Dienstag, Dezember 29, 2009

Happy New Year! Make Contact!

Überall Rückblicke! Da möchte das SfSFF nicht zurückstehen, und präsentiert daher auf Amazon.de eine Liste der Science Fiction-Filme des Jahres 2009, die dem Kollegium des SfSFF einen Sichttermin wert waren. Davon waren 2009 insgesamt 14 zu verzeichnen, 12 davon mit mindestens zwei Mitgliedern des SfSFF, fünf mit der vollständigen Besetzung, zwei sogar mit externen Gästen, die an dieser Stelle herzlich gegrüßt seien. Schon jetzt steht der Pflichtfilm des Jahres 2010 fest: 2010. Das SfSFF wünscht allseits ein gutes Neues Jahr & eine ebenso erfolgreiche wie erfreuliche Kontaktaufnahme! Klaatu barada nikto!

Freitag, Dezember 25, 2009

Metropolis Redux

Im Jahr 2010 erwartet die Science Fiction- und Stummfilm-Freunde eine "Welturaufführung" der besonderen Art: Die nahezu vollständig restaurierte Fassung von Metropolis wird am 12. Februar in der Alten Oper (Frankfurt am Main) und zeitgleich im Friedrichstadtpalast anlässlich der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin ihre Premiere feiern. Möglich wurde dies durch den sensationellen Fund einer Kopie der ungekürzten Urfassung in Buenos Aires. (Beispiele aus dem in Argentinien aufgefundene Filmmaterial findet sich z. B. hier.) Als vorbereitende Lektüre empfiehlt das SfSFF: Enno Patalas: Metropolis in/aus Trümmern

Montag, Dezember 21, 2009

Avatar bald dran

Bereits im 28. Januar 2007 kündigte der Blog des SfSFF voller Ungeduld den neuen Film Avatar von James Cameron an. Ob Cameron, der "letzte Irre" (SZ), auch diesmal wieder das Kino in völlig neue Dimensionen geführt hat, davon werden sich die Mitarbeiterin und die Mitarbeiter des SfSFF am 30. Dezember 2009 persönlich überzeugen, selbstverständlich in 3D. Ein hoffentlich lohnender Abschluss des Kinojahres, bevor 2010 beginnt, das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen.

Samstag, Dezember 05, 2009

Back to the Day Area 9 from Space Stood Still

Back to the Future meets It Came from Outer Space meets Martian Chronicles - auf diese Formel lässt sich der Film Planet 51 bringen, der nicht nur eine Haushundvariante des Alien-Monsters, sondern auch einen Erkundungsrover zu bieten hat, der unschwer als Wall-E-Verschnitt zu identifizieren ist. Planet 51 ist amüsant, wenn man nicht mehr als eine animierte Pastiche auf die (amerikanische) Kultur und Science Fiction der Fünfzigerjahre erwartet. Ansonsten wirkt der Film doch zu sehr wie ein reines Vehikel für (wie gesagt durchaus amüsante) Anspielungen, inklusive eines furiosen Abspanns. Dass aber ein einzelner Astronaut von der Erde auf einem außerirdischen Planeten landet, auf dem auch noch Englisch gesprochen wird, ist selbst für einen Animationsfilm zu beliebig. Was die inhaltliche Tiefe anbelangt, ist Planet 51 Lichtjahre von Wall-E oder Muppets from Space, dem unübertroffenen Meisterwerk metaphysischer Science Fiction, entfernt. Kurzum: "Right planet. Wrong stuff."

Samstag, November 21, 2009

Roland, schwapp & weg

Roland Emmerichs Update von Noah & seiner Arche, bringt Physiker und Geowissenschaftler gleichermaßen zum Winseln ("Plattentektonik? Ach was, platte Tektonik!" "Wie bitte? Neutrinos, die sich in irgendsowas wie Mikrowellen umwandeln?"). Zugegeben: Wenn wirklich einmal jemand die Regie der Apokalypse übernehmen sollte, dann wäre wohl niemand qualifizierter als unser Spielbergle. Der pathosgesättigte, im wahrsten Sinne des Wortes katastrophal computeranimierte Film 2012 lässt The Core als kleines intimes Kammerspiel um die Frage nach der Relevanz von taktischen Nuklearwaffen für die Magnetohydrodynamik der Erde erscheinen. Tipp: Hirn an der Kinokasse gegen eine Tüte Popcorn eintauschen.

Donnerstag, November 05, 2009

Blow Dogma Quest

Am 7. November finden die 2. Niedernhausener Kultfilmtage in Bremthal statt und widmen sich in einer kleinen aber feinen Retrospektive dem britischen Schauspieler Alan Rickman. Zu sehen sein werden Blow Dry (2001, engl. OV), Dogma (1999) und Galaxy Quest (1999), ein Film, der das Genre der persiflierenden Science Fiction-Hommage zur Perfektion gebracht hat: "Bei Graptas Hammer, du wirst gerächt werden!"
SfSFF-Mitarbeiter Edgar Lösel wird an dieser Veranstaltung teilnehmen und auch an den sonntagvormittäglichen Bremthaler-Filmgesprächen. Thema: "Ein neuer Schnitt und schon sitzt man in einem anderen Film - Friseurwesen und Film"

