignet, aktuelle Ängste wiederzuspiegeln. Nicht umsonst ist der Titel des Filmes auf das Schlüsselwort "Invasion" verkürzt. Doch was in Spielbergs War of the Worlds als Blockbuster-Version asymmetrischer Kriegsführung funktionierte (so war es bereits bei Wells literarischer Vorlage angelegt), bekommt bei Hirschbiegels Film doch einen problematischen Touch. Denn hier hat sich die Frage nach dem Verhältnis von Menschsein, Handlungsfreiheit und Gewalt eingeschlichen, wie es z. B. in Kubricks Verfilmung von A Clockwork Orange von Anthony Burgess thematisiert wird. Hier krankt der Film dann vielleicht doch an seiner schwierigen Entstehungsgeschichte und die moralische Botschaft erhält eine äußerst fragwürdige Note. Gehören Krieg und Gewalt unvermeidlich zum Menschsein dazu? Spannend wäre es hierbei zu erfahren, was für einen Film Hirschbiegel ursprünglich im Sinn hatte.

Dienstag, Oktober 23, 2007

Verdauungsschnaps für Körperfresser

Der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel (Dörr Onterrgong) liefert den vierten Gang im Menü der Körperfresser: Nach der soliden Vorspeise Invasion of the Body Snatchers (1956), dem nervenzerfetzenden Hauptgericht Invasion of the Body Snatchers (1978) und dem unappetitlichen Nachtisch Body Snatchers (1993) reicht er mit The Invasion (2007) den anscheinend nötigen Digestif (und auch das fehlende "Invasion" in der dritten Verfilmung) nach. Die graziös-grazile Grazie Nicole Kidman darf sich von seelenloser Scheinmenschen umgeben fühlen, ein Zustand, der in Hollywood sicherlich nicht völlig unbekannt ist.

Donnerstag, Oktober 04, 2007

Поздравляю с днем рождения!

Alles Gute zum Fünfzigsten, kleiner Piepser!
Das wünschen Dir solidarisch verbunden
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Science Fiction-Film-Kombinats Sergei Pawlowitsch Koroljow

Montag, Oktober 01, 2007

Shadows of the future

Die Zukunft wirft ihre Schatten auf der Mattscheibe voraus. Für den Zeitraum vom 1. bis 12. Oktober liegen im Bereich der Science fiction-Filme wieder Licht und Schatten nah beieinander:

Mo., 1. Okt., 20:15, Das Vierte: Die Androiden (USA 1986)°
Mi., 3. Okt., 22:10: RTL: Butterfly Effect (USA 2004)**
Mi., 3. Okt., 14:15, 3SAT: Der schweigende Stern (DDR/PL 1960)**
Mi., 3. Okt., 22:00, 3SAT: Barbarella (F/I 1967)°
Mi., 3. Okt., 23:35, 3SAT: Dark Star (USA 1974)*
Fr., 5. Okt., 20:15, Pro7: The Core (USA 2002)**
Fr., 5. Okt., 20:15: Das Vierte: Tank Girl (USA 1994)°
Sa., 6. Okt., 20:15, VOX: Projekt D.E.E.P. (CDN 2005)°
Sa., 6. Okt., 22:00, Kabel 1: Aliens (USA 1986)*
Sa., 6. Okt., Kabel 1: Futureworld (USA 1976)*

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Donnerstag, August 30, 2007

Dem Science Fiction-Film einen Spiegel vorhalten

Man sollte Waschzettel-Prosa von Verlagen niemals allzu ernst nehmen, doch angesichts dieser neugierig machenden Buchveröffentlichung Die Konstitution des Wunderbaren des Schweizer Filmwissenschaftlers Simon Spiegel möchte ich dennoch einen Vorabkommentar wagen.
So heißt es im Blurb des Schüren-Verlags: "Anhand eines Korpus von rund 300 Filmen wird ein theoretisches Gerüst entwickelt, das den SF-Film vor allem als filmische Erscheinung analysiert." Abgesehen davon, dass es spannend sein dürfte, welche Filme Bestandteil des besagten Korpus' sind, leuchtet es unmittelbar ein, den Film als filmische und nicht etwa als kulinarische Erscheinung zu analysieren.