Sonntag, November 01, 2009

Apokalypse not now

Das SfSFF wird sich am zweiten Novemberwochenende in der Jugendstil-Metropole Darmstadt treffen, um Weltuntergang und Wellness miteinander in Einklang zu bringen. Der Sichttermin wird sich dem Film 2012 (Kinostart 12.11. statt 19.11.!) widmen, in dem Roland "Spielbergle" Emmerich einmal wieder zeigen kann, wie man die Welt hollywoodgerecht kaputt machen kann. Dabei beruft er sich diesmal auf den etwas großzügig interpretierten Kalender eines südamerikanischen Urvolks:
"Und diese Apokalypse, die ich meine, die heißt Maya,
Kleiner, frecher Kalender der Maya,
Maya bringt, was uns gefällt, nämlich dass die Welt schon bald zerfällt ..."

Montag, Oktober 05, 2009

Huge tome has landed

"Diese Mond-Phantasie ist ein wundervolles Buch. Ein Buch, das uns im wahrsten Sinne des Wortes über uns selbst hinaushebt, hinaushebt – in die Unendlichkeit des Weltalls! Ein Buch, das märchenhaft-geheimnisvolles Leben eines technisch vollkommeneren Planeten, als es der unsrige jetzt ist, wahrhaft plastisch vor uns hinstellt, das aber nie schulmeisterlich „belehrt“, sondern in Form des spannendsten Romans (mit „richtigen“ Liebesleutchen!) uns schier unglaubliche und dennoch bei aller Kühnheit und Neuheit wissenschaftlich und logisch durchaus mögliche Dinge und Erlebnisse vermittelt. Und gerade das gibt ihm seinen ganz eigenen Reiz, daß sich in ihm edelste Belehrung mit wahrer, gesunder Poesie eint, daß die Handlung in ihm zugleich amüsant und hochdramatisch ist, daß die Erlebnisse und Menschen in ihm wirklich zu begeistern vermögen. Und besonders für uns, die wir das Glück haben, Zeitgenossen, eines Space Shuttle, einer Internationalen Raumstation zu sein, für uns, denen der „Mensch auf dem Mond“ zur Wahrheit wurde, hat das Schätzingsche Zukunftsbild etwas Bestrickend-Verlockendes: es ist wie ein herrlicher Ruf zur Krönung eines eben begonnenen Werkes!

Limit ist ein Geschenkwerk allersten Ranges... und es eignet sich mit seinen 1328 Seiten trefflich als Türstopper. (nach der Verlagsanzeige für Auf zwei Planeten von Kurd Lasswitz, 1919)

P.S. Da lese ich lieber die Mond-Romane von Verne, Wells, Scheerbart oder von Bassewitz!

Samstag, Oktober 03, 2009

Zwanzigtausend Zombies unter dem Meer


Pandorum: Fürchte Dich nicht vor dem Ende des Films, fürchte Dich vor dem, was davor kommt!

"In einem Schuhschrank hätte ich mich besser amüsiert."
Mülli Idülluschön

"Ein Film wie Nasenbluten."
Edgar Lösel

"Ich will hier raus!"
Kati Taramtam

Mittwoch, September 30, 2009

Remember Padang

Bei all den fiktiven Katastrophen auf der Kinoleinwand sollte man nicht vergessen, dass es auch echt Katastrophen gibt, die tatsächlich Menschen ins Unglück stürzen. Nun hat ein verheerendes Erdbeben Südostasien erschüttert. Während Einwohner in Padang auf der indonesischen Insel Sumatra in den Trümmern teils mit bloßen Händen nach Überlebenden suchten, erschütterte ein neues schweres Beben die Region. Padang war Ausgangspunkt der Äquatorexpedition des SfSFF im Juli 2008.

Laut dpa gab die indonesische Erdbebenbehörde die Stärke des Erdbenes mit 7,0 an. Der Tsunami nach dem 8,0-Erdbeben auf Samoa hatte keine 24 Stunden vorher mindestens 100 Menschenleben gefordert. Auf den Inseln in der Südsee wurden mehr als 7500 Menschen obdachlos. Das Epizentrum des neuen Bebens lag 250 Kilometer südöstlich der Großstadt Padang, während das Zentrum des 7,6-Bebens am Mittwoch rund 45 Kilometer nordwestlich gelegen hatte. In der Großstadt Padang mit 900 000 Einwohnern wurden noch hunderte Menschen unter den Trümmern befürchtet. Regen behinderte die Rettungsmaßnahmen. Viele Straßen waren durch Trümmer versperrt. In Padang waren im Geschäftsviertel und in Chinatown mehr als 500 Häuser eingestürzt. Helfer richteten ein Feldlazarett ein, wo Hunderte von Verletzten behandelt wurden.

Das SfSFF schließt sich daher den Spendenanrufen an, z. B. den des Deutschen Roten Kreuzes (DRK):

Nach den schweren Erdbeben in der Südsee bittet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) um Spenden für Südostasien: Obdachlose würden vom DRK bereits mit dem Notwendigsten versorgt, teilte das DRK mit.