Weiter heißt es: "Zu Beginn des zweiten Teils stehen bislang wenig beachtete fiktionstheoretische und narratologische Fragen im Vordergrund. Zentral ist hierbei vor allem die Erkenntnis, dass sich das Genre, in dem scheinbar alles möglich ist, in erzählerischer Hinsicht sehr konservativ gibt." Der erste Satz lässt Theoriehuberei befürchten, der zweite gilt noch viel mehr für das Fantasy-Genre.

Der Autor dieses Grundlagenwerkes zum Science Fiction-Film wurde im Jahr des ersten Star Wars-Film geboren, von dem kürzlich Herbert W. Franke in einem Interview treffend sagte: "Star Wars ist keine Sciencefiction (sic)". Sei dem wie es sei. Lassen wir uns von der Lektüre überraschen.

Mittwoch, August 29, 2007

Vorausglotzen

Die Zukunft lässt sich kaum vorhersagen, aber immerhin das zukünftige Fernsehprogramm. Für den Zeitraum vom 6. bis 14. September bietet uns die Glotze hauptsächlich US-amerikanische Science Fiction-Filmproduktionen:

Do., 6. Sept., 20:15, VOX: The 6th Day (USA/CDN 2000)°
Do., 6. Sept., 22:25, VOX: Total Recall (USA 1990)*
Fr., 7. Sept., 20:15, Super RTL: Titan A. E. (USA 2000)*
Fr., 7. Sept., 20:15, Tele 5: Logan's Run (USA 1976)**
Fr., 7. Sept., 22:35, Tele 5: Rollerball (USA 1974)*
Sa., 8. Sept., 22:25, RTL: Terminator II (USA 1991)*
Sa., 8. Sept., 20:15, Kabel 1: Star Trek VI (USA 1991)*
Sa., 8. Sept., 20:15, Kabel 1: Star Trek VII (USA 1994)*
Sa., 8. Sep., 20:15, Tele 5: Unternehmen Capricorn (USA 1977)*
Sa., 8. Sept., 22:40, Tele 5: 2010 (USA 1983)*
Mo., 10. Sept., 0:35, Pro 7: Casshern (J 2004)°
Di., 12. Sept., 20:15, Kabel 1: Spaceballs (USA 1987)*
Mi., 13. Sept., 0:05, ZDF: Blue Tornado (I 1990)°
Fr., 14. Sept., 20:15, Pro 7: Men in Black (USA 1997)**
Fr., 14. Sept., 20:15, Super RTL: Der Gigant aus dem All (USA 1999)°

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Donnerstag, August 23, 2007

Roland Bloody Roland

Roland Emmerich (das "Spielbergle") dürfte für die Kinolandschaft das sein, was McDonalds für die Welt der kulinarischen Genüsse ist. Er liefert Big Macs fürs Auge und scheut sich auch nicht, Aufgewärmtes zu servieren. Das Science Fiction-Genre ist ihm bereits seit seinem ersten Film Das Arche Noah-Prinzip vertraut und mit Godzilla lieferte er ein wahrhaftiges Monster-Remake ab. Nun nimmt er sich der Blockbuster-Version des menschlichen Blutkreislaufs an und beabsichtigt Fantastic Voyage (1966) neu zu verfilmen, die bereits 1987 mit Innerspace eine Neuauflage erlebt hat. Der engagierte Cineast wird sich nun fragen: Welche Schauspielerin ist in der Lage, die Rolle von Raquel Welch überzeugend auszufüllen?

Freitag, August 03, 2007

Die Geschichte von Kirklein und Spöckchen

Muss das wirklich sein? Im Star Trek-Universum kommt nun nach dem Serien-Prequel Enterprise mit Star Trek XI (Pressemitteilung) von Regisseur J. J. Abrams auch noch das Film-Prequel auf uns zu. Aus der Gerüchteküche brodelt hervor, dass William Shatner keinen Gastauftritt bekommt (und daher stinksauer ist), dafür aber Leonard Nimoy. Und das übelste Grücht: Der junge Captain Kirk soll von Maaaattt Daaaamon verkörpert werden ("Entschuldigen sie bitte, da habe ich mich wohl verkörpert!"). Good Grief! Jetzt fehlt nur noch die Zeichentrickserie "Star Trek Kids"...

Montag, Juli 23, 2007

Zukunftsglotze

Der futuristische TV-Scanner lieferte folgende Science-Fiction-Werte für den Zeitraum ab 25. Juli - von Trash bis Meisterwerk ist wieder alles dabei:

Mi., 25. Juli, 22:50, 3Sat: Ghost In The Shell (J/GB 1995)*
Do., 26. Juli, 20:15, VOX: Red Planet (USA 2000)**
Fr., 27. Juli, 22:05, Tele 5: Mad Max II (Aus 1981)°
So., 29. Juli, 22:00, Tele 5: Terminator (USA 1984)*
Mi., 1. August, 20:15, Tele 5: Das Philadelphia-Experiment (USA 1984)*
Mi., 1. August, 22:15, Das Vierte: Die Körperfresser kommen (USA 1978)°
Do., 2. August, 23:15, Tele 5: Scorpio One (USA 1997)°
Do., 2. August, 0:15, ZDF: 2001 - Odyssee im Weltraum (GB 1968)**
Fr., 3. August, 20:15, RTL 2: The Arrival (USA/Mex 1996)*
Fr., 3. August, 22:30, RTL 2: The Second Arrival (USA 1998)°
Fr., 3. August, 22:30, RTL 2: Control Factor (USA 2003)°

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Freitag, Juli 20, 2007

Next Deja Vu Report

Der Regisseur Lee Tamahori hat mit Next einen Film nach der Kurzgeschichte The Golden Man (1954) von Philip K. Dick gedreht. ein Mutant kann in die Zukunft sehen und gerät in die Fänge des FBI, die seine Fähigkeiten nutzen will, um terroristische Anschläge mit Nuklearwaffen zu verhindern. Das erinnert in der Konstellation an den Film Deja Vu oder auch Minority Report. Man wird das Gefühl nicht los, dass der 11. September dem Science Fiction-Genre nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat. Erstaunlich auch, dass Hollywood seit geraumer Zeit immer wieder auf Dicksche Stoffe zurückgreift. Dabei sollte man sich jedoch bemühen, bei allem Hollywoodzauber das literarische Werk nicht aus den Augen zu verlieren.

Sonntag, Juli 15, 2007

Sonntag, Juli 08, 2007

"Bist Du die Zahnfee?"

Der Film Transformers lässt Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin wie einen Meilenstein des Science Fiction-Films erscheinen. Unbedingt nicht reingehen! Nicht zuletzt weil der Film einfach zu laut ist. Viel zu laut. Mein Ohrenarzt hat sich ein Haus gekauft, es ist zu laut ...

Montag, Juni 25, 2007

From Genesis to Science Fiction

Das komplette SfSFF wird am 28. Juni 2007 einen höchst ungewöhnlichen Termin wahrnehmen und das Konzert der Rockgruppe Genesis in Stuttgart besuchen. Dieses Großereignis scheint mit den üblichen Themen unseres Seminars in keinerlei Verbindung zu stehen. Doch Kenner des Genesis-Oeuvres, insbesondere des Frühwerks, dürften einige Titel in den Sinn kommen, die Science Fiction-Themen behandeln. Bedauerlich nur, dass gerade diese Songs nicht in der aktuellen Tour-Setlist zu finden sind, die ausschließlich Genesis-Stücke ab 1973 enthält. Zu nennen wären:

Stagnation (von der LP Trespass, 1970)
"This song is about the aftermath of a nuclear war. [Note: many theories put forth by fans have said much of Genesis' material is about nuclear war. One rather extreme theory has explained that Invisible Touch was a concept album about nuclear war! Stagnation is the only song that the band has ever specifically said was about the topic of nuclear war.]"

Die Geschichte dieses Stücks mutet an wie eine viktorianisch getünchte Hommage an John Wyndhams Roman The Day of the Triffids (1951), in dem eine Gattung gefräßiger und beweglicher Riesenpflanzen die Menschheit bedrohen.

"Mike and I wrote the lines to WotS in Naples at the back of a hotel, staring out over this landscape. It was totally deserted. It was incredible. We had the idea of an alien coming down to the planet and seeing this world where obviously there once had been life yet there was not one human being to be seen."