Spendenkonto DRK
Bank für Sozialwirtschaft
Kontonummer: 41 41 41
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Südostasien

Samstag, September 19, 2009

It's definitely alien but it's uh, not a weapon...

Der Film District 9 des jungen südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp (30) beweist, dass auch altgedienten Motiven der Science Fiction neue Seiten abzugewinnen sind. Dass 1981 eine Millionen Aliens planlos mit ihrem Raumschiff im südafrikanischen Johannesburg stranden und schließlich in einem Ghetto landen, ist eine Idee, die nicht viel mit den üblichen Invasionsfantasien zu tun hat. Blomkamps Film basiert auf seinem Kurzfilm Alive in Joburg (2005) und bietet keine Schwarz-Weiß-Malerei, sondern eine breite Palette an schmutzigen Grautönen, in extraterrestrischen, aber auch höchst irdischen Schattierungen. Mehr soll hier nicht verraten werden, denn dieses kleine Meisterwerk sollte man sich nicht im Kino entgehen lassen. Nur so viel: Angesichts des Schlusses bemerkte Kollege Idüllüschön treffend, dass "District 9" eindeutig das logische Prequel zu Independence Day sein muss. Cineastisch kommt das Prequel aber eindeutig besser weg...

Donnerstag, September 10, 2009

Die langen Sterne der Nacht

Die SfSFF-Mitarbeiter Idüllüschön und Lösel ließen es sich nicht nehmen, an der 2. Langen Nacht der Sterne des ESA-Kontrollzentrums in Darmstadt teilzunehmen, wo die Zukunft von morgen schon heute gemacht wird. Von hier aus werden die Geschicke europäischer Satelliten- und Sonden-Missionen dirigiert, Daten gesendet, empfangen, verarbeitet, kontrolliert, weitergegeben, recyclet, verloren, einer Untersuchung unterzogen, wiedergefunden und schließlich in weichen Torf gesteckt, um als Ofenanzünder wiederverwendet zu werden ... oder so ähnlich. Das miese Wetter vermochte es nicht, die faszinierenden Einblicke in die unbemannte und bemannte Raumfahrt zu trüben. Besonders beeindruckend war eine etwa achtminütige Live-Schaltung zur Internationalen Raumsstation mit Hilfe von argentinischen Funkamateuren. Der ESA-Astronaut Reinhold Ewald bot sympathisch und kenntnisreich Auskunft, wohingegen die Moderationen von Sylvia Kuck (HRinfo) so dünn waren, dass man den Mond durch sehen konnte:

Samstag, August 22, 2009

Here comes the flood

In der nun fast zehnjährigen Geschichte des SfSFF dürfte es wohl noch keine vergleichbare Flutwelle an Science Fiction-Filmen gegeben haben wie die, die uns im nächsten halben Jahr bevorsteht:

10.9.2009: District 9 (Moviesite)
01.10.2009: Pandorum (Moviesite)
16.10.2009: The Road
19.11.2009: 2012 (Moviesite)
03.12.2009: Planet 51 (Moviesite)
17.12.2009: Avatar (Moviesite)
11.02.2010: Surrogates (Moviesite)
18.03.2010: Legion (Moviesite (Nein, das ist dann doch kein Science Fiction-Film, sondern eher eine apokalyptische Gut-Böse-Schlacht mit an der Bibel angelehnten Motiven, 7.9.2009)

Das SfSFF wird sich selbstverständlich dieser besonderen Herausforderung mit gezückten Terminkalendern stellen!

BIG BADA BOOM

G. I. Joe: Geheimauftrag Kobra: Rattatattattata Bummraddabumm Rattatta Peng Bummkaplosch KAWUMM KAWUMM Rattatattattatarattatattattata PLOSCH RUMMS WOOOOOOOOOOSH PARDAUTZ Rattatattattatarattatattattata Peng IIIIIIIIIEEEEEEK KAWUMM Kladderadatsch WUMMS WUMMS WUUUUUUUUUUUMMMSSS Quietsch Kreisch Peng Wumms Schmatz Rattatattattata Bummraddabumm Rattatta Peng Bummkaplosch KAWUMM KAWUMM Rattatattattatarattatattattata Potteratpollerkaplesch PLOSCH RUMMS WOOOOOOOOOOSH PARDAUTZ Knusch Rattatattattatarattatattattata Peng IIIIIIIIIEEEEEEK KAWUMM Kladderadatsch WUMMS BADAWUMMS WUUUUUUUUUUUMMMSSS Quietsch Kreisch Peng Wumms Uiiiiiiiii Kapluff Splosh Pardeng Rattatattattata Bummraddabumm Rattatta Peng Bummkaplosch KAWUMM KAWUMM Rattatattattatarattatattattata PLOSCH RUMMS WOOOOOOOOOOSH PARDAUTZ Rattatattattatarattatattattata Peng IIIIIIIIIEEEEEEK KAWUMM Kladderadatsch WUMMS WUMMS WUUUUUUUUUUUMMMSSS Quietsch Kreisch Peng Wumms Knutsch AAAAAAAAAAARGH!!!!