Get'em Out By Friday (Foxtrot, 1972)
Eine gallige Satire auf die Wohnungsnot in einer Welt der Überbevölkerung, in der sogar die Größe der Mieter genetisch auf vier Fuß beschränkt wird. Das Stück beinhaltet Anklänge an J. G. Ballards Kurzgeschichte Billenium und Harry Harrisons Roman New York 1999, der später erfolgreich mit Charlton Heston und Edward G. Robinson als Soylent Green verfilmt wurde.

Donnerstag, Juni 21, 2007

Bugs Funny

Ein passenderer Titel für Starship Troopers von Paul Verhoeven wäre vielleicht "Kammerjäger im All". Menschen bekämpfen die riesigen "Bugs" auf deren Heimatplaneten, weil die Monsterkäfer auf Asteroiden vom entgegengesetzten Ende unserer Galaxis zur Erde gelangen (!!!). Damit erhält man einen Film, bei dem sich ein leicht schlechtes Gewissen einschleicht, wenn man sich beim Anschauen köstlich amüsiert. Was hat der Regisseur mit diesem höchst aufwändig produzierten Effektkino eigentlich geschaffen? Eine technisch perfekte Projektionsfläche für faschistische Propaganda? Wohl kaum, denn allein die Distanz zwischen den schwülstigen Liebesverwicklungen (Güteklasse Pearl Harbor), ausstaffiert mit hübsch anzusehenden Darstellern amerikanischer College-Serien, und dem genüsslich dargebotenen Gemetzel der fies-ekligen "Bugs" in den Reihen der verheizten irdischen "Mobile Infantry" baut eine enorme ironische Spannung auf. Vermutlich ist die Romanvorlage von Robert A. Heinlein problematischer, was allerdings noch nachzuprüfen wäre.

Der Film dürfte letztendlich genau so doof sein, wie derjenige, der ihn sich ansieht. Man kann genau so gut dumpf die Splatter-Szenen goutieren wie über augenzwinkernd-postmodern verpackte Kritik am Militarismus schwadronieren. Doch Paul Verhoeven ist es irgendwie gelungen, jede reflexive Ebene aus dieser "invertierten Invasion" herauszuhalten und seine Hände in Unschuld, Kunstblut und Käferschleim zu waschen. Wer z. B. Spaß an Filmen wie From Dusk Till Dawn (insbesondere der zweiten Hälfte) oder Independence Day hat, der dürfte sich auch an Starship Troopers erfreuen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

Dienstag, Mai 29, 2007

Avenir incertain


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms in Bezug auf zukunftsgewandte Filme bietet für die Zeit vom 1. bis 14. Juni 2007 wieder einen bunten Strauß von Trash bis Meisterwerk. Bemerkenswerterweise ist nur ein Bruchteil davon bislang Gegenstand eines SfSFF-Sichttermins gewesen:

Fr., 1. Juni, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode VI (USA 1982/1997)**
Fr., 1. Juni, 22:30, Das Vierte: Omega Doom (USA 1996)°
Sa., 2. Juni, 23:50, RBB: Rollerball (USA 1974)*
Sa., 2. Juni, 22:20, Das Vierte: Tank Girl (USA 1994)°
Mi., 6. Juni, 1:00, ZDF: Eiskalt wie die Hölle (CDN 2005)°
Mi., 6. Juni, 22:40, Das Vierte: Dead Weekend (USA 1995)°
Do., 7. Juni, 22:00, VOX: Das Dorf der Verdammten (USA 1995)°
So., 10. Juni, 20:15, RTL 2: Just Visiting (F/USA 2000)°
Mo., 11. Juni, 0:00, ZDF: Die Überflüssigen (D 2005)°
Di., 12. Juni, 0:15, SWR: Die Nacht ist jung (Mauvais Sang) (F 1986)°
Mi., 13. Juni, 20:15, Tele 5: Flucht ins 23. Jahrhundert (Logan's Run) (USA 1976)**
Do., 14. Juni, 22:05, VOX: Alien 3 (USA/GB 1992)*
Do., 14. Juni, 1:00, Arte: Mutant Aliens (USA 2001)°

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Montag, Mai 28, 2007

Star Wars'R'Us

Die Grundidee des Films Transformers ist simpel: Außerirdische Zivilisationen überdimensionierter Klapproboter haben keine bessere Idee, als ihre maßlosen Zänkereien auf unserer Erde auszutragen. Wenn diese bescheidene Idee in die Hände von Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Michael Bay fällt, die uns u. a. mit einem Machwerk wie Pearl Harbor ("... sucks") beglückt haben, dann erwartet uns unsubtiles Popcorn-Kino, dass dank des großen Budgets keinen Effekt scheut, dafür aber jeden intelligenten erzählerischen Dreh mühelos umgeht. Die Tatsache, dass erwachsene Männer mit einem zig-Millionen-Dollar-Etat Spielzeug verfilmen, trägt entscheidend dazu bei, dass der Science Fiction-Film meist eher als unförmiges Geschwulst des Filmwesens, und nicht als gültiges und spannendes Genre wahrgenommen wird.

Samstag, Mai 05, 2007

Tele-Visionäres


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms beschert für die kommenden 12 Tage folgende Auswahl an mehr oder minder wichtigen Science Fiction-Filmen:

So.., 6. Mai, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode 1 (USA 1999)**
So., 6. Mai, 18:30, Das Vierte: Lautlos im Weltraum (USA 1972)*
S0., 6. Mai, 20:15, Das Vierte: Andromeda (USA 1971)**
Mo., 7. Mai, 0:20, Pro Sieben: Alien Jäger (USA 2003)°
Do., 10. Mai, 20:15, VOX: K-Pax - Alles ist möglich (USA 2002)
Fr., 11. Mai, 22:10, RTL 2: Mad Max (Australien 1979)*
Fr., 11. Mai, 23:50, RTL 2: Amazonen auf dem Mond (USA 1987)°
So., 13. Mai, 20:15, Pro Sieben: Star Wars - Episode 2 (USA 2002)**
Fr., 18. Mai, 20:15, Pro Sieben: Krieg der Sterne (USA 1977)**

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Mittwoch, Mai 02, 2007

Sunspotting

Sunshine hat zwar keine sehr bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler zu bieten, dafür aber einen ausgemachten Star - im wahrsten Sinne des Wortes: unsere Sonne. Warum sie 2057 schon ihren Betrieb einstellen wird, und wie man diesen mit einem Atombömbchen wieder in Gang bringen kann, verrät der Film nicht. Aber es wird eindrucksvoll deutlich: Unser Zentralgestirn ist schon eine feine Sache, man sollte ihm aber besser nicht zu nah kommen. Alles in allem ist die Story nicht so vorhersehbar wie in The Core, wenn auch physikalisch genauso unglaubwürdig. Dass die Geschichte am Schluss ins Horror-Genre kippt (man fühlt sich stark an Event Horizon erinnert) ist dramaturgisch absolut entbehrlich. Wohltuend macht sich jedoch bemerkbar, dass es sich um eine britische Filmproduktion handelt. Patriotischer Schmus und Beziehungskitsch à la Hollywood fehlen gänzlich. Die Protagonisten erleiden jedoch eine cineastische Kneipp-Tortur voller Pleiten, Pech und Pannen. Erreichen sie dennoch ihr Ziel? Das sollte man dadurch herausfinden, indem man sich diesen durchaus sehenswerten und spannenden Film selbst anschaut. Aber bitte Sonnenschutz nicht vergessen ...
"So when you look into the sun
And see the things we haven't done
Oh, was it better then to run
Than to spend the summer crying?"
(Jethro Tull)

Dienstag, April 24, 2007

Gleichgewichtsstörungen...