Mittwoch, August 19, 2009

Star Wars Wisch & Weg

Der 19. August 1999 markiert den Start der zweiten bzw. ersten Star Wars-Trilogie von George Lucas, ab Episode II Teil der SfSFF-Sichttermine. Die Filme glänzten mit digitalen Schauwerten, enttäuschten jedoch durch hölzern-pathetische Dialoge und litten unter dem erwartbaren Ende. Kein Zweifel kann indes über die Qualität des Merchandising und Franchising bestehen. Niemals zuvor in der Geschichte des Universums konnte man mit der dunklen Seite der Macht in Verbindung mit der bewährten SOS-Formel (Saug­starke-Ober­flächen-Struktur) verschüttete Flüssigkeiten aufnehmen, Fenster putzen oder einfach nur Staub wischen. "Ich bin dein Vater! Und du räumst erstmal dein Zimmer auf!"

Samstag, August 15, 2009

Action, Puppe!

Nachdem mit Transformers und Transformers 2 das Spielzeug als Vorlage für Blockbuster-Filme salonfähig geworden ist, folgt nun die Kinoadaption G.I. Joe: Rise of Cobra der ersten Actionpuppe G. I. Joe, die sich fest in den USA etabliert hat, in Europa aber im rosa Schatten von Barbie, Ken & Co stehen dürfte. Die Mitarbeiter des SFSFF werden dennoch nicht zögern, einen Sichttermin für diesen Film anzuberaumen. Bemerkenswert ist immerhin, dass Christopher Eccleston, der neunte Doctor und Dennis Quaid, die Stimme von Grandpa Redbeard bei Spongebob, mitspielen.

Man kann nur hoffen, dass auch der anspruchsvolle Autorenfilm vermehrt das Spielzeug als Vorlage für ebenso mitreißende wie nachdenklich machende Filme entdeckt. Denkbar wären: "Die verlorenen Teile von Fischer Technik" (Volker Schlöndorff), "Lego in the Dark" (Lars von Trier) oder "Spiel mit ihr", ein Film, mit dem Pedro Almodóvar sich von Penélope Cruz ab- und Barbie zuwendet.

B wie Bescheuert

Im rechten Bild verstecken sich grob geschätzt 278 Fehler, der größte Fehler dürfte allerdings sein, dass dieses Plakat überhaupt angefertigt wurde. Es ist auch nicht ganz klar, warum Lothar Binding ausgerechnet V wie Vendetta fürs Open-Air-Kino ausgesucht. Da gibt es doch Naheliegenderes.

Dienstag, Juli 21, 2009

Surrogaterssatzsubstitutextrakt

Dem Regisseur Jonathan Mostow verdanken wir Terminator 3, ein unnötiges Sequel der Terminator-Saga, das jedoch angesichts des dämlichen Terminator Salvation im neuen Licht erstrahlt. Mostow gelang wenigstens ein erfrischend altmodischer Äkschn-Streifen. Nun kündigt sich Surrogates an, ein Film, der in der nahen Zukunft angesiedelt ist, in der die Menschen in Isolation leben und nur noch über "Surrogate", gewissermaßen täuschen echte Replikanten, miteinander Umgang pflegen. Bruce Willis spielt den Polizisten Agent Greer, der mit seinem Surrogat ermittelt, um Morde an Menschen, denen vorher ihr Surrogat zerstört wurde, aufzuklären. Nachdem Greers Surrogat zerstört wird, muss er seine Isolation aufgeben, um einer Verschwörung auf die Spur zu kommen.

Das klingt, als ob Jonathan Mostows Surrogat ein Surrogat aus Minority Report und I Robot drehen wolle. Um festzustellen, wie viele originelle Bestandteile der Film enthalten wird, muss man sich noch etwas gedulden. Denn obwohl der Film, der übrigens auf einer Comicbuch-Serie basiert, am 25. September in den USA und Großbritannien anläuft, müssen wir hierzulande bis 11. Februar 2010 warten.

Donnerstag, Juli 09, 2009

Ein kleiner Film für einen Menschen, ...

Der große kubanische Schriftsteller und Cineast Guillermo Cabrera Infante schrieb einmal:
"Für denjenigen, der wie ich das Lesen von Science-fiction-Büchern verabscheut, [...], ist jeder Film mit Bildern von der Zukunft [...] eine Einladung zur Reise."
Nichts als Kino, Suhrkamp, Frankfurt/Main 2001, S. 366

Der Fernsehsender Arte erlaubt es am 20. Juli um 23:55 Uhr, die erste Einladung dieser Art zu genießen, denn dann wird Le voyage dans la lune von Georges Méliès aus dem Jahre 1902 zu sehen sein. Dieses Pionierwerk des Science Fiction-Genres ist bedeutend kürzer und kurzweiliger als z. B. Terminator 4. Ich kann es allen Kolleginnen, Kollegen, Freundinnen und Freunden des SfSFF nur wärmstens empfehlen, diese Einladung anzunehmen.

Sonntag, Juni 14, 2009

Ich bin dann mal gleich wieder zurück

Das Drehbuch der Terminator-Filme gleicht einem Möbius-Band, das eins ums andere Mal in der Mitte auseinanderschnitten wird. Und mit jedem Teil erleidet die Geschichte eine zusätzliche Verschwurbelung, die sich mit den Fortschritten der Tricktechnik nur mühselig kaschieren lässt. Der Sohn rettet seinen zukünftigen (vergangenheitigen?) Vater, den er in der Zukunft in die Vergangenheit senden wird, damit er seine Mutter retten und überhaupt sein Vater werden kann. Wem das schon Kopfschmerzen bereitet, wird mit dem dröhnenden Krawall von Terminator Salvation keine rechte Freude haben.