...auf PRO7 (Sonntag, 22.4.2007). Als ob wir es nicht schon immer gewusst hätten: Die Gefühle sind an allem Schuld - vor allem am Krieg! Aber auch an Liebeskummer, Schuldgefühlen, Reue und Ehekrach - und auf all dies können die Menschen in Kurt Wimmers Film "Equilibrium" (2002) getrost verzichten. Denn nach dem dritten Weltkrieg hat man diesem Quell allen Übels den Garaus gemacht. Dank der täglichen Ration Prozium II sind die Menschen endlich leidenschaftslos glücklich... - oder nicht? Schwer zu sagen, denn die schöne neue Nachkriegswelt verzichtet nicht auf polizeistaatliche Überwachung, Mord und Totschlag. Menschen, die sich der staatlich verordneten Gefühlskälte widersetzen, werden als sogenannte "Sinnestäter" verfolgt und ausgemerzt. Doch sind nicht auch Machtgier, Grausamkeit und Kontrollwut der Herrschenden letzlich Auswüchse von Gefühlen, von Hass und Angst?
Bis auf diesen logischen Hinkefuß kann sich der Film jedoch sehen lassen, wenngleich er keine hervorstechenden Eigenheiten vorweist, sondern im Wesentlichen Anleihen aus anderen Filmen nimmt (wir fühlen uns an Fahrenheit 451, 1984, ja sogar ein wenig an Brazil erinnert) und damit in einer guten Tradition steht. Es gibt ein futuristisch-nazistisch anmutendes Diktatorenstaatsambiente und einige wohlchoreographierte Kampfszenen, für die wohl Matrix Pate gestanden hat. Dennoch: 'Equilibrium' führt ein Schattendasein unter den Science-Fiction-Filmen. Das wäre wohl anders gekommen, hätte statt Christian Bale der möglicherweise vorgesehene Tom Cruise die Hauptrolle übernommen - so verblüffend jedenfalls ist die Ähnlichkeit. Doch Bale macht seine Sache in bewährter Cruise-Manier recht gut und sorgt somit zumindest auf diesem Wege für ein gewisses Gleichgewicht...

Mittwoch, April 18, 2007

Good Night Sunshine!

Was soll man dazu sagen? Die Sonne macht schlapp, eine Rettungsmission macht sich auf den Weg in ihr Zentrum, um dort mit einer Atombombe das ermattete Zentralgestirn unseres Planetensystems wieder in Schwung zu bringen. Ist das etwa ein verstecktes Pläydoyer für die friedliche Nutzung von Nuklearwaffen? Einen ähnlichen Schmarrn servierte uns bereits der Film The Core. Eine solare Variante dieses Unsinns bietet ab 19. April der Film Sunshine von Danny Boyle, nicht zu verwechseln mit Sunshine von István Szabó. Ach übrigens, 2007 ist das Internationale Heliophysikalische Jahr. ... "Black hole sun, won't you come and wash away the rain, black hole sun, won't you come, won't you come ... "

Dienstag, April 17, 2007

Fernsehen mit Zukunft?


Eine selektierende Durchsicht des Fernsehprogramms beschert für die kommenden zehn Tage folgende Auswahl an mehr oder minder wichtigen Science Fiction-Filmen:

Fr., 20. April, 20:15, Pro Sieben: Signs (USA 2002)**
Sa., 21. April, 20:15, Bayern 3: E.T. - Der Außerirdische (USA 1982)**
Sa., 21. April, 22:30, Bayern 3: Raumpatrouille Orion - Rücksturz ins Kino (D/USA 1998)*
Sa., 21. April, 00:20, MDR: The 13th Floor (USA/D 1998)°
Sa, 21. April, 01:05, Bayern 3: Letzte Ausfahrt Erde (USA 1998)°
So., 22. April, 22:35, Pro Sieben: Equilibrium (USA 2002)°
Do., 26. April, 20:15, VOX: Planet der Affen (USA 2001)**
Fr., 27. April, 01:10, ZDF: The Quiet Earth (NZ 1983)*

** = bereits in einem Sichttermin des SfSFF gewürdigt worden
* = televisionell oder in externen Sichtterminen in Augenschein genommen
° = bislang von Mitarbeitern des SfSFF noch nicht begutachtet

Freitag, April 13, 2007

Mittwoch, April 04, 2007

Neues aus Milchsesamstraße

Weiß nicht, ist von Lem? Kulupen ja, analoge Haluzinelle? Nicht, ich glaub. Aber ist auch gemacht von Leute, wo gesehen haben Straße Sesam. Merkt man, macht aber nix, sondern ist auch Spaß, weil kürzlich weilig! Dreizimmerrakete, gelacht ich hab. Warum Ijon Tichy in Polen akzentuiert? Klar, ist nicht alles Amerika, was drauf steht auf Weltraum! Nervig mich aber manchmal. Ist wie Akzent in Steve Martin als Inspektor Clouseau betont ist wie in Frankreich. Staubigsauger ist R2D2 gekauft von Bauknecht. Gut gegen Sternenstaub in Straßenmilch. Schade, dass von Sende ist Zeit so viel spät. Hat nicht verdient, sondern früher! Freuen sich auch Kindlichkeiten und Geriatrien! Gut, Tiefes von Philosophie ist sich Verflüchtigung. Rotation von Lem in Begräbnisstätte? Wen kümmert? Aber wo ist Platz in Stundenviertel. Siehst Du?

Montag, März 26, 2007

Ijon Tichy rides again

Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) nimmt sich den Sterntagebüchern des 2006 verstorbenen polnischen Science Fiction-Autors Stanislaw Lem an. Ein begrüßenswertes Unterfangen, wobei abzuwarten bleibt, was sich von der riesigen Stofffülle des Lemschen Werkes, das die Reisen des Weltraum-Münchausen/Gullivers erzählt, in sechs viertelstündige Episoden herüber retten lässt. Aber die Vorlage bietet in jedem Falle die Möglichkeit für kurzweilig-witzige Fernsehunterhaltung. Nur warum versenkt man so eine nette Kleinigkeit in die Zeit um Mitternacht? Vermutlich haben die Programmmacher Angst, sie könnten die Zuschauer einmal angenehm überraschen. Ein Satz auf der ZDF-Webseite zu Ijon Tichy - Raumpilot lässt allerdings aufhorchen: "Der Weltraum und das Fernsehen haben vieles gemeinsam: Sie kennen nur die Grenzen der Vorstellungskraft." Na dann, armes All!

Freitag, Februar 23, 2007

Partisanen der Utopie

Die Hörspielreihe Partisanen der Utopie des Deutschlandfunks will sich vom 10. Februar bis 27. März 2007 "in die aktuelle Diskussion über Wirkungsmöglichkeiten der Kunst in der Gesellschaft einmischen". Dabei soll es auch um die bewegende, verstörende und innovative Frage gehen "Woher kommt Bewegung, Verstörung, Innovation?" Die Reihe wird unter anderem Hörspieladaptionen von Cyrano de Bergeracs Reise zum Mond und Lesabéndio von Paul Scheerbart bieten. Ebenso kommen utopische Beiträge von und/oder mit Rainer Werner Fassbinder, Heiner Müller, Christoph Schlingensief und Rolf Dieter Brinkmann zu Gehör. Moderne Science Fiction-Autoren bleiben dabei eher ausgesperrt. In jedem Fall möchte sich das Seminar für Science Fiction Film dem Medium Radio nicht verschließen.

Montag, Februar 12, 2007

"First we burn the books...

...and then we burn the ashes." Das Credo der Feuerwehrleute in Ray Bradburys berühmtem Roman "Fahrenheit 451" lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Bücher lesen ist verboten. Denn Bücher setzen Gefühle frei und regen zum Nachdenken an - individuelle Regungen, die eine Massengesellschaft unkontrollierbar machen. Die Verfolgung und Vernichtung derer, die sich dem widersetzen, ist Aufgabe der Feuerwehr, die als Exekutivmacht des totalitären Staates in das Gegenteil ihres ursprünglichen Zwecks pervertiert ist.

Francois Truffaut verfilmte den Roman 1966, mit Oskar Werner und Julie Christie in den Hauptrollen. Zunächst bedrückend realistisch gelingt sein Bild der Überwachungsgesellschaft, in der Feuerwehrmann Guy Montag, heimlich das Lesen beginnend, vom enthusiastischen Bücherbrenner zum zweifelnden Revolutionär wird und schließlich als Flüchtling eine neue Heimat bei den Buchmenschen findet. Abgehoben und beinahe surreal wirkt der Schluss des Filmes: Die Ausgestoßenen der Gesellschaft hausen als Nomaden in den Wäldern vor der Stadt, um als lebende Bücher das Wissen der Welt zu bewahren.

Auf das Wesentliche reduziert und gekonnt in Szene gesetzt ist Bradburys Klassiker in der aktuellen Inszenierung der American Drama Group Europe, die mit nur vier Schauspielern und minimaler Requisite in äußerst unterhaltsamen 90 Minuten und in beeindruckender Dichte Bradburys Erzählung auf die Bühne bringt. Gesehen diese Woche im Stuttgarter Wilhelma-Theater. Weitere Auffühungen gibt es im Februar, März und April, deutschlandweit.