Eifrige Zitatensammler werden sich an den zusammengeklauten Versatzstücken aus anderen Science Fiction-Filmen erfreuen, nicht jedoch an der bedrohlich schrumpfenden Handlungslogik. Es knirscht gewaltig im erzählerischen Gebälk, um aus John Connor eine Erlöserfigur zu machen, die das rote Lämpchen der tumben Terminatoren endgültig erlöschen lässt. Aber das kann gut noch zwei weitere Terminator-Filme dauern... Der vierte Terminator-Teil erzeugt beim Zuschauer keinerlei emotionales Engagement, erweist sich bei genauerer Betrachtung als "Transformers für Erwachsene", sein einziger Verdienst dürfte es sein, zu zeigen, dass James Cameron mit Terminator (1984) einen atmosphärisch dichten und intelligenten Meilenstein des Action-Kinos geschaffen hat.

Dienstag, Juni 02, 2009

Terminator Deterioration

Nach allem, was bislang im Internet über den vierten Teil der Terminator-Saga zu lesen war, stellen sich einige entscheidenden Fragen: Trägt die CGI den Sieg über den Plot davon? Erleben wir die Erwachsenen-Variante von Transformers? Wird wie bei Matrix eine schwurbelige Story reloaded und fällt die Erzählkunst einer Armada hirnloser Ballermaschinen zum Opfer? Die Mitarbeiter des SfSFF werden sich furchtlos einem Sichttermin von Terminator Salvations stellen, um all das herauszufinden.
We'll be back!

Montag, Mai 04, 2009

Die Zukunft beginnt am Ende

Taglines aktueller Science Fiction-Filme:

The Future Begins Here (Star Trek)

The Future Ends Now (Knowing)

The End Begins (Terminator Salvation)

Fazit:
Space. It's not as deep as you think. (Muppets from Space)

Sonntag, Mai 03, 2009

Science Fiction Double Feature

Die 1. Niedernhausener Kultfilm-Tage haben am heutigen Vormittag mit einem ausgiebigen Abschiedsfrühstück ihr Ende genommen. Die Festivalleiterin Esmeralda Skwiskibowski und die Programmplaner Elftrude Gloria von Löschkalck sowie Edgar Lösel (SfSFF) ziehen ein äußerst positives Fazit. Während der erste Film des Vorabends Kops noch mit interessanten Anspielungen auf Minority Report ("Wir ermitteln nach einer neuen amerikanischen Methode. Precrime.") und Back to the Future aufwarten konnte, muss Water als gänzlich Science Fiction-frei angesehen werden.

Als Nachbereitung zum dritten gezeigten Streifen The Rocky Horror Picture Show hier eine Aufzählung der im Vorspann-Lied erwähnten Science Fiction-Filme (samt aktueller bzw. geplanter Neuverfilmungen) und ihr Vorhandesein in den SfSFF-Archiven:
The Day the Earth Stood Still (DVD)* (Neuverfilmung)*
Flash Gordon (-) (Neuverfilmung)
The Invisible Man (-)
It Came from Outer Space (-)+
Doctor X (VHS)
Forbidden Planet (DVD)* (Neuverfilmung)
Tarantula (-)*
The Day of the Triffids (-)
When Worlds Collide (VHS)* (Neuverfilmung)

+ bereits durch SfSFF-Mitarbeiter gewürdigt
* SfSFF-Sichttermin

Donnerstag, April 23, 2009

The Day Nicolas Cage Stood Still

Die Postmoderne Kinoästhetik gleicht einem Puzzle-Spiel: Man kombiniere die Figurenkonstellation von Film A mit dem Thema aus Film B, bediene sich der Dramaturgie von Film C und spiele dabei auf Film D sowie Buch E an usw. Der Film Knowing von Alex Proyas ist so ein Fall. Ohne das überraschende Ende verraten zu wollen, sei Folgendes gesagt: Bis auf die letzten ca. zehn Minuten erhält der Kinobesucher einen atmosphärisch dichten und keinesfalls effekthascherischen Mystery-Thriller mit einem schauspielerisch überzeugend als allein stehenden (siehe Bild) Vater agierenden Nicolas Cage. Der Schluss des Filmes kommt dagegen einem radikalen Stilbruch gleich und hätte so auch von Steven Spielberg inszeniert werden können (Arbeitstitel: "Hesekiel Reloaded" oder "Paradise Regained"). Doch obwohl der Film schließlich in eine bibeldurchtränkte Science Fiction abgleitet, überzeugt er deutlich mehr als Next und bietet zudem Spannung, einen erschreckend realistischen Flugzeugabsturz sowie nicht zuletzt einen glaubhaften Antihelden aus der astronomischen Fakultät.

Sonntag, April 19, 2009

The Final Crash

Das SfSFF trauert um James Graham Ballard (15. November 1930 - 19. April 2009). Der in Schanghai geborene britische Schriftsteller gehört sicherlich zu den eigenwilligsten Autoren im weiteren Umfeld der Science Fiction. Ballards dystopischen Geschichten erkunden weniger die Weiten des Weltraums als die ebenso unerschöpflichen Innenwelten der menschlichen Psyche. Der ebenso eigenwillige kanadische Regisseur David Cronenberg brachte Ballards Roman Crash (1973) in einer kontrovers diskutierten Filmversion auf die Kinoleinwand. Interessant ist, dass dieser Stoff bereits vor der Veröffentlichung in Form eines BBC-Films aus dem Jahre 1971 existiert - mit J. G. Ballard in der Hauptrolle! (Nachrufe: Times Online, Le Monde, Guardian, Svenska YLE NZZ, Telepolis)

Freitag, April 10, 2009

Happy Birthday, Liet-Kynes!

Das Seminar für Science-Fiction-Film gratuliert Max von Sydow zum 80. Geburtstag. Als Schauspieler ist von Sydow durch die Filme Ingmar Bergmans bekannt geworden, doch hat er einen bleibenden Eindruck im Science Fiction-Genre hinterlassen, indem er Rollen wie z. B. Emperor Ming (Flash Gordon, 1980), Dr. Liet-Kynes (Dune, 1984) oder Lamar Burgess (Minority Report, 2002) verkörperte.

Samstag, März 28, 2009

Monsters vs. Star Terminator 15

Die nächsten drei Monate versprechen mindestens drei durchaus reizvolle Sichttermine für die Mitarbeiterin und die Mitarbeiter des SfSFF:

Monsters vs. Aliens (Kinostart 2. April 2009)
Eine Konfrontation die viel versprechender und insgesamt zwingender erscheint als Alien vs. Predator. Doch wann kommt endlich Schweine im Weltall vs. Raumpatrouille Orion?

Star Trek (Kinostart 7. Mai 2009)
Wie alles anfing.

Terminator: Die Erlösung (Kinostart 4. Juni 2009)
Wie alles aufhört.

Sonntag, März 15, 2009

My God - it's full of stars!

Die Reise in die Unendlichkeit ist vergleichsweise zeitaufwändig, das zeigt der Film 2001 - A Space Odyssey auf beeindruckende Weise und mit langatmigen Passagen, in denen wirklich lange und hörbar geatmet wird. Den Film im originalen 70 mm-Format zu sehen ist eine cineastische Offenbarung kosmischen Ausmaßes. Nur so lassen sich die visuellen Qualitäten, welche Stanley Kubrick auf der Leinwand entfalten wollte und konnte, wirklich erkennen und würdigen. In Zeiten von DVD und Blu-ray Discs bewies dieser vorbildliche Sichtermin im überfüllten Kinosaal des Deutschen Filmmuseums einmal mehr: Kino, dafür werden Filme gemacht!

Freitag, März 13, 2009

The Ultimate Trip in 70 Millimeter

Das Deutsche Filmmuseum präsentiert am Samstag, den 14. März 2009, um 20:30 Uhr ein ganz besonders filmisches Schmankerl, indem es Stanley Kubricks 2001 - A Space Odyssey im originalen 70 mm-Breitwand-Format zeigt. Dieser Sichttermin ist Teil der Reihe 70 mm - Bigger than Life, in der das Deutsche Filmmuseum als einzige weitere Station in Deutschland Filme aus der diesjährigen Berlinale-Retrospektive zeigt. In der Ankündigung heißt es ganz zu recht:
Kinoliebhaber sollten sich die seltene Chance nicht entgehen lassen, die ausgewählten Filme im Breitfilm-Format in voller visueller Brillanz zu erleben.

Mittwoch, März 11, 2009

The Buzz Aldrin Show

Die Landung von Menschen auf dem Mond ist schon wieder so lange her, dass viele schon gar nicht mehr daran glauben, dass tatsächlich zwölf Männer ihren Fuß auf den Erdtrabanten gesetzt haben. Manchen erscheint es gar plausibel, dass Stanley Kubrick seine Kamera im Spiel hatte. David Singtons Dokumentation Im Schatten des Mondes bringt die Geschichte der Apollo-Missionen in erwartbarer Form auch auf einige wenige Kinoleinwände in Deutschland.
Die Dramaturgie ist bekannt, die Fakten auch, und dennoch packt einen die Faszination für dieses sündhaft teure und waghalsige Unternehmen einmal mehr aufs Neue durch die faszinierenden, zum Teil noch nie gesehenen Filmaufnahmen und durch die persönlichen Kommentare einiger der noch lebenden und in Ehren ergrauten Apollo-Astronauten. Neil Armstrong meldet sich hier erstaunlicherweise nicht zu Wort, dafür umso redseliger Buzz Aldrin, der die Begeisterung (engl. buzz) für die Mondfahrten glaubhaft verkörpert. Dieser Film lässt viele Detailfragen offen, aber er nimmt einen mit auf die Reise zum Mond und in eine Zeit, in der man selbst davon geträumt hat, einmal Astronaut zu werden. Was kann es Schöneres geben, als die Erde über der Mondoberfläche aufgehen zu sehen?