"Fahrenheit 451" hat, obschon bereits 1954 erschienen, nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Der Stoff ist heute populär wie nie - erinnert uns Bradbury doch mit den wandfüllenden Bildschirmen, auf denen unablässig die wohlvertraute Fernsehfamilie flimmert, an die uns ans Herz gewachsenen Protagonisten mancher Seifenoper, und daran, dass wir mit dem sogenannten 'Infotainment' schon seit einigen Jahren oft lieber leicht verdauliche Häppchen statt inhaltsreicher und komplexerer Nachrichtenkost zu uns nehmen...

Sonntag, Februar 11, 2007

Hänschen Klein wird zehn


Lieber HAL, alles Gute nachträglich zu Deinem 10. Geburtstag am 12. Januar 2007! Das wünschen Dir alle Mitglieder des SfSFF. Bleib so unfehlbar und zuvorkommend wie Du bist!

Sonntag, Januar 28, 2007

Was war das? Ah, Avatar am Start!

Wenn ein Regisseur wie James Cameron (Terminator, Terminator 2, Aliens, Abyss ... und, na gut, Titanic) ankündigt, einen Science Fiction-Film mit einem Budget im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich drehen zu wollen, dann sind Neugier und hochgesteckte Erwartungen nur zu berechtigt. Der Film, welcher 2009 in die Kinos kommen soll, trägt den Titel Avatar. Das Original-Drehbuch stammt von James Cameron selbst. Man darf gespannt sein, zumal der Film tricktechnisch, wie könnte es auch anders sein, alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll.

Das SfSFF wünscht guten Appetit!


Aus: Ethan Philips und William J. Birnes, Das offizielle Star Trek Kochbuch - Galaktische Rezepte für Terraner, Heel, Königswinter 1999

Freitag, Januar 12, 2007

I have seen that before, haven't I?

Google Earth meets Big Brother, so ließe sich die Technik beschreiben die in Tony Scotts Film Deja Vu zum Einsatz kommt. Mit Hilfe einer Einstein-Rosen-Brücke (bloß nicht nach den Details fragen!) lässt sich in einem begrenzten Radius vier Tage und sechs Stunden in die Vergangenheit schauen, mit einer Detailtreue, die Geheimdienstlern wie Spannern die Freudentränen in die Augen schießen lassen würde. Was läge näher, als diese Technik für die Aufklärung eines Verbrechens zu nutzen? Doch wohin genau soll man bei diesem "Past-Stream" hinschauen? ATF-Agent Doug Carlin (Denzel Washington) weiß es und verstrickt sich dabei in eine kriminalistische und amouröse Zeitschleife, die nicht unspannend inszeniert ist, jedoch wohl kaum als originell bezeichnet werden kann. Es scheint, als ob der Produzent Jerry Bruckheimer (Pearl Harbor, Fluch der Karibik) sich passende Versatzstücke anderer Filme zusammengeklaubt hat, um daraus einen veritablen Blockbuster zu basteln. Lässt man die wissenschaftlichen Ungereimtheiten außer acht (auch Doug Carlin verzichtet klugerweise darauf, nach Details zu fragen), so ist der Ideen-Klau durchaus gekonnt - Minority Report , Timeline, The Time Machine (2002), Seven Days (TV) und Butterfly Effect lassen grüßen. Und die Flutkatastrophe von New Orleans erhält als Natur-Pendant zum 11. September erstmals größere Kinoweihen.

Donnerstag, Januar 04, 2007

Auf Wiedersehen!

Was eben noch Zukunft war, kann morgen schon Gegenwart sein. Das gilt ganz sicher für das Jahr 2007. Was eben noch Gegenwart war, kann im nächsten Moment schon Vergangenheit scheinen. Dies dürfte für das Phänomen des Dejà-vu zutreffen. Der gleichnamige Film Deja Vu des hauptsächlich im Action-Genre tätigen britischen Regisseurs Tony Scott gibt diesem immer wieder faszinierendem "Wiedersehens-Gefühl" eine Science Fiction-Wendung. "Spacefolding technology" soll es ermöglichen, ein bereits geschehenes Attentat zu verhindern. Dank der Aufmerksamkeit eines geschätzten Seminar-Teilnehmers, kann das SfSFF einen kurzfristigen Sichttermin am Samstag, den 6. Januar 2007 ansetzten. Man darf gespannt sein, was dieser "Science Action"-Film zu bieten haben wird. Hoffentlich nicht nur das Gefühl, man hätte das alles woanders und womöglich schon mal besser gesehen.