Sonntag, Februar 22, 2009

In museum, no one needs to scream

Die SfSFF-Mitarbeiter Idüllüschön (im Bild unten rechts) und Lösel nutzten das verregnete Wochenende, um die H. R. Giger-Ausstellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zu besuchen. Der Schweizer Künstler H. R. Giger ist als Schöpfer ebenso phantastischer wie realistischer Bilder, bevorzugt im Airbrush-Verfahren, berühmt und berüchtigt geworden. Seine Designs für das Filmmonster Alien gelten zu recht als furchterschreckender Meilenstein der Kino-Geschichte. In Frankfurt sind nun Manuskripte, Skizzen, Gemälde und Filme von Gigers Arbeiten zu bestaunen, darunter das Original-Alien-Kostüm des ersten Films. Der Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten für realisierte (Alien, Alien 3, Poltergeist 2, Species) wie unrealisierte (Alejandro Jodrorowskys Dune, The Tourist) Filmprojekte. Die noch bis 17. Mai zu sehende Frankfurter Ausstellung bietet einen lohnenden Blick in die oft morbid-grausame Bilderwelt H. R. Gigers, der sich selbst nie als "Monstermacher" gesehen hat. Die Schau vermittelt zudem einen Einblick, mit welchen Schwierigkeiten und Kompromissen sich Giger bei der filmischen Umsetzung seiner Visionen konfrontiert sah.

Mittwoch, Februar 18, 2009

Männer im Mond

Der am 29. Januar in deutschen Kinos angelaufene Dokumentarfilm Im Schatten des Mondes setzt dem amerikanischen Apollo-Programm zum 40-jährigen Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung ein filmisches Denkmal. Mit spektakulären und teilweise noch nie gezeigten Aufnahmen ist zu rechnen, mit kritischen Untertönen vermutlich nicht. Wie heißt es so schön in der Ankündigung: Die Apollo-Astronauten "verließen unsere Welt, um sie aus gewaltiger Distanz neu zu betrachten." Dabei ist zu bedenken, dass 400000 Kilometer umgerechnet nur wenig mehr als eine Lichtsekunde sind. Und das ist schon im Rahmen unseres Sonnensystems nur ein Klacks.

Mittwoch, Februar 11, 2009

Happy birthday, Edgar!

Am 19. Januar 2009 jährt sich der Geburtstag von Edgar Allan Poe (1809-1849) zum 200. Male. Aus diesem Anlass möchte ich es nicht versäumen auf die erstmals 1976 bei Penguin erschienene Anthologie The Science Fiction of Edgar Allan Poe hinzuweisen. Es ist sicherlich diskussionswürdig, inwieweit Poe auch als Ahnvater der modernen Science Fiction-Literatur anzusehen ist, aber seine Affinität zu den sich in seiner Zeit etablierenden Naturwissenschaften ist nicht von der Hand zu weisen. Poe gebührt in jedem Fall ein wichtiger Platz, wenn es darum geht, das Verhältnis von science und fiction zu diskutieren.
Dieser Sammelband enthält Poes "Phantastischen Reisen" wie M. S. Found in a Bottle, Unparalleled Adventures of One Hans Pfall oder Mellonta Tauta und die Alexander von Humboldt gewidmete wissenschaftliche Spekulation Eureka. Der Herausgeber Harold Beaver von der University of Warwick hat den Texten ein instruktives Vorwort, fast hundert Seiten ausführliche Anmerkungen und eine Chronologie der Wissenschaft nach Newton beigegeben. Faszinierend ist es, die in den Anmerkungen zitierten Mondschilderungen von Apollo-Astronauten nach der Lektüre von Hans Pfalls Mondfahrt zu lesen.

Montag, Februar 09, 2009

Zone 21 in Stuttgart?

Die Aufdietheaterbühnebringung von erfolgreichen Filmen gehört mittlerweile zum festen Bestandteil der Spielpläne deutscher Schauspielhäuser. Der Regisseur Hasko Weber wagt es nun, Andreij Tarkowskis Film Stalker (1979, recht frei nach einem Drehbuch der Gebrüder Strugatzki, das auf deren Picknick am Wegesrand beruht) am Stuttgarter Staatstheater zu inszenieren. Kann das funktionieren? Fehlen da nicht die hypnotischen Bilder, die meditativen, fast schon quälend langen Bildeinstellungen Tarkowskis? Verwandelt eine Dramatisierung den faszinierenden Stoff am Ende nur in ebenso hochphilosophisches wie anstrengendes Diskurstheater? Und wird diese Inszenierung Schule machen? Die Vorstellung, dass Filme wie Tage der Finsternis oder gar 2001 - Odyssee im Weltraum ihrer hypnotischen Bilder beraubt auf deutschen Bühnen landen, empfinde ich als äußerst gruselig.

Mittwoch, Januar 28, 2009

"Extraterrestrisches Leben live erleben"


Die Außenstelle Korbach des SfSFF befindet sich in der dort ansässigen Jugendherberge. An diesem Ort wurden in den letzten drei Jahren viele Bekanntschaften geschlossen mit Menschen aus diversen Nationen, unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen Religionen, ganz gemäß dem Motto - "Das Leben live erleben" - des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH).
Das DJH feiert im Jahr 2009 sein 100-jähriges Jubiläum. Das SfSFF gratuliert dem DJH ganz herzlich zu dieser Leistung!
Bereits im Jahr 1933 wurde die "International Youth Hostel Federation" (IYHF) gegründet. Deshalb sind Jugendherbergen mittlerweile weltweit Stätten der Begegnung von Menschen aller Art geworden. Um diesen so erfolgreichen und schönen Gedanken auch in die Zukunft weiterzutragen, wurden in Zusammenarbeit zwischen dem DJH und dem SfSFF erste Ideen ausgetauscht, um günstige Übernachtungsmöglichkeiten und Begegnungen der dritten Art miteinander zu verbinden. Ziel ist die Gründung der "Galactic Youth Hostel Association" (GYHA).
Es sollten auch extraterrestrischen Wesen günstige Übernachtungsmöglichkeiten in herzlicher Atmosphäre auf unserem Planeten angeboten werden können; gemäß einem evtl. neuen Motto: "Extraterrestrisches Leben live erleben"
Die Jugendherberge in Korbach (Galaktischer Sektor ZZ9 Plural Z Alpha) hat dazu in 2008 erfolgreich ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen und ist somit wahrscheinlich die erste "Alienfreundliche Jugendherberge" unseres Sonnensystems (zumindest der Erde). Das könnte doch ein echter Beginn sein für interplanetare und auch intergalaktische Gastfreundschaft.
Aber bis dahin erst einmal an das DJH:
"Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!"

Es ist leicht ein GORT zu sein

Die Neuverfilmung des Klassikers Der Tag an dem die Erde still stand hievt die Geschichte durchaus gelungen in das 21. Jahrhundert. Aus dem politischen Hintergrund des Kalten Krieges ist nun ein ökologischer geworden. Die Menschheit bedroht das Leben auf der Erde und soll daher den Platz räumen. Zu diesem drastischen Schritt sieht sich eine außerirdische Macht, deren Gesandter Klaatu ist, gezwungen, da belebte Planeten ein so rares Gut sind.
Vielfach orientiert sich der Film von Scott Derrickson am Original vom Robert Wise. Doch bleibt gerade der Aspekt der Verhandlung zwischen Menschheit und Klaatu vage und unverbindlich. Angesichts der unnachgiebigen Verurteilung der Menschheit, wirkt die glückliche Wendung unverhältnismäßig: Klaatu wagt eine Intervention zugunsten der Menschen, weil er feststellt, dass nur ein Mensch sich "irgendwie doch zu ändern" vermag.
Sympathieträger sucht man in der Neuverfilmung vergeblich, abgesehen von Prof. Barnhardt (John Cleese). Keanu Reeves verzieht als Klaatu keine Miene und Jennifer Connelly entwickelt als Astrobiologin und allein erziehende Stiefmutter nur einen spröden Charme. Jaden Smith (der zehnjährige Sohn von Will Smith) gibt ein höchst renitentes Kind, der inmitten der postmodernen Familienverhältnisse in Klaatu keinen Ersatzvater mehr sieht.
Der überdimensionierte Roboter GORT (nun als "Genetisch Organisierte Roboter Technologie" zu lesen) spielt seine Rolle dagegen äußerst gelassen, weshalb man sich darüber wundert, dass er am Ende des Films in die Luft geht und sich in einen alles menschliche verschlingenden Heuschreckenschwarm auflöst. Hier zeigt sich einer der zahlreichen biblischen Bezüge: Die Raumschiffe der Fremden fungieren als Arche vor der großen Sintflut. Und Klaatu, der dem Planeten Heilung bringen will, kann wie der Messias über Wasser gehen. Amen.

Mittwoch, Januar 14, 2009

"Kirk? You're still alive, my old friend? "

Das SfSFF trauert um den wohl charismatischsten Gegenspieler von Admiral James T. Kirk, Sektenführer Khan Noonien Singh, der am 14. Januar in Los Angeles gestorben ist. Ricardo Montalban, geboren 1920 in Mexico City, verkörperte diesen Schurken mit unerbittlicher Präsenz sowohl in der Original-Serie Raumschiff Enterprise als auch im Star Trek-Film Der Zorn des Kahn: "You are in a position to demand nothing. I, on the other hand, am in a position to grant nothing. "

Freitag, Januar 09, 2009

Gefahr im Anzug?

Das neue Jahr beginnt für das SfSFF mit einem hoch interessanten Sichttermin. Es gilt die Neuverfilmung von The Day the Earth Stood Still einer kritischen und vergleichenden Betrachtung zu unterziehen. Immerhin liegen 57 Jahre zwischen der Erst- und der Neuverfilmung. Der außerirdische Gesandte wird sich jedoch wieder als äußerst dezent und seriös gekleidet erweisen. Schleimig und schrecklich ist für Aliens anscheinend out, der gepflegte Business-Look soll vermutlich Vertrauen erzeugen. Das lässt weitere, modisch korrekte Science Fiction-Filme erwarten, wie z. B. Bügelfalten aus dem All, Star Wear, Spacemen Dont' Wear Plaid und 2010 - das Jahr, in dem wir uns schick machen...